Dividenden Blog

30. November 2021

Eine kurze Geschichte der Zeit

Im Jahr 2001 lag mein Vermögen (bis auf etwas Cash) bei 0 Euro.
Heute liegt es bei +/- 800k.
Der Kaufwert des Portfolios liegt bei etwa 550k.
Davon sind 100k (des Kaufwerts) durch Dividenden erzeugt worden.

Bleiben 450k.
Nur woher sind die gekommen?

450k .. umgelegt auf 20 Jahre .. da muss ich jedes Jahr 22.500 Euro auf die Seite gepackt haben. Wären im Monat unglaubliche 1.875 Euro als Sparrate.

Kann natürlich nicht sein.

Mein erstes richtiges Gehalt waren etwa 3700 Mark brutto. Das sind in ca. 1.895 Euro und wären somit die komplette Sparrate .. selbst der härteste Frugalist schafft das nicht.

Woher kam die Kohle?

Sparraten über die Jahre in Euro (teilweise geschätzt, da ich keinen Aufschrieb für einige Jahre habe):

  • 2001: ~ 1.000
  • 2002: ~ 1.000
  • 2003: ~ 2.000
  • 2004: ~ 2.000
  • 2005: 5.000
  • 2006: 10.000
  • 2007: 12.000
  • 2008: 11.000
  • 2009: 7.000
  • 2010: 14.000
  • 2011: 13.000
  • 2012: 26.000
  • 2013: 20.000
  • 2014: 26.000
  • 2015: 36.000
  • 2016: 44.000
  • 2017: 50.000
  • 2018: 43.000
  • 2019: 35.000
  • 2020: 45.000
  • 2021: 50.000

Macht in Summe ca. 453.000 Euro

Zwei Dinge fallen wohl auf:

Ab dem Jahr 2005 und wieder im Jahr 2012 stieg meine Sparrate sprunghaft an.

Während meine einzige Quelle um Geld zu sparen bis ins Jahr 2005 im Grunde nur das Gehalt war, habe ich auch ab etwa 2005 ein Nebengewerbe angemeldet. In diesem Nebengewerbe habe ich ab und an eine Website für Kunden (Hotels, Autohäuser, Heilpraktiker) gebaut und mich dafür bezahlen lassen. Außerdem habe ich ebenfalls 2005 angefangen Haushaltsbuch zu führen und hatte damit einen besseren Überblick über meine Löcher in der Kasse und habe auch angefangen meine Ausgaben zu optimieren. (Günstigere Versicherungen, Handyvertrag usw.)

Im Jahr 2012 habe ich mein SEO Tool (SEORCH) online gestellt. Einnahmen standen da erst mal nicht im Fokus. Allerdings haben sich recht schnell Firmen gemeldet die eine Whitelabel Version haben wollten. Diese habe ich dann fortan per Abo Modell angeboten und verkauft.

Ab 2014 ging innerhalb von SEORCH der Keyword Monitor online, das erste Tool welches ich ganz konkret und absichtlich gebaut habe um damit Geld zu verdienen.

SEORCH ist nun nie als Startup durch die Decke gegangen (was auch nicht der Plan war) .. aber es verdient Geld und auch nicht zu knapp. Ich kann es weiterhin als Ein-Mann-Team managen und die Kosten sind überschaubar (Server, Hosting).

Ein Learning war (für mich), dass ich Nebeneinnahmen brauche, die ohne zusätzlichen Zeitaufwand, skalieren. Baust du Websites wirst du in der Regel für deine Arbeitszeit bezahlt. Je mehr Zeit du aufwenden kannst umso mehr Projekte kannst du an Land ziehen und desto mehr Geld solltest du verdienen.

Eine SEORCH Whitelabel Version ist in einer Stunde eingerichtet und dann schreibe ich jeden Monat nur noch die Rechnung. Genau so beim Keywordmonitor. Meine Einnahmen hängen nicht von meiner Arbeitszeit ab. Aber natürlich muss ich ab und zu Updates machen, Bugs fixen oder die Tools verbessern.

Mein Gehalt ist in den letzten 20 Jahren natürlich auch gestiegen. Allerdings wären die Sparraten der letzten Jahre ohne das Nebengewerbe nicht möglich gewesen.

Trotzdem ist das Gehalt und dein Lebensstil einer der wichtigsten Faktoren. Jobwechsel habe ich 2010 und 2014 gehabt und ich konnte jeweils (beim neuen Job) mein Gehalt steigern ohne das meine Ausgaben mehr wurden.



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Kommentare:

  1. Schweizer-Minimalist

    Hey Mad,

    schöne Geschichte! Kurz und bündig!
    „Skalierbarkeit“ ist das Stichwort. Du hast dir mit deinem Nebentätigkeit ein Skalierbares System geschaffen. Wahrscheinlich sind über 95% der klassischen Arbeitsstellen „Zeit gegen Geld“-Tätigkeiten.

    Obwohl ich erst 25 Jahre alt bin und noch wenig Berufserfahrung habe (4 Jahre Ausbildung, 5 Jahre Berufserfahrung), Weiterbildung und das Unternehmen wechseln sind Booster für das eigene Gehalt.

    Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis du die Million voll hast, Wahnsinn!

    Liebe Grüsse
    Schweizer-Minimalist

  2. Chris

    Guten Abend,
    schöner und auch ehrlicher Artikel. Normalerweise bin ich eher der stille und regelmäßige Mitleser, aber da muss ich einfach mal danke für die Offenheit sagen. So ein Nebengewerbe bietet oftmals die Möglichkeit zusätzliches Kapital zum Investieren zu generieren und so einen Sprung nach vorne zu machen.

    Wichtig ist die Motivation dazu, um den eigenen Schweinehund zu überwinden und dann kommt der Erfolg irgendwann dazu 🙂

    Weiterhin viel Erfolg und viele Grüße
    Chris

  3. maTTes

    Tach auch,
    nebenbei biete ich auch meine IT-Dienstleistungen – meist auch Webseiten/Datenbanken/Migration – an.
    Ist nicht die größte Menge an Cash, die reinkommt, aber es macht nun mal auch Spaß nebenberuflich etwas „Taschengeld“ zu verdienen mit Dingen, die man liebt.
    Das Geld parkt dann auf einem Extrakonto, wird bequem mit EÜR versteuert und fließt per Sparplan stumpf in den S&P500 – also quasi eine weitere Altersvorsorge.
    Grüße
    Matthias

  4. Kiev

    @ Mad

    Das ist doch ein schöner Verlauf. Neben Einkommen, Sparrate ist ein Haushaltsbuch wirklich zu empfehlen. Ich ha e es in einer minimalen Version ebenfalls seit einigen Jahren. Dort ist meine Sparrate unter anderem enthalten. Ich habe in Summe ebenfalls teilweise Zahlen die theoretisch nicht möglich sind. Mit der Zeit entwickelt man immer weitere Strategien, wie man kein unnötiges Geld ausgibt oder vielleicht noch den ein oder anderen Euro dazubekommt. Sonderzahlungen, Weihnachtsgeld, Steuererstattungen, eine Abfindung ;-(), oder unverhoffte Buchung meiner Unterkunft geben den zusätzlichen Kick. Wir haben beispielsweise jetzt einen Firmenwagen. Dadurch sind nicht nur die Ausgaben insgesamt gesunken. Wir konnten auch den PKW verkaufen und dadurch einmalig Geld investieren. Ein Nebengewerbe habe ich bis auf Vermietung allerdings nicht. Das hätte mir durchaus sehr gefallen.

  5. JC83

    Hi Mad,

    wie würdest du denn heute (neu) anfangen?

    Ich spiele immer wieder mit dem Gedanken, ebenfalls den monatlichen Einkommensstrom zu maximieren, bin aber aktuell nur im Vanguard All World investiert.
    Any thoughts?

  6. Matthias

    @JC83

    Mit dem Wissen von jetzt im Alter von 20 .. würde ich meinem jüngeren Ich sagen:

    lerne asap programmieren .. weil du einfach da heute Jobs jenseits der 80k im Jahr bekommst
    ich würde wahrscheinlich versuchen ein paar Tools zu bauen und zu vertreiben .. z.b. Shopify Apps usw. welche ich mir dann monatlich bezahlen lasse ..
    ich würde empfehlen hartes buy & hold zu fahren .. mit soliden aktien die einen burggraben haben und gutes geld verdienen

    das wären so die drei wichtigsten punkte

  7. Stevie

    Dividenden und Buy and Hold ist die Antwort auf jede Börsenfrage…. Je nach Vermögenshöhe „reicht“ natürlich auch ein einfacher Welt ETF. Ich fahre eine gemischte Strategie. Einzelaktien sind nun mal spannender… auch wenn Spannung nix an der Börse verloren hat.
    Jetzt zu meiner Frage… programmieren lernen.
    Wie würdest du vorgehen? Mit was anfangen und dann übergehen zu was? Mein Wissensstand reicht leider nicht über HTML hinaus, würde aber gerne tiefer einsteigen, weiß aber nicht mit was als Nächstes .
    Deine Meinung würde mich da wirklich brennend interessieren.
    Danke schon mal…

  8. Matthias

    @Stevie

    das kommt drauf an was du spannend findest. Wenn du dich für Hardware Programmierung interessierst dann würde ich mich mit dem Thema Raspberry Pi auseinandersetzen. Willst du für Apple programmieren lernen dann ggf. Swift. Für Android wäre das Java.

    Für Webentwicklung ist PHP oder Python sehr einsteigerfreundlich .. damit lassen sich dann ganze Websites bauen .. und wenn du schon etwas HTML kannst liegt das Nahe.

    Es kommt eher drauf an dir ein Ziel zu setzen .. ein einfaches kleines Programm welches du im Kopf hast und dich dann daran hinzuarbeiten.

  9. Stevie

    Danke für die Antwort!

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