Inspiriert vom letzten Beitrag.
Als Geiz bezeichnet man allgemein übertriebene Sparsamkeit.
Nun stellt sich für mich die Frage nach der Abgrenzung. Wo hört Sparsamkeit auf und wo beginnt Geiz?
Hier sehe ich zwei Facetten:
Geiz gegenüber mir und Geiz gegenüber anderen.
Ich denke, Geiz gegenüber anderen Menschen beginnt dort wo ich etwas in (für mich) ausreichender Menge habe, was ich aktuell nicht brauche und ich nicht bereit bin es zu teilen oder zu verleihen.
Das kann vieles sein, die Kirschen aus dem Garten, Werkzeug, Arbeitskraft, Wissen, die Zigarette am Bahnhof usw.
Ich will oder muss nicht jedem helfen oder mit jedem meine Kirschen teilen. Warum sollte ich einem fremden Menschen mein Werkzeug ausleihen? Geiz ist dann darauf bezogen, dass man diese Dinge auch NICHT mit Familie, Freunden oder Bekannten teilen will.
Natürlich gibt es auch Notfälle wo ich unbekannten Menschen helfen kann: Jemand Fremdes muss dringend mit einen Telefonanruf machen, ein Radfahrer hat nen Platten und ich überlasse ihm meinen Ersatzschlauch, der unbekannten Oma die Sprudelkiste in die Wohnung tragen usw.
Und es kommt auch sehr auf den Wert oder den Zeitaufwand an der die Sache hat die ich teilen oder nicht teilen will. Mein Auto würde ich nem fremden Menschen nicht ausleihen, aber sicher nem Freund und der Familie.
Wenn ich solche Dinge unterlasse könnte man es Geiz nennen.
Allerdings gibt es im Geiz gegenüber anderen so viele Schattierungen das es schwer ist eine Grenze zu ziehen.
Zumindest fällt es mir schwer ..
Aber vielleicht habt ihr ja konkretere Vorstellungen davon?
Zu Frugalismus gegenüber anderen fällt mir irgendwie nichts ein ..
Und dann mein ganz eigener Geiz.
Im Zug kostet die Cola vier Euro, warte ich auf den nächsten Bahnhof und kaufe sie dort für drei Euro? Oder ist mir das alles zu teuer weil ich weiß, dass es die Flasche im Supermarkt für zwei Euro gibt?
Wäre es geizig die Cola im Zug nicht zu kaufen wenn ich Durst habe? Oder wäre es nur sparsam (frugal)?
Ist es Geiz eine Jacke doch noch zu tragen obwohl sie schon bessere Tage gesehen hat?
Ist es Geiz bei der Sonderausstattung fürs Auto auf die Sitzheizung zu verzichten weil sie 1000 Euro Aufpreis kostet? Wäre es Geiz auf die schicken Alufelgen zu verzichten?
Ist es Geiz auf frische, gesunde Nahrungsmittel zu verzichten weil sie teurer sind?
In der Regel kommt es auf das verfügbare Geld an und auf meine individuellen Wünsche.
Beispiel von mir:
Ich fahre sehr gerne und viel Rad. Für ein wirklich sehr gutes Gravel Bike kann man zwischen 2.000 und 12.000 Euro ausgeben. Ausstattung, Marke, Rahmenmaterial sind sehr unterschiedlich etc. aber wenn es rein um ein leichtes Bike geht, dass auf Jahre Spaß macht reichen 2.000 Euro aus.
Wenn man meinen aktuellen Net Worth zugrunde legt entsprechen 2.000 Euro 0,13% … 12.000 Euro wären 0,8%.
Hätte ich ein Vermögen von 50.000 Euro wären es bei 2.000 Euro 4% und bei 12.000 Euro 24% … also der Preis des Bikes in Relation zu meinem finanziellen Spielraum.
Wenn ich nun ein Vermögen von 50k habe würde absolut jeder verstehen warum ich das günstige Bike nehme.
Bin ich (ganz persönlich) nun geizig weil ich nicht die 12.000 Euro ausgebe und in der Regel auch unter 4000 Euro (beim Bikekauf) bleibe oder ist das sparsam?
Ich kann es nicht so wirklich beantworten.
Ganz allgemein habe ich am Anfang des Artikels gedacht mir würde es leichter fallen eine Trennlinie zu finden .. aber ich glaube irgendwie wird das nix mehr.
Aber am Ende vielleicht mal meine Definition von Geiz:
Wenn ich etwas haben will, das mein Leben, meine aktuelle Situation verbessert oder ein sehr dringendes Bedürfnis befriedigt UND ich mir die Sache leisten kann .. UND … ich mir es dann NICHT gönne, dann bin ich geizig.
Alles andere ist für mich Frugalismus.
Wenn Jemand mit ausreichendem Vermögen sich nur von billigen Mehlspeisen oder Aldi-Dosen ernährt dann ist das für mich krankhafter Geiz, diese Menschen behandeln sich selbst schlecht und Andere bestimmt auch, gegen Sparsamkeit hab ich nix, ich kaufe normalerweise auch nicht am Bahnhofskiosk Essen und Trinken wenn ich wohin fahre sondern nehme vorausschauend was mit.
Ich gehe ab und an auch gerne auswärts Essen, es ist nicht die Regel denn ich koche qualitativ hochwertiges Essen daheim.
Gutes Essen hat für mich halt Priorität, ich lege auch Wert auf eine anständige Garderobe (kein Boutiquen-Püppchen) und ebenso Sauberkeit.
Ich kaufe nicht um Andere zu beeindrucken, offensichtlich zur Schau gestellter Besitz verfehlt seine Wirkung auf mich.
Ich könnte vermutlich ein 12k Bike nicht unterscheiden von einem 4k Bike, fährt das Teure soviel besser?
Spannendes Thema, aber Jeder hat da glaub seine eigene Wahrheit.
In seine eigenen Leidenschaften und Freu(n)den zu investieren (auch wenn es teuer sein kein) ist für mich niemals Geiz. Das sind Erlebnisse die Deinem Erinnerungs- und Feel-Good-konto gutgeschrieben werden. Es hat m.M. nach auch nichts mit Geiz zu tun, wenn Du Bedacht einkaufst und Dich nicht mit teuren Preisen über den Tisch ziehen lässt. Ich kaufe mir auch nix an Autobahnraststätten oder Flughäfen z.B.
Wenn man so gut aufgestellt ist wie Du, und hat solche Gedanken, dann sollte man versuchen die Ursachen herauszufinden. Was war Deine ursprüngliche Intension vermögend zu werden? Sicherheit? „Kontrolle“? Angst (vor Armut) oder etwas zu verlieren? Oder war es ein zufälliges Nebenprodukt Deiner langjährigen beruflichen Tätigkeit?
Hast Du ein schlechtes Gewissen gegenüber Anderen? Reagierst Du sensibel auf (versteckte) Vorwürfe von Mitmenschen oder auch dem erhobenen Zeigefinger der Medien und der Gesellschaft, was „man“ ja tun oder lassen soll? usw. usw.
Ich lese ja jetzt schon sehr lange Dein Blog und was mir persönlich auffällt, Du denkst zu viel. Zerdenkst vieles sogar. Besonders wenn es Dinge betrifft die das Geld ausgeben betreffen. Du teilst Deine Gedanken mit uns, willst Meinungen wissen. Du bist also Unsicher und suchst im Außen nach Lösungen oder Antworten. Die findest Du nur in Dir selbst. Je mehr Leute Du fragst, desto mehr antworten bekommst Du, was es nicht unbedingt leichter macht.
Wenn es Dir einen Mehrwert gibt, Geld auszugeben, dann tu es. Auch wenn es ein Fahrrad ist für 12K, das fährst Du mit Sicherheit 4-5 Jahre, und kannst es danach mit Sicherheit immer noch für gutes Geld verkaufen. In anderen Dingen bist Du sehr Sparsam und gleichst das wieder aus.
Deine Rechnung mit dem Net Worth… mach doch mal eine Rechnung mit Emotional Worth oder Fun-Net-Worth. Dann sieht das Ergebnis schon wieder ganz anders aus.
Lange Rede kurzer Sinn. Es gibt nur zwei Dinge auf die man im Leben Einfluss hat. Auf sein Handeln, und auf seine Reaktionen. Sei Selbstbewusst und zieh Dein Ding durch. Du machst das gut. Und viel wichtiger, hör nicht auf zu Schreiben, ich lese Deine Gedanken sehr gerne.
Moin,
ich finde allgemein gültige Regeln (sofern möglich) immer hilfreich:
Wenn sich eine Ausgabe nur im Nachkommastellenbereich meines Vermögens bewegt und ich Bock drauf habe, kaufe ich es einfach, denn man merkt es aufgrund der Schwankungen ohnehin nicht. Das geht natürlich nicht mehrmals wöchentlich, aber als grobe Richtung hat mir geholfen, mich hier deutlich zu entspannen.
Hallo Mad,
willkommen in meiner Welt. Lass uns doch mal ne Betroffenengruppe aufmachen…
Alle reden/schreiben über Vermögensaufbau. Aber ich kenne keine Auseinandersetzung mit der Balance zwischen Geiz und Geil, wenn man FIRE dann geschafft hat. Ist ja auch ein Luxusproblem, also heul leise… ;o)
Die über Jahrzehnte gelebte Sparsamkeit lässt sich auch mit ne Mio im Gepäck nicht einfach abstreifen – sie ist Teil der Persönlichkeit geworden. Auch die Gedanken über Geld und damit sinnvoll umzugehen lassen sich nicht ausschalten. Dazu ist das Thema zu interessant und existentiell, ne Pleite kann man sich nicht leisten und dann der alte sportliche Aspekt, unter seinem Monatsbudget zu bleiben, obwohl man es nicht müsste.
Die (perfekte) Lösung für ne Balance und meine Ausgabeblockaden hab ich noch nicht. Einmal-Ausgaben sind ok, kontinuierliche ein Graus.
Mit dem Ausstieg vor 1,5 Jahren hab ich mir ein 100k€ Wohnmobil geleistet und gurke damit durch die Gegend. Aber ich stehe vor allem autark und frei, weil ich die laufenden Campingplatz-Gebühren scheue ): Und die Enge. Freistehen ist cool!
Auf der Autobahn schleiche ich mit den LKWs mit, denn Diesel sparen ist auch geil. Und Zeit hab ich ausreichend.
Ich kaufe am liebsten Lebensmittel mit dem 30%-Bepper: Lebensmittel retten, Budget schonen und dann ne Scheibe Wurscht mehr drauf packen.
Für Extrareisen hab ich einen Spartopf. Wenn ich den für Zug/Flug, Skipass und Unterkunft anzapfe, dann tut es nicht weh.
Ich könnte locker 500€ und mehr pro Monat ausgeben – aber wofür? Garderobe, feine Restaurants, schneller fahren, high-tech Outdoorklamotten oder ein FlatScreen statt meines Röhren-TV bringen mir so gar keinen Lustgewinn. Dafür aber im Mobil ausschlafen, Frühstück um 11h, Wandern, Sport, in die Sonne gucken, Blogs lesen…
Super, dass Du dieses „Problem“ mal angesprochen hast! Lass mal hören, wie Du damit weiter umgehen wirst.
Danke Matthias
…für deine Gedanken und den Beitrag!
Super reflektierte Kommentare mit psychologisch guten Ansätzen.
Beim Geldausgeben ist es so wie beim Sport treiben. Wer nie sportlich war wird im Rentenalter kein Sportler mehr, auch wenn er das gerne wäre.
Geld und Sparen sollte kein Selbstweck sein und nicht zwanghaft werden. Dann stimmt was nicht.
Ich denke auch -Du Matthias- bist etwas verkopft, willst die Dinge rational herleiten. Lass Dich mehr treiben.
…und schreibe hier weiter. Das ist toll!
Hi Mad, jetzt sei nicht albern … mit fast 1,5M kannst du dir jedes erdenkliche Rad „leisten“ und merkst es wegen den Marktschwankungen in den Depots gar nicht.
Ich bin diesbezüglich selbst auch oft zu verkopft, aber da ich Anfang 2026 aufhöre zu arbeiten nehm ich mir vor Ausgaben im 0,..% Bereich nicht mehr so viel Bedenkzeit zu geben und es einfach zu MACHEN (auch wenn vll. unvernünftig)
Ansonsten sehe ich es wie wohl die meisten hier: materielle Dinge machen dich nicht glücklicher!
Lieber Erlebnisse und gemeinsame Zeit mit Leuten die Dir gut tun.
Aber: gönn dir das Bike, sonst läufst du Gefahr zu geizig zu werden 😉
Lieber Mad,
dieser Blogeintrag macht einen sehr nachdenklich.
Ich möchte vorab betonen, das alle diese Einträge nichts mit dir zu tun haben und dir Ratschläge geben wollen, sondern eher allgemeiner Natur sind.
Ich denke Vermögen kann dich von äußerlichen Einflüssen befreien, wie zum Beispiel der Notwendigkeit Arbeiten zu gehen.
Ich denke aber innere Einflüsse wie die Angst oder mangelndes Selbstwertgefühl nimmt es einen nicht. Selbst wenn man durchrechnet, das man bis zu seinem Lebensende genug hat, ist die Angst davor einen Fehler zu machen immer noch da.
Vielleicht wechselt die Angst auch einfach nur die Ursache. Hat man kein Vermögen dann hat man Angst vor Jobverlust, hat man Vermögen, dann ist da die Angst das ein Fehler das alles zu Nichte macht und das Vermögen weg ist.
Ängsten muss man sich stellen. Alle die hier investieren, haben sich der Angst gestellt, das das Geld weg ist. Das man an der Börse nur verlieren kann. Das schaffen wir.
Vielleicht muss man sich jetzt anderen Challenges stellen.
Darf ich mal ne Frage stellen ohne ausgelacht zu werden
Was ist denn der Unterschied zwischen nem Bike von 2000 Euro und nem Bike von 12000 Euro. Sollte das für 12000 Euro von ganz alleine radeln, was soll ich dann damit.
Ich habe eins für 800 Euro und bin damit voll zufrieden. Ein bißchen selber treten muß man schon, ansonsten kann ich mich auch auf die Couch legen und die Beine hoch machen
@Dirk
Gewicht, Komponenten und Marke .. ein 2000 Euro Gravel Bike ist aus Alu, von nem Direktversender, hat weniger hochwertige Komponenten und wiegt 10 kg.
Ein 12.000 Euro Bike ist z.b. von nem italienischen Hersteller, alle Komponenten sind aus Carbon, und extrem leicht, das Ding wiegt dann 7 kg.
Nur als Beispiel .. für Laufräder kannste 250 Euro ausgeben oder halt 2500 .. die für 250 Euro wiegen 2 kg, die für 2500 Euro dann 1 kg.
@Mike
danke für deine Gedanken .. ja die Angst wechselt auf andere Dinge .. ich hatte mal vor Jahren geschrieben das ich ne Generalisierte Angststörung habe .. ggf. nähren sich manche meiner Beiträge aus dieser Quelle .. es ist aber alles gar nicht so schlimm wie es bei dir vielleicht angekommen ist
@Chris
keine Angst .. das mache ich schon .. hier stehen vier Räder rum .. allerdings keins für 12000 Euro .. das sind für mich Gebrauchsgegenstände .. und dementsprechend werden sie auch oft nicht zimperlich behandelt 😉
@Niklas
ja .. des verkopfte ist mir bewusst .. fällt leider oft schwer diesen Pfad zu verlassen .. aber keine Angst .. ich gönne mir das was ich gerne möchte
@Fränk
da ist durchaus was dran .. einen Lebensstil den man 20 Jahre durchgezogen hat, den ändert man nicht so schnell .. vielleicht kam es gerade wegen dem vorsichtigen Umgang mit Geld zu dem Vermögen .. und wie du schon sagst, das über den Haufen zu werfen ist alles andere als einfach
@JC83
ja .. korrekt .. man merkt es nicht .. sollte ich mir vielleicht auch angewöhnen
@Patric
ich hatte früher viel darüber geschrieben .. bei mir war, ist es schlicht Existenzangst .. der Umgang mit Mitarbeitern den ich erlebt habe hat mich dazu gebracht Geld zu sparen um bloß nicht bis zur Rente arbeiten zu müssen .. ein schlechtes Gewissen gegenüber anderen habe ich nicht .. aber tatsächlich helfen mir die Kommentare hier andere Facetten zu sehen .. eine Art Realitätsabgleich wenn du so willst … auch formuliere ich vielleicht manchmal schärfer als es in mir aussieht .. ich überspitze gerne .. auch lese ich gerne meine alten Beiträge um zu sehen wie sich Gedanken und Ansichten geändert haben
@Ayelet
zwischen 4k und 12k ist der Unterschied marginal .. das ist dann so wie zwischen nem BMW und nem Ferrari .. mit beiden kommst du super ans Ziel, beide machen Spass und haben alles was man sich wünscht .. der Ferrari ist nen tacken schneller und hat mehr Prestige
Das mit den Rädern ist so wie es Matthias beschrieben hat.
Früher zu Triathlon Zeiten war es so, dass die teuersten Räder die Profis (sponsored) und die hinteren Plätze (alte, semifitte Säcke) hatten -:)
Grundlegend ist es ja nicht schlimm wenn das Geld sich mehrt, solange man seine Bedürfnisse nicht unterdrückt.
@Dirk und @Matthias
Ich verwende gerne das Prinzip des abnehmenden Grenznutzens.
Anfangs bekommt man merklich mehr Unterschied, wenn man mehr Geld ausgibt. Aber je weiter man in die Höhe kommt, desto geringer fällt die zusätzliche Verbesserung aus.
Und da komme ich jedesmal zum gleichen Schluss, dass mir die „Spitzenteile“ zuwenig Verbesserung für die Preisdifferenz zu „guten“ Teilen bieten.
Interessanter Beitrag, der mich angeregt hat, auch mal wieder hier zu schreiben.
Erst mal vielen Dank Mad für deine offenen Beiträge und insbesondere für den prey-reader, der immer mein Einstieg in die Finanzblogs ist.
Für mich ist Geiz immer etwas fast krankhaftes, das Gegenteil von grosszügig. Insbesondere in Beziehung zu anderen Menschen, Freunden etc. Einfach aus Geiz bestimmte Sachen nicht machen. Kleine Gesten, mal was mitbringen, vielleicht mal einen ausgeben. Auch mal ein Fest veranstalten und nicht nur bei anderen mitfeiern. Beispiel von Geiz: Wenn man dann schon mal eine Flasche Wein mitgebracht hat, diese nach einem Abend wieder mitnehmen, weil sie nicht getrunken wurde.
Ich spreche hier natürlich immer von Leuten, die eigentlich locker die Kohle zu diesen Sachen hätten und nicht von jemandem, der oder die geldmässig nur schwer über die Runden kommt.
Frugalismus ist für mich im Kontrast eher etwas, was lediglich mit einem selbst zu tun hat und nicht mit anderen.
Geiz und Sparsamkeit sind für mich grundlegend zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Durch meine Großmutter habe ich gelernt gerne zu geben. Inform von Hilfe, eine Kleinigkeit wie eine Süßigkeit oder einfach eine nette Geste. Für mich steht immer im Vordergrund, wenn ich die Möglichkeit habe etwas zu geben, wenn ich die Person schätze. So schenke ich gerne mal eine Kleinigkeit, als Dankeschön oder verständlicherweise zum Geburtstag. Da achte ich nicht auf jeden Euro, es geht mir einfach um die Geste. Ich kann es nicht leiden, wenn Menschen dabei ,,sparen“ und sich nicht bedanken, wenn zum Beispiel ein Nachbar oder ein Arbeitskollege geholfen hat. Das sehe ich als Geiz an. Wenn ich mich auf dein Beispiel mit der Cola Dose beziehe kann ich dir nur zustimmen. Ich wäre dort auch ,,geizig“ bzw. sparsam. Warum soll ich für etwas das doppelte bezahlen, wenn ich es woanders für die hälfte bekommen kann? Meistens denke ich dann darüber nach, wie lange ich dafür arbeiten müsste um mir das jeweilige Gut kaufen zu können. Denn dann überlegt man es sich zwei mal ob man sich das ganze kauft und denkt eher sparsam, als geizig. Ebenfalls verhält es sich identisch bei der Überlegung ob das Gut einen weiterbringt, also wenn man aus der Sicht eines Unternehmens denkt, wenn ich jetzt in xy investiere oder es erwerbe, wie bringt es mich weiter und wofür kaufe ich es überhaupt?
Alles im allem definiere ich Geiz, als eine Eigenschaft von Menschen die nicht in er Lage sind etwas anderen Menschen zu geben. In jeglicher Form, auch hier sei gesagt, dass man nicht jedem Menschen etwas geben muss. Aber für Menschen die einem wichtig sind oder die auch für einen da waren, sollte man sich nicht lumpen lassen.
Aber das ist nur meine Wahrnehmung und Meinung 😀
Denke da findet man keine wirkliche Abgrenzung, was für den einen Geiz ist, ist für den anderen Normal. Ich gönne mir die 4 Euro Cola im Zug auch nicht und packe mir einfach ne Flasche Leitungswasser ein. 5 Euro für nen Bier? Andere Kostenstelle.
Alte Klamotten trage ich oft, weil ich einfach zu faul bin mir was neues zu kaufen. Hab ich keinen Bock drauf. Ich fahre auch gerne Rad, nehme da mein 20 Jahre altes Rennrad für 800 Euro. Ein neues würde mir nicht in den Sinn kommen, weil ich mit dem Ding schon so lange fahre und viele schöne Erinnerungen dran hängen.
Am Ende denke ich mir, ist es mir die Sache wert und oft ist es ein nein. Ansonsten kommt Geld haben nach Geld behalten und man sich nicht jeden Kram einfach so kauft.