Dividenden Blog
One Beyond Search - SEO Agentur aus München

27. Mai 2025

6 Monate Privatier .. fast .. irgendwie

Vor etwa 6 Monaten hatte ich meinen letzten Arbeitstag. Seit dem 01.01.2025 bin ich auch nicht mehr angestellt. Spielt zwar keine Rolle wie man rechnet .. aber seit nem halben Jahr kann ich frei über meine Zeit entscheiden.

Wer hier schon länger mitliest weiß, dass ich mir da viele Gedanken gemacht habe. Mich nicht so richtig getraut habe, Zahlen gedreht habe, rumgerechnet habe, überlegt habe ob das alle so hinhaut .. One More Year Syndrom .. Was ist wenn X passiert .. reicht das Geld .. bla bla blubb usw.

Seit ich nicht mehr arbeite habe ich an oben genanntes kaum einen Gedanken verschwendet. Nur ganz kurz, als die Kurse im April eingebrochen sind, kam etwas Unsicherheit auf. Die war aber dann auch irgendwie schnell wieder weg.

Warum das so ist .. darüber kann man diskutieren.

Vielleicht weil man nun „drin“ ist und die Gedanken an „was ist wenn“ keine Rolle mehr spielen.
Vielleicht auch, weil das Geld auf dem Girokonto trotzdem nicht weniger wird.

Ich kanns nicht sagen.

Nicht mehr die besten 40 Stunden der Woche in einen Angestelltenjob zu verschwenden ist jedenfalls die beste Entscheidung die ich getroffen habe. Da kann der Job noch soviel Spaß machen. Es geht einfach nix drüber nach dem Aufwachen zu entscheiden was man machen will. Oder ob man halt nix machen will.

Es geht auch nix drüber so früh oder so spät ins Bett zu gehen wie man will. Weil man eben am nächsten Morgen nicht um 8 Uhr im Meeting sitzen muss.

Dieses wöchentliche Meeting auf das man keinen Bock hat, das mit Leuten stattfindet die man nicht so mag, wo man ab und zu schlecht vorbereitet aufgetaucht ist – es findet nicht mehr statt.

Auf jeden Fall ist die Zeit wie im Flug vergangen und sie war entspannter und ausgeglichener als die 25 Jahre davor. Nicht zu Müssen, sondern nur zu Wollen also die absolute Entscheidungsfreiheit über nahezu alle Lebenslagen zu haben ist für mich persönlich unbezahlbar.

Und natürlich bin ich nicht nur faul rumgelegen. (Dazu demnächst mehr).

Aber plötzlich machen auch Dinge Spaß die früher eher Pflichtaufgaben waren.

Beispiel:
Das Haus ich dem ich wohne hat einen ziemlich großen Garten am Waldrand .. Grundstück ist so 1000 qm und davon sind wahrscheinlich 750 qm Garten. Irgendwer muss das in Schuss halten sonst wird es zum Urwald. Da kann man viele Stunden pro Woche investieren und früher hab ich mich da eher gedrückt. Mittlerweile habe ich Bock drauf, Schneide Bäume zurück, stutze Hecken, grase aus usw.

In den Supermarkt kann ich nun gehen wenn absolut nix los ist, das Auto wurde nach 11 Monaten auch mal wieder gewaschen und es ist entspannter wenn man nicht Abends noch ne „schnelle“ Runde auf dem Bike drehen will sondern schon am Mittag los kann.

Die Nichte vom Kindergarten abholen, mal den Chauffeur machen für irgendwen der zum Flughafen muss, Arzttermine dann legen wann man schnell einen bekommt ..

Der Wunsch nach Fernreisen um hier mal rauszukommen ist dagegen etwas abgeebbt. Früher konnte ich nicht schnell genug den Kontinent verlassen .. heute verspüre ich gar nicht den Drang.

Das mal zu allgemeinen Lage der Nation.

Das fast und irgendwie aus der Überschrift kommt daher, dass ich mich doch zu ein paar kleinen Projekten habe breitschlagen* lassen wo ich mit anderen Leuten zusammenarbeite. So habe ich die letzten Monate an einer Website gebaut die demnächst veröffentlicht wird. Es war aber meine freie Entscheidung und ich hatte Lust drauf.

*breitschlagen = ich mache gerne und freiwillig mit

Kommentare:

  1. Carsten

    Hi, ich lese seit langem hier mit und will Dir nun mal ein Kompliment da lassen, für diesen Blog und dafür, dass du den Ausstieg geschafft hast!

    Ich bin ebenso am rumrechnen wie du es beschreibst, vermutlich werden meine Dividenden in diesem Jahr erstmals reichen um meine Ausgaben zu decken. Im nächsten Jahr will ich noch nicht vom Depot leben… Puffer aufbauen.

    Aber was du schreibst, ermutigt mich, auch vor 50 noch die Reissleine zu ziehen.

    Lass uns gerne weiter an deinen Erlebnissen teilhaben.

    Viele Grüße!

  2. Arndt

    Das klingt doch echt gut. Meine Freundin hat eher etwas Angst wenn Sie früher gehen kann keine Aufgabe zu haben. Ich denke mit IT Hintergrund kann man immer noch eine Kleinigkeit machen. Ich bin auch auf einem ganz guten weg, aber die 5 steht schon vorne. Weiterhin viel Spaß im Leben und genieße deine Freiheit.

  3. Niklas

    Danke Matthias für den Einblick in deine Gefühlswelt als Privatier.

    Das was du beschreibst liest man von anderen unisono, die sich lange mit FIRE beschäftigen und es dann umsetzen.

    Die Gründe liegen psychologisch darin, dass die Vorstellung vor FIRE überzogen vorsichtig, ängstlich und zumeist mit zu konservativer Planung versehen ist.
    Das hat dann schlicht und einfach zur Folge, dass alle Worst-Case Szenarien sich nicht realisieren und das Leben einfach so weitergeht.

    Was hingegen unterschätzt wurde war „das fremdbestimmte Funktionieren“, das „mentale Gehetze“ und der Wert des selbstbestimmten Lebens.

    Sprich, die finanziellen Risiken werden überbewertet und die Chancen der Lebenszeit unterbewertet.

    Eine finanziell zu konservative Planung vermeidet recht sicher sich weiter über Geld Gedanken machen zu müssen und lässt Spielraum bei der Lebensgestaltung. Aus dem Grund waren deine Gedanken im Vorfeld, OMY usw. gut und ein richtiger Teil deines Weges.

    Einen guten Ansatz sehe ich bei der Freiwilligkeit deiner Nebentätigkeit. Für andere wäre das stressig, fremdbestimmt etc..
    Für dich eben nicht und deshalb musst du auch gar nicht hinterfragen ob es gut oder schlecht ist. Es ist einfach gut für dich!
    Im Besten Fall kann man vor FIRE den regulären Job auch so betrachten und die Arbeiten am Haus und Hof positiv sehen. Dann führt alleine die mentale Einstellung zur Zufriedenheit. Das ist klar der bessere Ansatz, als der, dass eine umfängliche Zufriedenheit nur mit FIRE gegeben sein kann. Diesen Gedanken finde ich sehr ernüchternd und traurig und er wird zu(ent-) Täuschung führen.

    Etwas detaillierter würde mich dann doch noch interessieren wieviel die Einkünfte aus der Selbständigkeit zu den Lebenshaltungskosten in dem halben Jahr beigetragen haben und wieviel von den laufenden Dividenden verzehrt wurde? …und was ist mit deiner Cash Reserve?

  4. Phototropic

    Freut mich sehr das es nun so gut geworden ist wie erhofft.
    Mit deiner Mentalität kriegst du das Geld nicht mehr ausgegeben, da habe ich 0 Sorge.
    Was sagen eigentlich deine Eltern dazu?

  5. denkfabrik

    Klingt richtig gut. 🙂
    Glückwunsch, dass es so gut läuft!

  6. Feuerbart

    Danke das du uns teilhaben lässt, bin immer happy wenn du im RSS Reader auftauchst.

  7. Poldi

    Es ist einfach herrlich ;-))

  8. Dagoberts Nichte

    Was mich brennend interessieren würde: hat sich dein Schlafrhythmus verändert? Ich bin ja total die Nachteule, aber kann das durch den Job nicht „ausleben“.
    Viele Grüße
    Jenni

  9. Dagoberts Nichte

    Ah, was mich auch noch interessiert, aber nun wirklich so gar nichts mit FIRE oder überhaupt den sonstigen Themen des Blogs zu tun hat…aber sonst kenne ich halt keinen SEO-Experten außer dich: Ist SEO durch all diese KI Zusammenfassungen nicht inzwischen „tot“/komplett anders als früher? Hat das für dich eine Rolle gespielt i.S.v. Jobsicherheit? Du hattest ja erwähnt, dass das wirtschaftliche Umfeld deinen ehemaligen Arbeitgeber negativ beeinflusst hatte, aber das klang eher nach Rezession statt nach technologischer Obsolenz.
    Viele Grüße
    Jenni

  10. mad

    @Carsten
    danke .. mach ich

    @Arndt
    man kann sich auch Aufgaben suchen .. irgendwas gibts immer zu tun 😉

    @Niklas
    FIRE alleine führt zu nix, ich sehe es als Zustand: Du hast soviel Geld, dass du dir über Geld keine Gedanken machen musst.
    Zu den Einkünften und Ausgaben schreibe ich nochwas.

    @Phototropic
    Die sagen eigentlich nichts dazu, außer dass sie nun immer mit ein paar Ideen ums Eck kommen was ich nun am Haus alles erledigen könnte 😉

    @denkfabrik, Feuerbart und Poldi
    danke

    @Jenni
    Schlafrythmus hat sich bis dato so gar nicht verändert … wache immer so zwischen 6 und 8 von alleine auf

    SEO ist anders, verändert sich .. hat es aber immer schon getan .. tot ist es glaube ich erst wenn Leute keine Suchmaschinen mehr benutzen

    Der ehemalige AG hatte verschiedene Bereiche .. der SEO Bereich war eigentlich stabil .. andere Abteilungen waren problematischer .. war also eher wirtschaftlich zu sehen

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