Dividenden Blog

24. März 2021

A luxury once enjoyed ..

.. becomes a necessity.

(Übersetzung: Ein einmal genossener Luxus wird zur Notwendigkeit.)

Der Spruch kommt von der Zitateschleuder Cyril Northcote Parkinson. Von ihm stammen auch die Parkinsonschen Gesetze und ich mag seinen ironischen Unterton.

Den beschriebenen Effekt haben wir (denke ich) alle schon einmal erlebt.

Hast du dich einmal an den Komfort eines Vier Sterne Hotels gewöhnt wirst du beim nächsten Urlaub kein Drei Sterne Hotel buchen.

War dein alter Fernseher ein 50 Zoll Gerät, wird dein nächster TV ebenfalls eins sein bzw. ein noch Größeres.

Einer meiner Bekannten ist ein lebendes Beispiel dafür. Seine Autos über die letzten 20 Jahre: VW Golf -> VW Jetta -> VW Passat -> Audi A4 -> Mercedes C-Klasse.

Oder wie ich das sage: Downgrades sind scheinbar uncool.

Im erweiterten Sinne kann man das auch Lifestyle Inflation nennen. Du verdienst mehr, also gibts du auch mehr aus. (Dazu hat unser Cyrill N. Parkinson auch ne Menge Zitate auf Lager)

Keine Kritik daran.

Ich erzähle Menschen nicht, dass sie sparen sollen wenn sie sich die Sache oder Ding leisten können.

Bin selbst bei einigen Bereichen kein leuchtendes Vorbild was das angeht.

Die Notwendigkeit einen einmal genossenen Luxus beizubehalten habe ich mir aber abgewöhnt.

Oder anders gesagt: Ich kann Downgrade … ohne Schmerzen.

Urlaub, Auto, Fahrräder, IT Equipment, Klamotten mir egal. Am Ende muss es seinen Zweck erfüllen.

Beispiele:

Ich brauche diesen Laptop unbedingt und er muss ein Stück besser sein, als der Vorgänger (MacBook PRO, Dell XPS) .. heute reicht mir ein Huawei, der die Hälfte gekostet hat.

In Asien war ich mehrfach in Luxushotels, als ich Afrika und die arabischen Länder bereist habe, habe ich teilweise im Schlafsack auf dem Boden gepennt.

Von meinem Mini Cooper habe ich 2007 auf einen Fiat 500 mit halb soviel PS, ohne fancy Soundsystem und ohne Klimaautomatk, gewechselt.

An Mountainbikes kann man sich die teure XTR Gruppe von Shimano ranbauen. Habe ich schon getan. Nur um später wieder günstigere SLX oder XT Gruppen zu fahren.

Die Eigenschaft, mit Dingen klar zu kommen die offensichtlich (in den Augen der Mehrheit) eine Verschlechterung darstellen, ist für mich eher eine Art Superkraft. Es bedeutet nämlich nicht, auf etwas zu verzichten sondern viel mehr sich an die Gegebenheiten anzupassen.

Denn, du darfst gerne mal einen Luxusurlaub machen, wenn es dir möglich bleibt im nächsten Urlaub wieder im Zelt zu schlafen und du das nicht als Abstieg empfindest.

Darum habe ich auch nix gegen eine temporäre Lifestyle Inflation .. solange der Schritt zurück gelingt.

Alles unter der Prämisse, dass du dir den Spass wirklich leisten kannst.

Kommentare:

  1. Florian

    Top!

    Ich habe das für mich auch entdeckt. Ich gebe da Geld aus wo es mir wichtig ist: Großer 4K Fernseher zum Xbox zocken und Filme schauen z.b.
    Das mache ich oft und viel, für mich „lohnt“ es sich also. Dafür habe ich keinen PC mehr.

    Meinen Mini JCW mit dem ich zu 95% nur zur Arbeit gefahren bin, habe ich verkauft. War ein geiles Auto, aber für 1-2 mal im Monat ein paar Stunden Landstraße wo doch zu 80% Wochenend Schleicher vor Dir sind einen Wert von ~20K rumzuschleppen? Fahre fast nur noch Bahn, falls ich doch mal ein Auto brauche habe ich jetzt einen C3 für 1200€. Der fährt auch von A nach B.

    Viele Leute in meiner „Gehaltsklasse“ würden sowas wahrscheinlich nicht verstehen. Mir sind aber die 50-60% Sparquote wichtiger, mir fehlt nichts.

    Fühle mich grad wie Tim Schäfer, damit ein schönes Wochenende! 😉

  2. hansihinterseer

    mein depot wächst und wächst, zusätzlich habe ich optionshandel für mich entdeckt. ist einfach mehr rendite drin. gehalt (4k netto) kommt jeden monat rein.

    ich werde aber (leider) immer mehr zum minimalisten, hab ich schon manchmal angst davor. sparquote ca 50 prozent (weil miete in großstadt reinhaut) ansonsten seit 3 jahren keine neuen möbel, keine neue kleidung, iphone 6 seit 2014 und ansonsten wegen corona keine ausgaben (kein urlaub, keine neuanschaffungen, keine party)

    manchmal erschrecke ich mich selbst aber auf der anderen seite macht es irgendwie frei…als nächstes werde ich versuchen, „unnötige“versicherungen zu kündigen.

  3. Kiev

    @ Florian

    Das klingt nach einer vernünftiger Entscheidung. Das Fahrzeug ist auch mit 20k€ ein Kleinwagen. Der Wertverlust sollte recht hoch sein.

    Freunde von mir waren in unserem Studium ein wenig Auto besessen. Einer hatte einen Audi S3. Das hat zugegebenermaßen Spaß gemacht damit zu fahren. Ich bin einmal mit in Richtung Spa unterwegs gewesen. Als Allrad kann der Wagen sehr gut die Straßen hoch fahren. Unter 16l war das Fahrzeug mit Super allerdings kaum zu bewegen. Die eine Fahrt war wirklich gut, ansonsten habe ich keine Erinnerung daran. Ich bin auch mal einen C65 AMG mitgefahren. Da war der S3 dann eine lahme Ente im direkten Vergleich. Der AMG war aber sehr stark übermotorisiert. Er wurde auf der Autobahn aufgrund seiner geringen Größe auch nicht richtig ernst genommen und entsprechend oft ausgebremst. Ein anderer Freund hatte ein erfolgreiches Internet Unternehmen und einen SL geleast. Für das Leasing Fahrzeug alleine hat er einen Satz Winterreifen für um die 4k€ gekauft. Das war ein riesen Geldgrab. Die Firma lief dann irgendwann auch nicht mehr so richtig, was irgendwie zu erwarten war. Die Verbindlichkeiten bleiben… Meinem Kollegen ging es weiterhin gut, aber er hat viel Geld verschwendet. Er hätte es vermutlich in großen Teilen besser versenken können.

    Kannst Du vielleicht auch eine Strecke mit dem Rad manchmal fahren? Vielleicht wäre das etwas für Dich. Das könntest Du auch mit Bahnkarte machen. Ich fahre auch bald eine größere Pendelstrecke mit dem Rad. Obwohl ich Zugriff auf einen Firmenwagen hätte. Die 20 Minuten mehr Fahrtweg gleichen die Erlebnisse und Fitness aus.

    @ Hanshinterseher

    Keine Sorge, meine Sparquote ist aktuell ebenfalls gezwungenermaßen höher als es mir lieb ist. Hoffen wir, dass wir bald wieder mehr Geld für Dinge ausgeben können, die es uns Wert sind. Ich werde zrotz Corona eine längere Strecke mit dem Rad zurück legen. Dafür habe ich einen Daunenschlafsack gekauft und mache es einfach ohne die Möglichkeit einer Übernachtung. Die Möglichkeit eines Hotels wäre mir lieber aber was soll man machen? Ich werde mich darüber vermutlich noch gebührend ärgern, wenn ich eine zu lange Etappe gefahren bin und Krämpfe in meinem Schlafsack bekomme.

  4. hansihinterseer

    die idee mit dem schlafsack kam mir auch schon. überlege gerade wie ich 2 bis 3 nächte im auto pennen kann (mit schlafsack) um hotelkosten zu sparen. denke mal, dass nach corona bzw nach öffnung der hotels die preise leicht anziehen werden und dann muss man leider an den schönsten orten mit preisen von +- 100 euro rechnen pro nacht. wenn ich einmalig 2 nächte im auto penne dann hab ich die kosten für den schlafsack wieder raus. ich bin einfach ein fuchs 😉

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