– das Gespenst der grünen Kanzlerin.
(gemoppst von Marx und Engels und für 173 Jahre später angepasst)
In meiner Filterblase (Twitter) haben diverse Investoren und Anleger etwas Angst. Angst vor einer Grünen Regierung. Nimmt man dann noch als mögliche Koalitionspartner die SPD und die Linke dazu, wird aus dieser Angst schon fast Panik. Die Ankündigung das Land zu verlassen habe ich nicht selten gelesen.
Die Angst ist ganz konkret folgende:
- Höhere Steuern für Gutverdiener
- Höhere Steuern auf Aktiengewinne und Kapitalerträge
- Einführung einer Vermögenssteuer
- Einführung einer Finanztransaktionssteuer
- Abschaffung der Abgeltungssteuer
- Allgemein mehr Umverteilung von „Reich zu Arm“
- Höhere Erbschaftssteuer für „Reiche“
Was ist dran?
Das meiste da oben steht im Wahlprogramm der Grünen.
Soweit so gut.
Also Angst gerechtfertigt?
Gehen wir mal davon aus, die Grünen können alles so umsetzten wie sie sich das vorstellen (was in der Vergangenheit nicht oft der Fall war und es eher zum Kompromissen kam).
Gucken wir mal:
Höhere Steuern für Gutverdiener
Konkret:
Anhebung den Spitzensteuersatzes für Single Einkommen ab 100.000 Euro auf 45%
Praktisch:
Erhöhung um 3%, da der ja schon bei 42% liegt. Das führt zu einer Mehrbelastung von min. 3000 Euro im Jahr für Leute die über > 50k netto liegen .. und die Grünen sprechen NICHT vom Grundtarif sonder explizit nur vom Spitzensteuersatz
Was denke ich:
Gott .. nicht geil .. aber lässt sich verschmerzen.
Höhere Steuern auf Aktiengewinne und Kapitalerträge / Abschaffung der Abgeltungssteuer
Konkret:
Abschaffung der Kapitalertragssteuer (~25%). Versteuerung erfolgt mit persönlichem Steuersatz.
Praktisch:
Belaufen sich deine Einnahmen pro Jahr auf ca. 44.000 Euro BRUTTO zahlst du weiter 25% Steuern auf Kapitalerträge. Liegen sie drüber zahlst du mehr. Liegen sie drunter zahlst du weniger. Kommst du auf ca. 35000 Euro/brutto wären es nur 20%. Kommst du auf 100k brutto wären es etwa 33% (Beispiele für Singles).
Was denke ich:
Hört sich irgendwie fair an .. auch wenn ich mehr Steuern zahlen muss.
Einführung einer Vermögenssteuer
Konkret:
Ab 2 Mio Vermögen: 1% Steuer pro Jahr
Praktisch:
Keine Äußerung was die Bemessungsgrundlage sein soll. Wahrscheinlich Immos, Bargeld, Depots, Sparguthaben, Unternehmen, Lebensversicherungen, Kunst und Luxusgüter etc.
Was denke ich:
Hmm .. ist mir aktuell eigentlich egal.
Einführung einer Finanztransaktionssteuer
Konkret:
Steuern auf Kauf und Verkauf von jeder Art Wertpapier.
Praktisch:
Höhe ist nicht bekannt. Man kann aber spekulieren, dass die bei +/- 0,2% liegen könnte. Kaufst du für 5000 Euro Aktien, gehen also 10 Euro an den Fiskus.
Was denke ich:
Jo .. wenn es die Zocker abkühlt soll es mir recht sein.
Allgemein mehr Umverteilung von „Reich zu Arm“
Konkret:
Siehe Maßnahmen oben. Gibt es denn weitere?
Praktisch:
Keiner wird sich 3000 Euro von einem Konto schnappen und es dem verschuldeten Hartz IV Empfänger überweisen. Nein auch gibt es keine Enteignungen.
Was denke ich:
Umverteilung ist mir zu „schwammig“. Ich brauche konkrete Fakten.
Höhere Erbschaftssteuer für „Reiche“
Konkret:
Die Erbschaftssteuer berücksichtigt Freibeträge, Verwandtschaftsverhältnisse usw. und kann so pauschal nicht ausgedrückt werden.
Praktisch:
Erbst du von deinen Eltern 1 Mio Euro und bis über 27 Jahre zahlst du 90.000 Euro Steuern. Eine selbstgenutzte Immobilie ist steuerfrei. Erbst du zusätzlich eine vermietetes Haus im Wert von 500.000 Euro sind wir schon bei knapp 200.000 Erbschaftsteuer.
Was denke ich:
Wir werden uns überraschen lassen müssen wie eine Änderung konkret aussieht.
Und sonst so?
Du kannst natürlich sagen, wenn die Linken in der Regierung mit am Start sind wird alles vielleicht noch schlimmer. Dann kann ich aber sagen, viele Grünen Wähler dürften Gutverdiener sein. Möglicherweise will man es sich mit dieser Gruppe doch nicht komplett verscherzen.
Schlagwörter wie Enteignung, Steuern sind Raub usw. lasse ich auch nicht gelten da dies einfach nicht stimmt.
So .. und was denkt ihr?
Update: 26.04. – 20:25 Uhr
Ich habe da wohl ein sensibles Thema erwischt. Finde ich okay und ich lasse hier ja auch gerne jede Meinung zu. Ich selbst habe noch nie Die Grünen gewählt und weiß bis jetzt noch nicht ob ich es im Herbst 2021 tun werde.
Mein ganz grundsätzliche politische Einstellung ist liberal, tolerant und weltoffen. Jede Art von menschenverachtender Politik lehne ich ab.
Thema: Grenzsteuersatz vs. Durchschnittssteuersatz
Mir ist der Unterschied bewusst. Darum habe ich oben auch nicht von Gehältern geschrieben.
Aber zur Aufklärung: Götz und der Maschinist haben grundsätzlich recht wenn man Angestellter ist.
Bei 55k Brutto zahlt ein Single etwa 28% Steuern (persönlicher Steuersatz). JEDER weitere Euro der zusätzlich verdient wird, wird aber mit etwa 44,5% besteuert. Und man kann das durchaus so sehen, dass eine Zusatzleistung (nebenher was verdienen, Kapitalerträge ..) steuerlich bestraft wird.
Thema: Gerechtigkeit / Ungerechtigkeit / Allgemeine Steuerbelastung
Die Abgabenlast in Deutschland ist hoch, bevor man noch mehr verlangt sollte man den Apparat / Bürokratie / Staat untersuchen und vereinfachen. Auch das Steuersystem als solches ist ein Moloch. Nicht umsonst brauchen viele Privatpersonen Steuerberater um überhaupt damit klar zu kommen. Die massive Komplexität der Regeln, Gesetze und Auflagen der man in Deutschland als Unternehmer oder auch Privatperson ausgeliefert ist, ist nicht mehr zu rechtfertigen ..
Alles richtig.
Aber mir ging es im Ursprung nicht darum. Ich wollte nur sehen ob die „Gefahr“ einer Grünen Regierung so eine Endzeitstimmung wirklich rechtfertigt.
Eine Vermögenssteuer ist mir egal. Blicke ich neutral drauf finde ich sie allerdings auch nicht wirklich fair .. aus den Gründen die ihr in den Kommentaren genannt habt.
Hi,
ich weiß nicht, was diese Panikmache bei manchen soll. Die Grünen können das Rad auch nicht neu erfinden! Alle Punkte da oben, sind für Kleinanleger und Buy-and-Holder fast bedeutungslos. Teilweise stellen manche Punkte sogar Verbesserungen dar – statt Abgeltungssteuer lieber pers. Steuersatz. Wenn ich da mit meinem zukünftigem 30.000 €/p.a Bruttoeinkommen rechne, Freibetrag etc abziehe….so what? Doch schon Steinbrück (kennt den noch jemand?) sagte samals „lieber 25 % von X als 45% von nix!“
Es wird sich also zeigen müssen, was am Ende auch wirklich als Gesetz durchkommt.
Grüße,
Padolomeus
Hallo,
interessant ist bei den Herren die diese Panikmache verbreiten ja auch immer die Wortwahl und von welchem sumpfig, braunen Morast sie diese entleihen ohne natürlich selbst so zu sein, versteht sich…*hust*
Zum Inhalt, wie von dir beschrieben, eigentlich alles bekannte Probleme die angegangen werden. Und wie schon viele wissenschaftliche Studien gezeigt haben, eine Gesellschaft in der die Schere zwischen Arm und Reich geringer ist, ist besser (um hier mal die Aussage abzukürzen), für alle.
Hi Matthias!
Vielen Dank für die Auflistung aus dem Wahlprogramm. Obwohl ich ein (sozialdemokratisch eingestelltes) Kapitalistenschwein bin, bin ich mir bewusst, dass man einen gewissen Cashflow Richtung ärmeren Teil der Bevölkerung umleiten muss, um den sozialen Frieden zu wahren.
Die aufgeführten Maßnahmen sind mMn von humaner Natur, denn wenn der bisherige Schuldenberg + neue Coronaschulden über die nächsten Jahre nur weginflationiert werden, wird es in der Republik ungemütlich.
Linke oder Rechte Extremisten möchte ich nicht im Bundestag, und schon gar nicht in der Regierung haben.
Mir selber geht nur die Verbieter- und Vorschreiberei der Grünen auf die Nerven. Höchst selbst darf ich das Erneuerbare-Wärme-Gesetz Baden-Württemberg genießen, welches mir vorschreibt meine Heizung zu erneuern, obwohl diese noch einwandfrei funktioniert. Auch will man pauschal immaterielles Kulturerbe wie die Schützenkultur einfach so verbieten.
Außerdem sieht die Partei sich selbst als die Partei der Wissenschaft – hisst aber die Fahne der Homöopathie. Das finde ich aber scheiße so lange keine Aktien von so einer Zuckerperlenfirma kaufen kann. Oder gibts da was? 😉
Moin Mad,
insbesondere die Abschaffung der Kapitalertragssteuer ist aus Anlegersicht eine ziemliche Katastrophe. Denn anders als von dir dargestellt, ist der Grenzsteuersatz von 42% bereits bei einem Bruttoeinkommen von 58K erreicht.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Bei einem Brutto-(Arbeits-)Einkommen von 44K liegt der Grenzsteuersatz bereits bei 36,18%. Was das für zusätzliche (!) Kapitalerträge bedeutet, kann sich jeder gerne selbst ausrechnen: https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/eingabeformekst.xhtml
Mal davon abgesehen verstehe ich nicht, warum ich als alleinerziehender Single noch mehr belastet werden sollte als ohnehin schon. Sorry, aber diese Partei ist (nicht nur in Bezug auf diesen Teil ihres Wahlprogramms) ein absolutes No-Go für mich.
Viele Grüße
Götz
Hi,
sonst im Stillen, will ich heute auch mal was beitragen. Ich finde, dass das Problem mit diesen Maßnahmen eher darin liegt, dass sie hoch unmoralisch sind. „Starke Schultern sollen mehr tragen“ – geschenkt, das ist doch schon längst so! Die Einkommensgruppe >55k € p. a. zahlt doch schon über 50 % der gesamten Einkommenssteuer. Das sind etwa 10 % aller Einkommenssteuer-pflichtigen Personen, die mehr als die Hälfte tragen. Viel wichtiger wäre mal zu optimieren, was mit den Steuermilliarden passiert.
Vermögenssteuer: finde ich noch viel problematischer. Das Geld ist doch schon x-fach versteuert und tendenziell sind wieder die Leute betroffen, die sowieso schon beim Verdienen am meisten abgedrückt haben. Erbschaftssteuern kommen aufs gleiche raus – und nebenbei: die gibt es ja schon. Da wird auf einen bereits schweren Rucksack nochmal ordentlich draufgelegt.
Umverteilung von Reich zu Arm: warum? Ich bin felsenfest überzeugt, dass wenn man z. B. 20 % von den Reicheren nimmt und den Ärmeren gibt, dass nach kurzer Zeit die Armen wieder arm sind und das Geld wieder bei den Reichen landet. Vielleicht ja auch, weil die Reichen mehr oder sinnvolleres leisten (höheres Einkommen), mehr Risiko tragen (tendenziell mehr in Aktien investiert sind) oder einfach weniger Geld verschwenden. Das Problem der Ungleichverteilung kann man mit Umverteilung wohl kaum lösen. Und dann? Nochmal 20 % wegnehmen? Mal sehen wie lange es dauert bis der Braindrain auf Hochtouren kommt.
Finanztransaktionssteuer: tatsächlich eine gute Idee, aber warum nicht auf sämtliche Finanzprodukte (Derivate)? So wie geplant verfehlt sie das Ziel und trifft wieder genau die Falschen: die Kleinanleger. Und damit meine ich nicht mal die 0,2%, denn als Buy-and-holder sind mir die egal, aber die vielen potentiellen Anleger die schon wieder von der Börse verscheucht werden, bevor sie überhaupt ihre ersten Schritte gemacht haben.
Und dann mal noch ein ganz anderer Punkt, den irgendwie nie jemand sehen will: Das Geld der Reichen liegt ja nicht nur faul rum! (Wenn es das tut – Girokonto, Tagesgeld, Nominalwerte – dann frisst die Inflation es sowieso langsam auf und der Reiche ist nicht mehr lange ein solcher) Es steckt viel wahrscheinlicher in Unternehmen, schafft Arbeitsplätze, stellt Wohnraum zur Verfügung, schafft wichtige Preispuffer (bei Rohstoff-Investitionen) und hilft ganz allgemein dabei (durch Investition im eigentlichen Sinne und freien Wettbewerb) viele Sachen, die wir ALLE brauchen und konsumieren erschwinglicher zu machen.
Es geht eben doch auch ums Prinzip, nicht nur darum, ob man jetzt selbst ein paar Euro mehr abtreten muss.
Grüße,
Psychopeet
Ich finde eine grüne Kanzlerin mit einer grünen Mehrheit gar nicht mal so schlecht. Das sind nämlich alles hochgebildete Menschen mit einem sehr guten Studiums Abschluss.
Dann werden 15 von diesen Personen in einem Raum sitzen und jeder hat eine eigene Meinung. Dann wird debattiert und debattiert und nochmals darüber gesprochen. Am Schluss wird nichts dabei rum kommen und wir haben in DE mindestens 4 Jahre politischen Stillstand. Das ist das perfekte Szenario für die Aktienmärkte.
Mich stört bei diesen Begründungen immer der Verweis ob einer Gerechtigkeit. Bereits bei der Abschaffung des Soli für die meisten wurde so getan, als ob jeder der über 100K verdient ein Vorstandsvorsitzender wäre, der zurecht mehr bezahlen soll. Allerdings reicht selbst so ein Gehalt ab einem gewissen Alter z.B. in München nicht, um bis zur Rente eine Wohnung abbezahlt zu haben.
Und wenn man statt auf Immobilie auf Aktien als Altersvorsorge setzt würde man über eine höhere Kapitalertragssteuer bestraft.
Bekommt man so mehr Menschen dazu zu investieren statt das Geld auf dem Konto liegen zu lassen?
Ja, der soziale Frieden ist mir die momentanen Steuern wert, aber irgendwann stellt man sich dann doch die Frage, ob nicht 35 Stunden die Woche genug wären, wenn der Grenznutzen immer geringer wird.
Für mich sind das Neiddebatten und Gleichmacherei, die nicht dazu beitragen werden, daß die jüngere Generation Ausbildung als Chance sieht, auch später ein besseres Gehalt zu haben.
Du hast hier aber auch paar Punkte völlig unterschlagen. Auf Seite 49 im Parteiprogramm heißt es: „Jedes Jahr verlieren die Steuerzahler*innen hohe Milliardenbeträge durch Steuerhinterziehung und aggressive Steuervermeidung. Wir wollen mit einer umfassenden Strategie dagegen vorgehen… Zusätzlich zur bestehenden Steuerpflicht nach dem Wohnsitz wird eine Steuerpflicht auch nach der Nationalität eingeführt, um rein steuerlich motivierte Wohnsitzwechsel zu verhindern.” Dadurch wird die Steuerpflich an die Staatsbürgerschaft geknüpft.
Außerdem sind die Grünen für einen Stärkeren Zuzug von Geringqualifizierten, was unsere Sozialkasten weiter belasten würde. Und es gibt noch viele weitere solcher Punkte…
– Nur weil sie einen (aktuell nocht) nicht betriftt, ist eine Vermögenssteuer trotzdem eine Enteignung. Natürlich werden die Freibeträge wie in Spanien auch nicht an die Inflation angepasst und bei der nächsten Krise muss man sie natürlich senken (…keine Absicht und tut uns leid…).
– Grenzsteuersatz, vs. Durchschnittssteuersatz unbedingt lesen und verstehen. So gut wie jeder mit einem Arbeitseinkommen hat dadurch eine deutlich höhere Steuerbelastung seiner Kapitalerträge (die auf der Unternehmensseite schon einmal versteuert wurden).
– Finanztransaktionssteuer beschädigt die jetzt schon kaum vorhandene Aktienkultur und trifft gerade psychologisch den Durchschnittsbürger, der jetzt schon zu viel Angst vor der Börse hat.
Ihr könnt den ganzen Quatsch gerne mitmachen – Ich bin auf jeden Fall dann mit meiner Familie weg. Wie immer bei einer Gesellschaft geht der halbe Laden vor die Hunde, wenn die Top Leistungsträger das Land verlassen. Die Rechnung bezahlen dann die „neuen Topverdiener“, dass heißt die ehemalige Mittelklasse.
Die haben bei Gesetzeseinführung gedacht, es betrifft sie nicht…
Das erinnert mich alles irgendwie an „Atlas shrugged“…
Salut,
ich lese hier eigentlich auch nur mit aber bei dem Thema geht mir auch die Hutschnur hoch.
Ich zahle schon so viele Steuern wie in kaum einem anderen Land der Welt und alles was den Grünen einfällt ist, dass da ruhig noch ein bisschen mehr geht wegen Gerechtigkeit, Klima und so und offensichtlich findet das ein großer Anteil der Wähler in Deutschland auch noch gut. Jeder klar denkende Mensch würde doch mal schauen für was er das ganze Geld eigentlich rausfeuert, aber auf solche abwegigen Ideen scheint bei den Damen und Herren gar niemand zu kommen.
Dass jeder wirklich Reiche sich spätestens aus Deutschland absetzt wenn es eine Vermögenssteuer gibt sollte wohl klar sein, und für mich auch einfach nur gesunder Menschenverstand. Wieso sollte ich von meinem hart erarbeiteten und bereits versteuerten Vermögen jedes Jahr grundlos X% abgeben um weitere Wohltaten und Umverteilung zu finanzieren?
Die CDU hat sich ja dankenswerterweise selbst zerlegt und steht jetzt mit einen Karnevalsclown als Kandidaten da. SPD mit Sparbuch-Scholz und zwei möchtegern Kommunisten als Parteichefs. Man fragt sich schon, ob Deutschland eigentlich was besseres verdient hat…
Netter Film zum Thema
https://www.youtube.com/watch?v=onkgPTPnNPc&t=1s
Ich empfehle jedem, das aktuelle und neue Buch „Wollt ihr das totale Grün“ von Egon W. Kreutzer zu lesen. Ich bin nicht Kreutzer. Aber wer nach dem Lesen immer noch Lust auf Bärbock und Grüne hat, bitteschön.
Ich sehe das alles ähnlich wie mad, insbesondere nervt mich dieses aggressive bashing der Grünen! Sehr viel schlimmer als ein Scholz im Finanzamt kann es meiner Meinung nach sowieso nicht werden. Wer viel in anderen Ländern der Welt unterwegs ist und dort auch gelebt hat weiß, dass andere Länder auch viele Nachteile mit sich bringen.
Meine Hoffnung wäre einfach, das Fachkompetenz in den Ministerien einzieht, und mit dem Steuergeld verantwortungsvoller umgegangen wird. Zusätzlich wäre natürlich toll wenn man die Bürokratie eher zurückbaut und Dinge vereinfacht. Ich verstehe nicht warum alle ständig um die Arbeitsplätze weinen und dann werden die Leut bei Siemens und Co mit Boreout eingeliefert und in den Ämtern ists ja noch viel schlimmer. Besser wäre mehr Arbeitsplätze mit nur 20-30h und ggf. Effizienz belohnen. Vielleicht wäre unsere Gesellschaft ja dann Glücklicher …wenn ein paar wenige Spinner 60h die Woche Arbeiten wollen sollen sie halt, ich geh lieber segeln 😀
Das erste Mal in meinem Leben das ich im Internet meine Meinung sage. Ein bedeutender Moment für mich aber das Thema ist es mir wert.
Mir fehlt bei dieser Betrachtung der Grünen das sie sich im Prinzip wie üblich in Deutschland an den Schwachen vergehen werden. Heißt, die Kapitaltransaktionssteuer wird mit ziemlicher Sicherheit nur Privatanleger und Kleine treffen. Die Banken und Lobbys werden schon dafür sorgen, dass sie weiter zocken können. Man braucht sich hierfür doch nur die Coronamaßnahmen anzuschauen um zu merken das vor allem die zu den Verlieren gehören die keine starke Lobby haben…
Weiterer Punkt zur Kapitaltransaktionssteuer, was würde das für ETF’s bedeuten.. so ein MSCI World ETF muss ja auch umschichten wenn sich der Index verändert oder? Also nicht nur die Zocker die betroffen wären.
Dann was mir hier noch gänzlich fehlt in der Diskussion: Ich komme aus einem armen Haushalt und habe eigentlich auch kein Geld für Umweltscheiß und Veggie Day. Was die Grünen machen werden da bin ich mir sicher ist Lebensmittelverteuerung sowie andere wirklich existenziell nötige Posten verteuern. Deutschland hat jetzt schon mit die höchsten Strompreise und wenn ich mir die Spirtpreise anschaue dann weiß ich nicht wo sie da noch hin wollen. Erreicht haben sie damit gefühlt auch nichts, wenn man sieht wie Deutschland im Vergleich zum Ausland dasteht, was den Ausbau von regenerativen Energien angeht oder E-Mobilität.Ich sehe nicht das Deutschland diesbezüglich führend ist in Relation zur Abgabenlast auf der anderen Seite die den wirklichen Leistern aufgebürdet wird. Ein Freund von mir ist mittelständiger Unternehmer im Handwerk. Wenn ich mir anschaue was für absurde Auflagen der mittlerweile hat. Die kann niemand mehr erfüllen. An so etwas hängen Jobs für Menschen, die sich das ganze Bessermenschentum nicht leisten können.
Wenn man sieht wie vor allem die ärmeren Haushalte unter diesen be…. linken Besserverdienern leiden, denen das egal ist, weil sie davon nicht betroffen sind wächst in mir der Hass. Das ist generell ein Trend in Deutschland der mich stört. Die verlogene Sozialgesellschaft die in Wahrheit keine ist. Als persönliche Anekdote hierzu. Von meinen Mitstudierenden essen einige der Umwelt zur liebe kein Fleisch mehr, aber jedes Jahr nach Australien fliegen oder New York ist in Ordnung. Natürlich von ihren Eltern bezahlt, wo sollte das Geld auch sonst herkommen. Aber jemand der sich so etwas nicht leisten kann oder will und Fleisch isst, der ist in ihren Augen ein schlechter Mensch… man suche die Logik.
Ich habe in meinem Leben noch nie positive Erfahrungen gemacht mit staatlichen Systemen oder linken Ideologien, obwohl ich ja ihr Klientel sein müsste.
Für mich sind die Grünen daher verlogene Ablasshandel Prediger für Menschen, die es sich leisten wollen.
Die Welt retten werden sie nicht da bin ich mir ziemlich sicher, aber das Leben von Menschen schlechter machen bestimmt.
@ Maschinist
„Ihr könnt den ganzen Quatsch gerne mitmachen – Ich bin auf jeden Fall dann mit meiner Familie weg. Wie immer bei einer Gesellschaft geht der halbe Laden vor die Hunde, wenn die Top Leistungsträger das Land verlassen.“
Also dafür, dass du sonst immer einen sehr entspannten Eindruck machst, finde ich die Aussage way over the top.
Es wird hier keiner der Leistungsträger das Land verlassen, nur weil die Grünen evtl. an der Macht sind (was nicht passieren wird, mMn)
Davon ab, vermute ich stark, dass die jeweiligen Sitze im Bundestag so dermaßen uneindeutig verteilt sein werden, dass wir mit Sicherheit keine wegweisenden Gesetzesänderungen sehen werden…
Also sollten wir alle Mal locker durch die Hose atmen.
Der Staat soll erstmal lernen zu sparen, besser zu haushalten und weniger zu verschwenden, bevor er sich neue Steuern ausdenkt oder bereits bestehende erhöht. Steuerverschwendung sollte genauso persönlich haftbar gemacht werden, wie Steuerhinterziehung! Ansonsten bin ich hier bald weg aus Deutschland. Die Welt ist groß. Können die Sozialisten (auch im grünen Tarnkleid) sich ja ihre Steuern drucken, wenn sie wollen, aber von mir gibts bald nichts mehr.
Die Steuern sollten massiv gesenkt werden und das für die gesamte Mittelschicht bis mindestens 150k Einkommen und sollte dann bis 1m auf 42% oder von mir aus auch bei 2m bis 45% hochgehen. Eine Transaktionssteuer sollte wenn überhaupt dann ausschließlich auf den Hochfrequenzhandel wirken.
Eigentlich bin ich auch gegen eine Erbschaftssteuer und/oder einmalige Abgaben, aber da in der Vergangenheit viele sich der Steuer entzogen haben könnte man diese Maßnahmen vielleicht mit Augenmaß einsetzen um gezielt bisher unversteuerte Reichtümer zu besteuern.
Auch denke ich nicht das der Staat weniger ausgeben sollte, im Gegenteil er sollte mehr Geld ausgeben aber auch dafür Sorgen das es keine bewussten Fehlallokationen mehr gibt und auch die Umverteilung nach Oben aufhört. Die gesamte Subventionswirtschaft müsste komplett umstrukturiert werden. Es kann und darf nicht sein das so viele Menschen gezielt vom Staat in die Abhängigkeit gebracht werden.
Damit für die Steuersenkungen auch genug Geld vorhanden ist müsste eigentlich nur dafür gesorgt werden das sich niemand mehr der Steuer entzieht. Es braucht einen Mindeststeuersatz für alle und es darf nicht sein das Finanzminister zb. CumEx Gelder verschenken. Das waren unsere Steuern die Olaf Scholz an Menschen und an Banken verschenkt hat die diese niemals zuvor gezahlt haben.
Tatsächlich gibt es nach wie vor die Möglichkeit Steuersparmodelle beim Finanzamt prüfen und legalisieren zu lassen, auch gibt es nach wie vor Share Deals bei Immobilien und große Schenkungen an Fremde über viele Millionen oder Milliarden können komplett steuerfrei abgeschlossen werden. Viele Steueroasen sind gerade die letzten Tage noch wieder von der Beobachtungsliste genommen worden. Europäische Firmen sind ja schließlich auch dort und sparen während wir zu Ader gelassen werden. Die Großen diktieren die Steuergesetzgebungen inkl. deren Schlupflöcher. Und das ist das Problem.
Nicht der Akademiker oder der Facharbeiter der über 100k verdient. Zudem ist Deutschland ganz bewusst zu einem Niedrieglohnland gemacht geworden in dem arbeitslose Spanier und Griechen teils lieber wieder zurück in ihre Heimatländer gehen anstatt hier in prekären Beschäftigungsverhältnissen zu arbeiten. Wir ziehen dann halt Menschen aus dem Osten oder aus anderen Teilen der Welt an und zerstören gleichzeitig die südlichen Euroländer die beim Lohndumping nicht mitmachen können. Die ganzen Niedriglöhner zahlen natürlich alle keine Steuern und werden spätestens zur Rente dann auch wieder an den Staat gebunden da sie ja selbst keine Rente erwirtschaften konnten. Ich wüsste nicht warum ich dieses asoziale System mit meinen Steuern auch noch begünstigen sollte. Soetwas wie Tönnies dürfte es in Deutschland eigentlich gar nicht geben, ganz unabhängig vom Tier & Fleischthema.
Wie leider zu erwarten war, hast du dir hier leider die braune Brut in den Blog geholt. Verlinkungen zu Imad Karim, Gleichstellung von links und rechts (schwachsinnige Hufeisentheorie). Gibt es Gründe, warum du hier nicht moderierst und alles gleich veröffentlicht wird? Das ist brandgefährlich.
@Alex
solange es im Rahmen bleibt (keine Beleidigungen oder Lügen) bin ich bereit diese Meinungen zu tolerieren. Mir ist durchaus bewusst, das manches was hier geschrieben wurde aktuell jeder Grundlage entbehrt .. aber ich bin halt so gepolt, das ich ich lieber eine konträre Meinung zulasse .. anstatt zu zensieren.
Die Gefahr besteht, meiner Meinung nach, nicht in der Aussage eines Kommentars .. sondern in dem unreflektiertem Glauben des Inhalts durch andere (Leser).
Schon klar .. ich mache dem Tür und Tor auf .. aber ich bin auch selbst an Argumentationsketten interessiert die durch einigen Kommentare aufgeführt werdne
@mad
Dennoch interessant wen du hier in dein „Wohnzimmer“ lässt und rumtröten lässt. Ich sprach zu dem von Moderation du von Zensur. Erst die Worte, dann die Taten. Sie wollen sich mit dir in der Mitte treffen, du gehst auf sie zu, sie gehen einen Schritt zurück, du gehst auf sie zu, sie gehen einen Schritt zurück. Man sieht hier schön das Toleranzparadox (https://de.wikipedia.org/wiki/Toleranz-Paradoxon).
@Alex
ich plane in ein paar Tagen die Kommentare durchzusehen und dann in nem Blogbeitrag drauf einzugehen .. sorry wenn ich Zensur mit Moderation gleichgesetzt habe .. das meinte ich natürlich nicht
@Alex: Wurden aktuell schon Kommentare gelöscht, oder habe ich was überlesen?
Der Ton hier gefällt mir teilweise auch nicht, aber deshalb schon von „brauner Brut“ zu sprechen halte ich für bedenklich.
Extremisten stellen die persönliche Freiheit immer hinter deren Ideologie. Somit kann man schon sagen, dass es egal ist, ob Du einem Links- oder Rechtsextremisten gegenüber stehst. Beide unterdrücken Dich – jeder erzählt Dir eben nur eine andere Geschichte warum er das macht…
@all
bis dato wurde noch nie ein Kommentar gelöscht (Ausnahme: offensichtlicher Spam)
Servus,
klar kann man sagen, alles nicht so wild, teilweise betrifft es einen nicht, ansonsten muss man halt ein bissel mehr zahlen. Am Ende habe ich das Gefühl, das Leistung bestraft wird. Bei allem, was ich mit meinem Nebengewerbe verdiene, wird mit maximalem Steuersatz zugelangt. Ich kompensiere das, indem ich meinen Hauptjob zurückfahre. Aber ist das ein gutes Signal an die Leute?
Steuern die einmal eingeführt sind, lassen sich auch einfacher erhöhen. Finanztransaktionsteuer nur 0,2%. Gut, irgendwann sind es dann 0,5%, dann 1% tut ja auch nicht weh und trifft ja die richtigen.
Kurz gesagt, ich seh das eher kritisch. Aber mal abwarten.
Gruß
Fuseboroto
Wir haben in Deutschland schon eine gnadenlose Umverteilung von Reich nach Arm. Wieso verstehen das die Grünen oder Linken nicht?
Vielleicht bin ich auch zu sehr kapitalistisch veranlagt, aber wenn Leute wirklich nicht arbeiten müssen, weil man mit bezahlter Miete und dem Hartz IV Satz (+2 mal Kindergeld) genauso gut leben kann wie mit Arbeit, welchen Sinn macht es?
Meine Frau arbeitet wieder und zahlt in Steuerklasse V so viel Steuern, dass nach Abzug der Abgaben und Kita Beiträge nichts mehr übrig bleibt. Sie arbeitet für nichts. Also wieso soll sie dann arbeiten gehen? Und dann sollen die Steuern noch erhöht werden?
Dann haben wir bei den Grünen noch Verbote für Einfamilienhäuser, Zwangsfleischfreie Tage, Reduzierung der Polizei etc.
@ Tobias
In Steuerklasse 4 sieht es vermutlich besser für Deine Frau aus. Abgerechnet wird eh mit der Steuererklärung. Ihr werdet mit den Einnahmen sicher mehr Geld zur Verfügung haben.
@ Steuern Günstigerprüfung
Aktuell gibt es auch eine Günstigerprüfung. Falls der persönliche Steuersatz unter den 25% liegt wird dieser angewandt. Wenn die Abgeltungssteuer gestrichen wird ist es nur ein Verlust während des Vermögensaufbau.
Vieles hält sich allerdings im Rahmen. Bei höheren Vermögen werden bereits heute mit Schenkungen Erbschaftssteuern umgangen. Da gibt es viele Möglichkeiten. Mich würde das meiste nicht stark betreffen. Natürlich könnte das erst der Anfang sein, denn mit den Grünen an der Macht wäre einmal alles anders als bisher.
Bei höheren Vermögen würde es vielleicht schon kleine Auswirkungen haben. Aber ist doch eh alles hypothetisch. Falls die gefühlte Schere zwischen Arm und Reich zu groß wird sind am Ende alle wieder gleich arm. Das ist jetzt auch nichts erstrebenswertes.
Hi Mad,
ich als „linksgrünverrsiffter“ Besserverdiener sehe es ähnlich wie Du, dass mit dem Schreckgespenst „DIE GRÜNEN kommen“ vor allem viel Panik gemacht wird. Außerdem haben diese aus den letzten Wahlkämpfen gelernt, sind deswegen bei „Verboten“ und gerade was das Steuerthema angeht möglichst unkonkret und so dass es den wenigsten Wehtut. Der bestimmende Teil der Grünen sind eher konservativ und moderat, wie man bei uns in Baden-Württemberg gut sehen kann. Sonst gäbe es auch keine Klimaliste, die in BW leider dazu geführt hat, dass es keine Rot-Grüne Mehrheit gab. Was realistischerweise auch für die BTW 21 gelten wird…
Dabei wäre eine progressive, gestaltende Regierung dringend notwendig, denn was wäre die Alternative? Weiter 4 Jahre korrupte, lobbygesteuerte, inkompetente, wissenschaftsfeindliche Politik mit CDU/CSU, durch die Innovationen verhindert, dringend notwendige Reformen aufgeschoben und klimafeindliche Technologien aus dem Vorletzten Jahhundert nach wie vor mit über 40 Milliarden pro Jahr subventioniert werdem?
Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass eine RRG-Regierung ein Allheilmittel wäre, aber ein dringend notwendiger politischer Wandel, der aber wahrscheinlich nicht weit genug gehen würde. Denn wir befinden uns mitten in verschiedenen großen Herausforderungen wie Klimawandel, dadurch bedingter zunehmender Migration+internationaler Unruhen, dringend benötigter Zuwanderung und dem kompletten Umbau der Arbeitswelt durch Digitalisierung und KI. Und gerade bei diesem Umbau der Arbeitswelt werden wir nicht um eine grundsätzliche Reform der Steuerpolitik drum herum kommen. Um gesellschaftliche relevante Jobs besser bezahlen zu können, die immer weniger noch arbeitende Bevölkerung nicht noch stärker zu belasten, braucht man zwangsläufig eine Besteuerung von Vermögen/Erben (Warum zahlt in Karlsruhe eine alleinerziehende Pflegerin Prozentual mehr Abgaben als der 3fache Milliardär Kevin, der nichts geleistet hat außer geboren zu werden? Was nützt das der Gesellschaft?).
Ich verstehe auch nicht warum mehr Steuern immer als Kommunismus und als das absolute Böse angesehen werden? Wenn ich eine schnelle und humane Digitalisierung, bessere Kinderbetreuung/Bildung, besseren Nah/Fernverkehr+Infrastruktur, ein sicheres Land (auch für Einwanderer), eine zukunftsfähige Wirtschaft (sowohl vom Wettbewerb als auch von der Umwelt), ein menschlicheres Gesundheit und Pflege-System, eine soziales+flexiblereres Arbeitssystem und Wohnungsmarkt erhalte, bin ich gerne bereit mehr Steuern zu zahlen, auch auf mein Vermögen als auch Erbe dass ich (hoffentlich nicht so bald) erhalte. Es ist ja kein reiner Zufall, dass die glücklichsten Menschen der Welt in den Ländern mit der höchsten Besteuerung leben, während die Gesellschaften in Ländern mit dem am meisten fortgeschrittenen Neoliberalismus immer stärker zerfallen und sich zu Idiokratien entwickeln…
Endlich mal eine Stimme der Vernunft. Ich finde es witzig dass auf der einen Seite auf unzähligen Blogs davon gesprochen wird „die Verantwortung immer bei sich selbst zu suchen“ und „anderen nicht die Schuld“ zu geben. Dann kommt jemand und möchte 3,50 und das Geschrei ist groß. Und egal wer an der Regierung ist, den Grundsatz „Gewinne kapitalisieren und Verluste sozialisieren“ wird es lange noch lange geben.
Ich finde diese Diskussion schon recht interessant und möchte auch etwas dazu beitragen.
Ich verfolge die Entwicklung in Deutschland seit etwa 20 Jahre (so lange lebe ich auch hier schon) und ich habe den Eindruck, dass man hier den Anschluss zu der modernen Staatentwicklung verpasst hat. Anstatt in die Zukunft (Bildung) zu investieren, wird hier immer weiter die Bürokratie ausgebaut. Die Umsetzung so kritischen Projekte wir z.B. Energiewende oder Datenschutz wird zum Gesetzmonster aufgebaut um vorwiegend Daseinsberechtigung der Bürokratie zu zementieren. Dass es folglich zu Mehrkosten führt, muss es jedem klar sein. Durch wegfallen von Soli, massive Erweiterung vom Sozialstaat und Kaputtmachen von essenziellen Industriezweigen, ist die Suche nach neuen Geldquellen unausweichlich – dabei ist Steuererhöhung bzw. Besteuerung neuer Zweige der einfachste Weg.
Ich habe nichts gegen sinnvoll verwendete Steuer – wenn ich aber sehe, wie der Stand der Digitalisierung in der Grundschule meiner Tochter aussieht (2x 30Min Onlinegespräch in der Woche) und wie es z.B. in Polen damit umgegangen wird (ich habe dort Verwandte, es gibt täglich einige Stunden Onlineunterricht) – da frage ich mich, wo denn meine Steuergelder, in den letzten Jahren hingeflossen sind?
Um jetzt das Hauptthema nicht zu verfehlen – basierend an bisherigen Erfahrungen mit Grünen, halte ich es für eine „Verbotspartei“, die genau die Kombination aus der Bürokratieausbau und Steuererhöhung erweitern wird. Dazu kommt noch das Thema „Leistung“ – wie man es schon in der Schule sehen kann (Abfallen von Abi-Pflicht beim Studieren, der Benotung in einigen Schulen) oder auf dem Arbeitsmarkt (niedrigere Lohnsektoren sind auf dem Niveau der Sozialhilfe) wird der Leistungsanspruch herabgesetzt. Ich erwarte, dass damit noch weiter gegangen wird und die Menschen, die erfolgreich sind einfach finanziell (durch kommenden Steuer) bestrafft werden. Nun sind es aber genau dies, die Menschen, die das ganze Unternehmen „Deutschland“ mit Ihrem Steuer direkt oder indirekt finanzieren. Kommt es dazu, wird ein Teil dieser Menschen aufgeben oder woanders hin gehen – rechnen können sie bestimmt.
Weiterer wichtige Punkt, dass auch durch Grünen und Roten verfolgt wird, ist die Querfinanzierung der Mieten (Siehe Berlin). Dabei ist es auch das Ergebnis der verfehlten Finanz- und Öko-politik. Von einer Seite Fördert man moderne und ökologische Sanierung, senkt den Wert des Geldes, dann aber ist man überrascht, dass durch steigenden Nachfrage und Instandhaltungskosten, die Eigentümer mehr Geld für die Vermietung verlangen müssen. Das ist ein Teufelskreis und meine Sorge ist, dass genau diese Entwicklung in anderen Bereichen angewendet wird.
Der letzte Punkt, den man hier in diese Diskussion schon mal sehen konnte, ist die Herabsetzung der Bedeutung von Meinungsfreiheit. Diese Entwicklung ist rein gesellschaftlich und macht mir die meisten Sorgen. Schon bei den „Fridays for future“ hat man gesehen, dass die die nicht mitmachen wollten, stigmatisiert wurden. Hier im Blog haben wir auch schon die „Braunen“ schnell entdeckt. Dabei ist doch die Meinungsfreiheit, das essenzielle was uns hier in Europa ausmacht – man muss die Meinung der anderen nicht Teilen, man darf es aber nicht verbieten. Leider mein bisheriger Eindruck ist, dass die Grünen hier eine anderen Meinung sind und deswegen kann ich mich damit auch nicht identifizieren.
Hallo zusammen – @Mad danke das Du das Thema aufnimmst. Wenn man Deine Frage betrachtet, – was sind die Gefahren einer Grünen Regierung – sehe ich die ganzen Themen die hier diskutiert wurden ebenso extrem kritisch, deutlich mehr sorgen mich aber andere Punkte.
1. das klare Statement mit Ländern wie Russland, China nicht mehr zu kollaborieren, bzw. mit allen Ländern wo es Menschenrechtsthemen gibt. Ich verstehe den Hintergrund, denke aber das dies ein wirtschaftlicher Nachteil wäre, der uns, als Land, extreme Nachteile bringen würde
2. die deutliche höhere Besteurung von Gutverdienern, für mich Potentials. Zusätzlich der versuch einer Deckelung von Gehältern auf 500.000. Das wäre eine absoluter Show Stoper für unsere Wirtschaft, wir bekommen schon jetzt nicht die richtigen Potentials aus den anderen Ländern, weil wir nicht attracktiv sind. Mit solchen Ansätzen verlieren wir zum einen die aktuell vorhandenen und haben es noch schwerer die wirklichen Strategen zu bekommen
3. Der absolute Fokus auf Umweltschutz pur, und zwar nicht mit dem Versuch dies durch Anreize zu erreichen sondern durch Verbote und Reglementierungen, das ist ebenfalls der falsche Weg um die Wirtschaft mitzunehmen, zusätzlich in Zusammenhang mit meinem Punkt 1 – dies sind häufig auch die Länder welche deutlich mehr Umweltthemen haben, anstatt gemeinsam noch Lösungen zu suchen, würden wir uns noch weiter abschotten
Das sind nur erste oberflächliche Gedanken, aber diese wiegen für mich viel schwerer als die Besteuerungsthemen von Vermögen etc., denn mit diesen Ansätzen wird es kein Vermögen mehr geben.
Und natürlich ist mir bewusst das ein Wahversprechen nicht automatisch heißt das es so kommt, aber alleine diese Gedanken und die Unterstützung in der Gesellschaft macht micht betroffen, wie schlecht es mit der Bildung in diesem Bereich steht.
@Ziola voller Zuspruch zu Deinen Gedanken, gerade der letzte Punkt passt perfekt!
Hi,
interessante Beiträge.
Ich bin überrascht über die Angst vor einer „Umverteilung von Reich zu Arm“. Gesellschaftlich ist es ja genau umgekehrt: die ganzen Armen werden ärmer, und die Reichen profitieren und werden noch reicher. Mit „den Reichen“ meine ich mehrfache Millionäre, fette Unternehmen (zB Apple, siehe unten), Versicherungen und Banken.
Und mit „den Armen“ meine ich Kleinverdiener wie mich (weniger als 30.000 im Jahr für eine Dreiviertelstelle).
Wenn hier von „Umverteilung von Reich zu Arm“ gesprochen wird, ist mit „arm“ offenbar Hartz-IV-Empfänger gemeint und mit „reich“ man selbst. Tja, alles ist relativ.
Und während Ihr Euch beklagt, zahlt Apple in Europa pro Jahr immer noch weniger Steuern als ich, verdient aber ein großes Vielfaches mehr als ich.
Verrückte Welt, oder? Wer von Euch nutzt Apple-Produkte?
nichts für ungut. Ich habe eine Handvoll Aktien und spare in ETFs, nichts großes, wie auch, bei dem Gehalt. Nur ein paar Gedanken.
Hallo Ziola,
du hast recht mit der Bürokratisierung in Deutschland, das ist wirklich furchtbar.
Querfinanzierung der Mieten / Mietpreise: ja, das ist ein Problem. Ich würde einen Unterschied machen zwischen Vermietungsfirmen, die fett absahnen, und privaten Vermietern, die vielleicht 1-15 Wohnungen vermieten (ja, das ist auch kommerziell, aber Ihr versteht schon). Und auch zwischen Vermieterhaien, die fett absahnen bei den Mietern, aber alles verkommen lassen und auf den Qayman-Inselns oder sonstwo wistzen, und zwischen Vermieterfirmen, die in D Steuern zahlen und sich kümmern. Und ja, es gibt auch andere Kombinationen 😉 Nur so als grobe Richtung. Ich sehe das unter ethischen Aspekten und das wird sich nicht in ein Gesetz gießen lassen (primär weil das keiner will), aber schön fände ich es.
Meinungsfreiheit: Ich sehe hier bei vielen Gruppen eine „Radikalisierung“, im Sinne, dass wir die Fähigkeit verlieren, Dinge differenziert zu betrachten und eine differenzierte Meinung zu haben – viele können das nicht mehr und driften in ein Schwarz-Weiß-Denken ab. Das reduziert die Komplexität beim Denken, aber die Komplexität der Realität bleibt halt bestehen LOL
Mal sehen, wo das endet. Ich würde gern aus D auswandern, aber ich weiß gar nicht, wohin, diese Tendenz scheint irgendwie weltweit zu sein.
Mal so ein paar Gedanken zum Thema:
1. Der Spitzensteuersatz liegt in Deutschland nicht bei 42 %, auch wenn dies von Politik und Medien gerne so behauptet wird. Da kommen noch 3 % „Reichensteuer“ oben drauf. Zusätzlich sind auf die Summe 5,5% Soli zu bezahlen. Da sind wir dann heute bei knapp unter 50%. Wenn die Grünen ihr Programm umsetzen drüber. (Und mancher darf dann noch Kirchensteuer zahlen, dass ist dann aber seine Privatsache).
2. Versteuerung von Kapitalerträgen und Vermögenssteuer
Im langfristigen Schnitt gibts an der Börse 8% zu holen und die Inflation dürfte so bei 2% liegen. (Je nach Zeitraum sind die Zahlen etwas anders, aber das grobe Bild stimmt). Leute mit sehr hohen Aktiengewinnen zahlen in Zukunft also nach einem Jahr über 50% auf den Gewinn, bleiben weniger als 4 % über. Die dienen aber zum Teil als Ausgleich für die Inflation, damit die Kaufkraft erhalten bleibt, real wurden damit weniger als 2% verdient. Und auf das Vermögen ist dann noch 1% Vermögenssteuer zu zahlen, bleibt weniger als 1% Rest. Hab die Finanztransaktionssteuer schon erwähnt? Hier lag die Schätzung von Mad bei 0,2% bei Kauf und Verkauf. Aber man muss ja auch nicht jedes Jahr sein Depot umschichten.
3. Depot umschichten
Ich mache es nicht. Aber wer über seine Riesterrente in einem Aktienfonds investiert ist, tut es eben doch. Und da tut ein halber Prozentpunkt jedes Jahr über 30 oder 40 Jahre halt echt weh. Die Zocker haben damit vermutlich kein Problem, die sitzen dann in New York oder London.
4. Und neben Steuern muss man auf sein Einkommen noch für die Sozialversicherungen zahlen. Im internationalen Vergleich sind wir auch da nicht unbedingt günstig.
Mann oh Mann, froh PT zu sein ein Monat im Jahr in der Heimat reicht völlig aus …
Verschlimmbesserungen gehen an mir vorbei 🙂
Ich bin positiv überrascht. Ich habe ein Grün-Bashing erwartet, Pustekuchen. Danke dafür.
Im Übrigen sehe ich in der Panik vor Grün-Rot-Rot den Versuch von Schwarz, Gelb (und Blau), einen Lagerwahlkampf zu führen, der so gar nicht existiert. Die Koalition wird nicht kommen, dafür ist ‚Tiefrot‘ zu weit weg.