Der Herr Kissing trollt .. und ich bin da ganz auf seiner Seite. Kurz zusammengefasst hält er Rebalancing für ein Konzept der Loser und der Dummen. Warum soll man ein gutes Investment beschneiden nur weil der Kurs gestiegen ist und damit im Depot mehr oder weniger die gewünschte Gewichtung nicht mehr stimmt. Vor allem wenn der Investment Case weiterhin existiert.
Bei diversen Finanzbloggern durfte ich schon viel über Rebalancing, die richtige Auswahl von ETFs und Aktien usw. lesen war mir aber alles zu kompliziert. Folglich habe ich Rebalancing nie betrieben, aber eher aus Faulheit.
Entweder ich verkaufe ein Investment ganz oder gar nicht. Dazwischen ist nichts. Warum auch? Wieso sollte ich mich „teilweise“ trennen? Nur weil der Kurs über die Maßen gestiegen ist? Ich kaufe keine Aktien. Ich investiere in Firmen. Ich kaufe Anteile an einem Unternehmen um mich hoffentlich nie wieder davon zu trennen. Wenn ich verkaufe dann eben nur weil meine ursprüngliche Grundannahme nicht mehr stimmt oder sich verändert hat.
Weitere komische Auswüchse des Verkomplizierens sind dann Fragen wie: Wie viele Werte sollte man idealerweise im Depot haben? Soll man Stops setzen? Asset Allocation usw. ihr wisst was ich meine ..
Konsumsucht
Bei mir hat das eher andere Auswirkungen. Über die Jahre habe ich so viele (aus meiner Sicht) gute Investments gefunden das ich mittlerweile und Stand heute 70 verschiedene Werte im Depot habe. Vom Kaufkurs her gesehen ist das alles prima. Kein Wert hat mehr als 2% Depotanteil. Aber natürlich habe ich Investments die mehr als 100% im plus sind bzw. auch bis zu 50% im minus. Wenn man den aktuellen Kurs betrachtet sind sicher einige Positionen über- bzw. untergewichtet.
Da ich auf Dividendenwerte setze habe ich auch nur zwei Aktien im Depot die keine Dividende bezahlen. Das wären Adobe und Cytosorbents. Bei Adobe stehe ich mit etwa 100% im plus. Aber der Laden wächst weiter und hat einen fetten Burggraben. CTSO habe ja nur gekauft damit der Garnix hoffentlich schneller ins WoMo ziehen und seinen Job hintersich lassen kann. Kurz gesagt CTSO ist für mich persönlich ein Zock. Mein Einziger. Und was ich damit in Zukunft mache weiß ich nicht.
Der Rest zahlt Dividenden und die meisten davon steigen regelmäßig. Ich wäre also maximal doof wenn ich da was verkaufe.
Oder anders gesagt .. ich habs gern einfach. Alles was ich nicht tun muss ist gut und ich hab mehr Zeit für Mittagsschlaf. Mir den Kopf über mein Depot zu zerbrechen habe ich vor Jahren aufgegeben ungefähr da wo ich realisiert habe das ich durch den „handel“ mit Aktien nicht reich werde. Da gibt es dickere Fische im Teich. Ich bin die kleine Kaulquappe .. versuche nicht gefressen zu werden .. lege in Firmen an die ich gut finde und kassiere Dividenden.
Ein bis zweimal im Jahr checke ich meine Investments durch. Stimmt der Case nicht mehr verkaufe ich (egal ob ich Buchgewinn oder Verlust habe) und alles ist gut.
Meine Strategie kann ich jedem Huhn in 2 Minuten erklären .. und damit ist sie für mich gut genug.