Dividenden Blog

6. Dezember 2023

Vorbereitungen für die Privatier-Phase – Geld-Töpfe

Dieser Artikel stammt von Connie.
Sie twittert unter finanzielle Gelassenheit auf Twitter und ihr könnt natürlich gerne Fragen stellen.

Vorbereitungen für die Privatier-Phase – Teil 1: Ein erster Erfahrungsbericht
Vorbereitungen für die Privatier-Phase – Teil 2: Langfristige Finanzplanung

Los gehts:

In diesem dritten Beitrag zur Vorbereitung der Privatierphase soll es um die Geldquellen gehen, aus denen man sich als Privatier finanziert. Da es sich um einen persönlichen Erfahrungsbericht handelt, gehe ich nur auf meine persönlichen Geldquellen ein. Außerdem habe ich vieles etwas vereinfacht beschrieben.

Generell gesprochen mag ich Töpfe, d.h. verschiedene Geldquellen mit unterschiedlichen Fristigkeiten bzw. Verfügbarkeiten. In meinem ersten Gastbeitrag hier habe ich u.a. über die Deutsche Rentenversicherung geschrieben, diese betrachte ich als einen Topf. Im zweiten Gastbeitrag habe ich im Rahmen des Finanzplans über verschiedene Rücklagen gesprochen, jede dieser zweckgebundenen Rücklagen definiere ich als separaten Topf. Allgemein unterteile ich die Finanzierung meines Lebensunterhaltes in zwei grobe Phasen: ab Rente und vor Rente.

Finanzierung ab Rente

Mir werden verschiedene Rententöpfe zur Verfügung stehen: staatliche Rente (DRV), Betriebsrente (bAV) und private Rentenversicherung (pAV).

Wie im ersten Gastbeitrag erwähnt, plane ich mit der DRV-Rente ab 63. Dazu fülle ich mit dem Mindestbeitrag die notwendige Versicherungszeit auf. Ab 50 kann ich mir ausrechnen lassen, was der Ausgleich der Abschläge für die vorzeitige Renteninanspruchnahme kosten würde. Mein Finanzplan geht davon aus, dass ich die Rente ab 63 mit Abschlägen beziehen werde – wobei meine derzeitigen Überlegungen eher zum Ausgleich tendieren. Ich plane also mit dem niedrigstmöglichen Rentenanspruch und habe – sofern ich die Ausgleichszahlungen mache – einen Puffer. Von dieser Rente sind abzuziehen Steuern und Krankenkasse (wobei sich die DRV an der GKV beteiligt).

Meine bAV kann ich ab 65 beziehen. Da ich seit 1994 im Unternehmen war, konnte ich hier einen guten Anspruch aufbauen. Abzuziehen sind hier ebenfalls Steuern sowie der volle Krankenkassenbeitrag.

Die beiden Rentenansprüche DRV und bAV decken meine heutigen Basis-Lebenshaltungskosten (diese habe ich im zweiten Gastartikel erläutert). Berücksichtigt sind dabei mehrere Puffer: Netto-Schätzung der DRV ohne Berücksichtigung des Abschlagsausgleichs und großzügiger Abzug von Steuern & Sozialabgaben. Mit großzügig meine ich hier, dass ich per Definition 40% von beiden Brutto Anwartschaften abziehe für Steuern und Sozialabgaben. In der Realität dürfte dieser Prozentsatz deutlich geringer sein. Ich habe diesen hohen Prozentsatz gewählt, da ich nicht weiß, wie sich Steuern & Abgaben verändern werden und ob es z. B. Veränderungen an der DRV geben wird (ob z. B. die Rente mit 63 erhalten bleibt).

Bei meiner pAV handelt es sich um einen Altvertrag (vor 2005 abgeschlossen). Ich habe daher ein Wahlrecht: Einmalauszahlung oder Verrentung (wobei die auszuzahlende Rente vom Anbieter berechnet werden wird). Hier werde ich die Einmalauszahlung wählen, denn diese ist steuerfrei (nach derzeitiger Rechtslage). Meines Wissens dürften hierfür auch keine Krankenkassenbeiträge anfallen. Mit der pAV kann ich zum 65. Geburtstag rechnen. Ich zahle hier weiterhin monatlich ein und lasse das einfach durchlaufen.

Ob ich so einen Vertrag heute nochmal abschließen würde – keine Ahnung (seit 1999 dürften sich die Konditionen verändert haben) und damals war mein Verständnis und Engagement an der Börse noch sehr klein. Fest eingeplant habe ich diesen Betrag im Finanzplan nicht (d.h. ich betrachte diesen Topf als einen weiteren Puffer). Zusätzlich wird – je nach Entwicklung bis zur Rente – das Depot zumindest teilweise zur Verfügung stehen.

Finanzierung bis zur Rente

Diese Phase wird 14 Jahre und 9 Monate dauern (sofern ich tatsächlich keinen Job mehr annehme). Für die Deckung meiner Basis-Lebenshaltungskosten stehen mir diverse Rücklagentöpfe sowie mein Depot zur Verfügung.

Für die im zweiten Gastbeitrag erwähnten nicht-monatlichen Fixkosten habe ich ein Rücklagenkonto (kurzfristige Rücklage). Dieses Konto wird derzeit monatlich aus dem laufenden Einkommen befüllt und die Kosten werden von dort auch abgebucht.

Für Sonderkosten wie größere Anschaffungen und Reisen habe ich ein separates Rücklagenkonto (langfristige Rücklage). Nehme ich einen Teil dieser Rücklage in Anspruch, fülle ich das Konto so schnell es geht wieder auf.

Weiterhin habe ich mein „Fuck You Money“ auf einem Tagesgeldkonto liegen. Dieses habe ich für die
Privatierphase nicht eingeplant und dient als zusätzlicher Puffer.

Die Basis-Lebenshaltungskosten sollen zukünftig über das Depot gedeckt werden: Entnahme über Dividenden und – bei Bedarf – Kapitalverzehr. Meine derzeitigen Netto-Dividenden decken derzeit ca. 50% der Basis-Lebenshaltungskosten sowie die Sparrate für die nicht-monatlichen Fixkosten. Da ich zukünftig nur noch über Dividenden als Einkommen verfügen werde, kann ich aufgrund der Günstigerprüfung immer mit einer (zumindest teilweisen) Steuererstattung rechnen. Dieses Geld ist nicht fest verplant, da ich hier erstmal schauen muss, wie sich das in der Realität darstellt. Ein potentieller Verwendungszweck könnte sein, mit diesem Geld jährlich das Rücklagenkonto für die nicht-monatlichen Fixkosten zu füllen. Das muss ich mir dann mal genau anschauen, wenn das konkret wird. Es hätte den Vorteil, dass ich diese Sparrate auf null setzen könnte.

Einmal jährlich habe ich eine genauere Analyse des Depots geplant, nicht nur im Hinblick auf Buy & Hold & Check, sondern eben auch, um bei Bedarf steueroptimierte Veränderungen vorzunehmen. Damit will ich zukünftig ein wenig mehr beschäftigen, denn das muss gut austariert werden, um die laufenden Dividendenerträge nicht zu sehr zu reduzieren.

Ein Ziel ist es, den Depot-Bestand zumindest teilweise bis zum Rentenbeginn zu erhalten und mit den Erträgen/Entnahmen die Rente aufzubessern, da man im Alter ja damit rechnen muss, dass die Gesundheits- (und Pflege-)kosten weiter steigen werden.

The Cherry on the Cake

Mein Arbeitgeber versüsst mir den Firmenaustritt mit einer Abfindung. Diese wird nach der Fünftel- Regelung im Januar ausbezahlt werden. Erste Überlegungen gehen dahin, hieraus diverse Einmalzahlungen zu bestreiten: 3-Jahre-Vorauszahlung Krankenkasse (siehe 1. Gastartikel) und Einmalzahlung in eine Rürup-Rente zwecks Steueroptimierung im Abfindungsjahr. Weiterhin sollte das Geld auch reichen, um meine verschiedenen Rücklagentöpfe so aufzufüllen, dass ich für einige Zeit keinerlei Ansparung für diese Zwecke tätigen muss, und um mein Depot auszubauen. Die Cherry on the Cake liefert mir also einen echt guten extra Puffer für meinen Plan und wird den Bedarf an Kapitalverzehr (im Sinne von Abverkäufen) reduzieren.

Für die verschiedenen Rücklagentöpfe bietet sich dann eine sogenannte Festgeldleiter an, das schaue ich mir dann zu gegebener Zeit an.

Wo die Geldtöpfe herkommen

Mein Plan hat sich über viele Jahre entwickelt und konkretisiert. Was über alle Jahre konstant geblieben ist, dass ich Sparen immer priorisiert habe und am Monatsanfang Geld weggelegt habe, angefangen mit 25 DM monatlich. Das erste – und bis heute fundamental wichtigste Sparziel – war für mich das „Fuck You Money“ – wenn man ein Jahr lang seine Kosten bestreiten könnte, falls das Einkommen wegfällt, wird man gelassener.

Ich habe von 1994 bis Anfang 2018 Vollzeit gearbeitet (seitdem 80% Teilzeit) sowie von 1997 bis 2006 berufsbegleitend BWL studiert. Ich hatte also viele Jahre wenig Zeit zum Geldausgeben und Börsencrash-Nachrichten hab ich nicht mitbekommen. In einem DAX Konzern konnte ich aufgrund des Studiums ein paar Karriereschritte machen und damit mein Gehalt (Fixum + erfolgsabhängige variable Bestandteile) steigern. Von jeder Gehaltserhöhung habe ich anfangs 50% auf die Sparrate draufgeschlagen, später 100% (irgendwann hat man alles, was man braucht).

In vielen großen Firmen gibt es von Zeit zu Zeit Sparprogramme. Mitarbeiter werden per Aufhebungsvertrag aus der Firma herauskomplimentiert. Ich habe immer wieder beobachtet, welche Klimmzüge Kollegen gemacht haben, um doch noch irgendwie wieder in der Firma Fuss zu fassen und auf andere Stellen zu rutschen, nur um den Lebensstil halten zu können.

Mein Lebensstil ist einfach, aber nicht komplett minimalistisch – ich gebe Geld aus, wenn es mir wichtig ist (Essen mit Freunden, Reisen, wenig dafür aber hochwertige Ausstattung der Wohnung, monatliche Sparrate). Einige meiner Kollegen fanden mein Auto immer zu klein bzw. zu alt und meine alte günstige Mietwohnung war auch nicht gut genug.

Ich habe für mich frühzeitig entschieden, dass ich nicht warten werde, bis die Firma mir sagt, dass ich nicht mehr gebraucht werde und entsprechend vorgesorgt (einige Kollegen haben das belächelt – bis man ihnen sagte, es ist Schluss für sie). Deswegen habe ich als erstes das Fuck You Money priorisiert, und nur jährlich Mitarbeiteraktien sowie einen deutschen aktiven Fonds per monatlichen Sparplan gekauft (ETFs gab es da noch nicht). Später habe ich dann stärker diversifiziert und auch verschiedene Rücklagen-Töpfe definiert und langsam, aber stetig befüllt.

Das Depot lief immer (einmalig eine größere Entnahme für den Wohnungskauf, mehrere Jahre mit überschaubaren Einzahlungen wegen Wohnungskredit und dann seit Herbst 2018 als Schwerpunkt). Ich hab die erste Aktie 1994 gekauft (2 Mitarbeiteraktien – vom Azubigehalt). Dazu aktive Fonds, später ETF und seit 2015 Umstellung (& Umschichtung) auf eine Cashflow-orientierte Anlagestrategie (erst Mischung aus ETF und Einzelwerten, jetzt nur noch Einzelwerte).

Kommentare:

  1. Martin

    Liebe Connie, Deine Schritte und Gedanken hier zu teilen sind für viele Gold wert, die ähnlich denken und ähnliche Schritte vorhaben. Es hilft und ermutigt, finanziell gelassen zu denken zu handeln und dann auch zu werden.
    Auf eine gute Zeit & Zukunft!

  2. Katta

    Hallo Connie, ich mag hier auch deine Begabung zu beobachten. Die Kollegen, die alles tun, um in der Firma zu bleiben, kenne ich leider auch. Oder wenn man(n) ab 57 solangsam in die Zipperlein- Phase kommt, und sich die Krankheit /Rente nicht erlauben können.
    Diesen Weg möchte ich auch nicht gehen.
    Wie schön von deinen Plänen zu lesen.
    Wenn ich Richtig kombiniere, dauert es nicht mehr sooo lange bis Du in die Privatierphase kommst. Ich freu mich, dass du den Zeitraum so gut genutzt hast.

  3. Katta

    @matthias, danke, dass Du die Schrift hier so groß eingestellt hast. Dann kam ich wenigstens vorm Absenden meinen Gedanken nochmal lesen. Und meine Nachvollziehbarkeit checken

  4. Thomas

    Hallo Connie,

    wenn ich dich richtig verstehe, hast du nicht so lange gewartet, bis der Arbeitgeber dich loswerden wollte. Da du nun aber mit Abfindung gehst, bist du aktiv auf den AG zugegangen und hast dein Ausscheiden mit Abfindung angeboten? Ich meine, ich habe mal davon gehört, dass man das besser vermeidet, da man sich in eine schlechte Verhandlungsposition begibt. Wäre interessant, wie du vorgegangen bist.

    Vielen Dank und Grüße
    Thomas

  5. Jens

    Danke für den Bericht.
    Verstehe aber nicht warum Du die Rente vorzeitig mit 63 auszahlen lassen willst. Gibt doch xx% Abzug (und das lebenslang).
    Rein ökonomisch wäre es sinnvoller die Lebensjahre 63-67 auch aus dem Depoteinkommen zu bestreiten (was Du ja kannst) und die Rente dann voll ab 67 auszahlen zu lassen. Es sei denn natürlich, Du gehst von einem Ableben in den 60ern oder frühen 70ern aus.

  6. Kaio

    Hallo Jens,

    das kann man pauschal nicht so einfach sagen. Ich empfehle sich dazu mal bei Georg von finanzen-erklaert genauer über das Thema gesetzliche Rente einzulesen (https://www.finanzen-erklaert.de/persoenliche-rendite-gesetzliche-rentenversicherung/).

    schöne Grüße
    Kaio

  7. Connie

    @ Martin: Vielen lieben Dank!

    @ Katta: Seit 1.12. bin ich in der Privatierphase

    @ Thomas: Ja ich bin aktiv auf meinen Arbeitgeber zugegangen. Das ist natürlich etwas heikel und muss vorab gut überlegt sein. Ich habe bei diversen früheren Sparprogrammen beobachtet, wie das läuft. Ich habe mich irgendwann ganz gezielt auf eine Stelle manövriert, die sich – meiner persönlichen Meinung nach – nach einiger Zeit zum Streichen eignet. Das war eine Stelle mit für mich sehr interessanten Aufgaben, die über mehrere Jahre eine Wissensbasis für ein Thema geschaffen haben. Meine Spekulation war, dass nach Aufbau der Wissensbasis geschaut werden muss, wie man das Thema weiterentwickelt. Dazu habe ich vor einiger Zeit detaillierte Vorschläge gemacht, inkl. der Streichung der konkreten Stelle. Mein damaliger Chef war erst nicht glücklich damit, weil er meine Arbeit sehr geschätzt hat. Später hat er erfahren, dass er Personal abbauen soll. Ich habe ihm quasi ein Problem gelöst, bevor er wusste, dass er es hat. Insgesamt hat mir dabei geholfen, dass ich solange im Unternehmen war und interne Situationen einigermaßen einschätzen konnte. Und man muss sowas IMMER aus der Perspektive der Firma argumentieren, also warum es für die Firma sinnvoll ist, diese Stelle zu streichen. In meinem Fall nützlich war sicher auch meine lange Betriebszugehörigkeit und die damit verbundenen Ansprüche an die Betriebsrente, die nun auf aktuellem Niveau quasi eingefroren werden.

    @ Jens: Die Rente mit 63 macht absolut Sinn, trotz der Abschläge. Da ich gesetzlich krankenversichert bin, rutsche ich dann in die Krankenversicherung der Rentner. Damit ändert sich die Grundlage für die Berechnung der Krankenkassenbeiträge – die Kapitalerträge werden dann nicht mehr berücksichtigt. Außerdem übernimmt die DRV anteilig die GKV für die Rente (bei Betriebsrente jedoch nicht). Ingesamt muss das immer individuell betrachtet werden, d.h. man muss das für sich persönlich durchrechnen. Und es kann sich unter bestimmten Gegebenheiten auch lohnen, die Abschläge auszugleichen. Ich habe dazu in Teil 1 etwas geschrieben, falls noch Fragen sind, melde Dich gerne über die Kommentare.

    @ Kaio: Guter Hinweis auf den Blog Finanzen Erklärt, dort finden sich umfangreiche Infos zur Entnahmephase. Wem das alles zu mathematisch ist, liest einfach in den Artikeln jeweils die Einleitung und das Fazit.

  8. Tobi

    Danke für deine Zusammenfassunge, sind viele gute Inputs dabei!

    Da du es tatsächlich durchziehst unter 50 ins Privatier dasein zu wechseln und nicht dem one more year syndrom zu erliegen, würde mich interessieren, was dein persönlicher Plan ist.

    Im Teil 2 schriebst du unter „Langfristige Ausgabenplanung“ von Umziehen oder Bücher lesen aber das ist etwas vage. Ging es dir nur darum möglichst schnell aus dem Berufsleben auszusteigen oder hast du ein konkretes Ziel gehabt was du nun verfolgst?

    Ohne jetzt jeden Teil noch mal nachgelesen zu haben aber planst du bei der Entnahme ein „die with zero“ oder möchtest du was übrig lassen? Für mich ist Leben von Dividenden ganz rational das gleiche wie thesaurierende ETF in monatlichen Abständen zu verkaufen.

    LG

  9. Connie

    @ Tobi – danke für Deine Rückmeldung. Die erwähnten Punkte Umziehen oder Bücherlesen waren eher allgemeine Beispiele, weil ich es für wichtig halte, dass man eine Idee hat, womit man als Privatier seine Zeit verbringen möchte.

    Ich wollte nie bis zur Rente arbeiten müssen und mein Ziel war anfangs, finanziell unabhängig zu werden. Später habe ich das Ziel angepasst und wollte unabhängig werden, ein kleiner aber feiner Unterschied. Die Welt ist groß und schön (wenn auch nicht problemfrei, wie man den Nachrichten regelmäßig entnehmen kann) und ich habe den Hang, neugierig zu sein und Dinge auszuprobieren. Das hat mir tolle Jobs in den letzten Jahren gebracht und ich will schauen, dass ich mir das im privaten erhalte.

    Für mich persönlich kommt ein Umzug derzeit nicht in Frage, ich wohne sehr schön und mietfrei.

    Momentan, jetzt in den ersten Tagen, nehme ich viele Verabredungen mit Freunden wahr, ansonsten lebe ich erstmal etwas in den Tag hinein. Einfach, weil ich das bisher nie so konnte, da ich immer viel (und auch gerne) gearbeitet habe. Ich geniesse das jetzt erstmal, einfach das zu machen, was mir gerade in den Sinn kommt. Etwas mehr Zeit für die Familie (Mama und Bruder hab ich noch) ist auch toll, vor allem, da ich diese nun ohne zeitliche Beschränkung besuchen kann (Reisezeit per Auto mind. 4,5h, mit dem Zug mind. 6,5h). Nächstes Jahr stehen auch ein paar größere und kleinere Reisen an, deren Vorbereitung gerade etwas Aufmerksamkeit erfordert.

    Ich bin auf Twitter recht aktiv in der deutschsprachigen Finanzcommunity und habe in den letzten Monaten bereits das ein oder andere Finanztreffen im echten Leben mitgemacht (Invest, Börsentage, Börsenstammtische). Das wird vermutlich demnächst eine etwas größere Rolle spielen, da mich wirtschaftliche Themen und Börse sehr interessieren.

    Auch möchte ich Kunst, Kultur usw. ausprobieren, dafür hatte ich bisher nie die Muse nach einer anstrengenden Arbeitswoche. Es kann auch sein, dass ich mir um ein Ehrenamt Gedanken mache, aber erst später, denn ich will jetzt nicht sofort wieder Verpflichtungen eingehen.

    Der Rest wird sich mit der Zeit finden.

    Die with zero ist auf dem Papier ganz nett, aber eher unrealistisch in der Praxis. Dafür gibt es mE zu viele Unwägbarkeiten.

  10. Stiller Leser

    Hallo Matthias,

    etwas Offtopic: Der Feedreader ist seit einigen Tagen nicht mehr aktuell. Habe ihn immer gern genutzt, ist das ein Fehler, oder hast du ihn eingestellt?

    Danke
    Jörg

  11. Matthias

    @Jörg

    fixed

  12. Achim

    @Jens:
    Ökonomisch ist es sinnvoll, die Rente mit 63 zu beantragen, und zwar unabhängig davon, was man weiter machen will: Nicht mehr arbeiten, teilzeitig arbeiten, weiter arbeiten, sogar: über das gesetzliche Rentenalter hinaus arbeiten.

    Daß einer, der mit 63 tatsächlich aufhört, weniger hat als einer, der bis 67 arbeitet, also 4 Jahresgehälter mehr verdient, ist logisch. Will man fair vergleichen, muß man natürlich Leute Leute, die gleich lang arbeiten, also gleich lang Gehalt beziehen.

    Der Rentner mit 63 hat seine Rente dann schlichtweg übrig, könnte sie also zur Seite legen und hat mit 67, wenn der andere erstmals seine volle Rente bekommt, einen Batzen Geld auf der Seite, von dem er ziemlich lang rechnerisch die Abzüge ausgleichen könnte, bis in seine 80er hinein.

    @Connie:
    Bei den Frugalisten schreibt einer, der in frühen Jahren mit gutem Vermögen seinen gut bezahlten Job als Ingenieur aufgegeben hat. Er hat ein erhebliches Immobilienportfolio aufgebaut und lebt nun davon. Zusätzlich aber hat er sich einen Mi_d_ijob gesucht, und zwar deswegen, weil er mit diesem Midijob krankenversicherungspflichtig ist. Damit fallen schon jetzt die Kapitalerträge aus der Krankenversicherungspflicht heraus, was ihm netto einige hundert Euro monatlich zusätzlich bringt. Das sind nur wenige Stunden, die er leicht unterbringen kann, außerdem kann er als Vermieter ohnehin nicht groß in der Weltgeschichte herumreisen, also lange Zeit von seinem Wohnort weg. Mit dem Prinzip „absolute Freiheit“ beißt sich das natürlich.

  13. Connie

    Hallo Achim, über einen Midijob denke ich irgendwann mal nach. Für 2024 auf keinen Fall, denn nächstes Jahr möchte ich – abgesehen von Dividenden und meiner Abfindung – keinerlei Einkünfte haben. Das ist die in meinem persönlichen Fall beste Alternative, wenn man Steuern und Sozialabgaben insgesamt betrachtet. Ab 2025 habe ich dann „nur noch“ die Kapitalerträge und bin – Stand jetzt – beim Mindestbeitrag in der Krankenversicherung. Ich muss dann halt erstmal sehen, wie sich generell meine Kapitalerträge in den nächsten zwei Jahren entwickeln.

  14. Covacoro

    @Connie

    Statt Rürup könntest Du einen Teil der Abfindung auch für Ausgleichszahlungen zur GRV nutzen. Ist steuerlich effektiv und nach Antrag ab 50 möglich, gibt einige Artikel dazu im Netz. Viel Erfolg…

  15. Connie

    @Covacoro: Danke für Deine Antwort. Das ist eine Überlegung (siehe 1. Artikel), dafür bin ich derzeit aber noch zu jung

  16. Connie

    @Covacoro: Danke für Deine Antwort. Das ist eine Überlegung (siehe 1. Artikel), dafür bin ich derzeit aber noch zu jung

  17. Christiane

    Liebe Connie, ich hoffe, Du liest diesen Kommentar noch, obwohl Dein Beitrag ja schon etwas älter ist. Nachdem ja nun einige Monate seit Deinem Eintritt in die Privatier-Phase vergangen sind, wäre es (vielleicht auch für andere Privatier-Aspiranten) interessant zu erfahren, wie sich Deine Finanzplanung mit den diversen Töpfen im Alltag bewährt hat, insbesondere da ja nun Dein Gehalt-„Topf“ weggefallen ist. Läuft alles wie Du geplant hattest oder hast Du Anpassungen vorgenommen bzw. vornehmen müssen? Vielleicht hast Du ja Zeit und Lust, mit Deinen persönlichen Erfahrungen eine Art Fortsetzungs-Blog zu schreiben? Ich glaube, damit würdest Du in eine echte „Marktlücke“ stoßen:-) Weiterhin viel Erfolg!

  18. Connie

    Liebe Christiane

    Ja ich schaue regelmäßig, ob es neue Kommentare gibt

    Ich habe vor, dazu was zu schreiben, sobald ich etwas Zeit dazu finde. Die Kurzfassung lautet: Puffer sind King (vor allem die, die man nicht benötigt) und langweilig war es mir noch keine Minute

  19. Christiane

    Liebe Connie, danke Dir für die schnelle Anwort. Toll, dass es so gut für Dich läuft! Deine sorgfältige Vorbereitung auf alle Eventualitäten fand ich auch sehr beeindruckend. Allein das Wissen, für den Notfall gerüstet zu sein, lässt einen vermutlich schon viel besser schlafen. Ich bin schon gespannt, was Du berichten wirst. Schöne Ostern derweil!

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