Oder:
Meine Fehler bei den Stillhaltergeschäften im März 2023.
Hier alle Trades des vergangenen Monats.
Offen ist nur noch ein Covered Call auf Blackstone. Der läuft noch bis nächsten Freitag und aktuell sieht es so aus, als ob mir die Aktie zum damaligen Strike ausgebucht wird.
Die zwei großen Verluste waren ein Cash Secured Put auf den Mini S&P (XSP) und ein Covered Call auf 3M (MMM). Hätte ich diese Trades vermieden wäre ich mit einem Gewinn von fast 1.300 USD aus dem Monat gegangen. So bleiben magere 77 USD übrig.
Die Fehler lassen sich schlicht und einfach in einem Wort zusammenfassen: GIER
Fehler 1:
Um die Prämien zu erhöhen habe ich munter CSPs auf den XSP geschrieben. Meine Annahme dahinter: So stark wird sich der Index doch plötzlich nicht bewegen.
Laufzeit in der Regel 1-2 Tage. Ja und dann passiert halt einfach sowas wie die Pleite der Silicon Valley Bank. Der S&P dreht nach Süden und verliert in zwei Tagen knapp 150 Punkte und zack habe ich den Salat.
Fehler 2:
3M wurde mir zu 111 USD eingebucht. Der Kurs fiel dann weiter auf etwa 101 USD und bewegte sich nicht sooo stark. Einen CC mit kurzer Laufzeit auf 111 USD brachte mehr oder weniger keine Prämie. Daraufhin habe ich gedacht: Da wenig Bewegung im Kurs verkaufe ich einen CC auf 105 USD. Laufzeit 4 Tage. Einfach in der Zwischenzeit etwas Prämie kassieren. Und was passiert am Freitag fünf Minuten vor Börsenschluss?
Seht selbst:
Der Kurs steigt auf 105,08 USD und die Aktien werden mir ausgebucht. Abzüglich aller MMM Prämien ein Verlust von 341 USD. In dem Screenshot (von den Trades oben) habe ich (der Einfachheit halber) den Verlust einem Trade zugeordnet.
Was ist passiert:
- der aufmerksame Leser weiß, dass ich von meiner selbst definierten Strategie abgewichen bin
- hätte ich mich dran gehalten … naja egal
- ich bin übermütig geworden .. und wie ich seit 25 Jahren weiß: Gier frisst Hirn .. IMMER.
- ich wollte Rendite maximieren und bin mehr ins Risiko gegangen .. dafür habe ich die Quittung bekommen
Was jetzt?
Vom XSP habe ich brav die Finger gelassen und ich muss mir wieder meiner Regeln bewusst werden und mich vor allem daran halten. Das sollte mein Fokus in den nächsten Wochen sein.
Ihr werdet dabei zuschauen können ob das auch klappt 😉
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Es gibt nicht umsonst bei short puts den Spruch: Short puts sind wie, Picking Up Nickels In Front Of A Steam Roller.
Banken und Casinos. Wenn bei Optionsgeschäften vielleicht 20% aller Trader wirklich signifikant Geld verdienen und die Banken (ganz zufällig) auch Geld verdienen
dann finanzieren die anderen 80% der Trader die Party.(Buchverkäufer, Blogbetreiber, Clickbaiter und Youtuber sollen gerüchteweise auch daran verdienen)
Banken werden Trader IMMER nur supporten. Komischerweise finden sich für alle Aussteiger immer wieder genügend Neueinsteiger.
Und alle denken, ich bin schlauer als die anderen. Stimmt aber statistisch nur bei 20% der Teilnehmer. Als nächstes denken sie, ich kann aber schlauer werden als die anderen, wenn ich nur hart genug daran arbeite. Klappt aber erwiesenermaßen auch nicht, weil die anderen mindestens genauso hart arbeiten und mindestens die gleichen Infos, wenn nicht sogar bessere und schnellere Infos haben.
Sind alle, die öffentlich ihre Supererfolge posten und nach außen posaunen, ehrlich oder schummeln die ein bißchen?
Intelligenz vs Disziplin. Welcher Skill ist handelstechnisch höher zu bewerten?
Bei Intelligenz hilft Google, ggf KI, bei Disziplin hilft Dir keiner, nur Du selbst.
Intelligenz und Spieltrieb sind enge Verwandte.
Der schwierigste Konterpart des Traders ist nicht der Markt, sondern man selbst.
Ich glaube, das Disziplin (eine konsequente Einhaltung von Regeln) eine höhere Form von Intelligenz ist, weil sie vor Dummheiten schützt.
Vielleicht finden jetzt einige (junge) Leser diesen Post öde. Mir egal.
Wer jetzt ein Handelsbuch von Millionen hat und die dummerweise in den Sand ( jemand anders hat gewonnen und war schlauer oder hatte mehr Glück oder Disziplin)
gesetzt hat, findet diesen Post möglicherweise nicht öde.
Lese schon länger hier und finde diesen Blog interessant bzw authentisch ( das ist der Pluspunkt von Mad) und darum schreib ich von Zeit zu Zeit mal was.
Selbst mach ich nur Buy & Hold, nur Long, Long, Long. Zwar langweilig, aber es trägt.
Respekt, dass du auch die schlechten Trades hier ungeschönt vorstellst.
Immerhin wird dir die Erinnerung an den März, wenn es das nächsten Mal in den Fingern juckt, vermutlich helfen, bei den selbstgewählten Regeln zu bleiben. Also, stabil, getmad!
Super Beitrag wie immer.
Am besten Regeln aufschreiben und immer wieder vor Augen halten , aber naja wer das Geschäft betreibt, kennt natürlich die Fehler.
Also weil viele der Fehler mir die letzten Wochen auch passiert sind und ich eigentlich die gleiche heran Gehens weise habe wie du vor hast.
Hey Mad,
Also erstmal Glückwunsch, dass du trotz der zwei Griffe ins Klo noch mit einer positiven Summe den Monat abschließen kannst.
Hier noch kurz meine Meinung / Rat zum Thema:
Arbeite dich unbedingt in das Thema „Rollen“ ein!
Damit hättest du beide Trades retten können…
Sobald der Basiswert gegen dich läuft und deinem Strike nahe kommt, hättest du einfach weiter in die Zukunft rollen können.
Damit hätte der Kurs wieder mehr Zeit gehabt, zurückzukommen und du wärst vermutlich eine Woche später als Gewinner aus der Sache rausgekommen.
Falls du Fragen dazu hast, kannst du dich gerne melden
Grüße,
DerFinanznomade
Rollen ist der „heilige Gral“ des Optionshandels… wer das einigermaßen beherrscht, ist bereits auf einem ganz guten Weg. Meine Performance hat sich dadurch in diesem Jahr ganz signifikant gesteigert, obwohl es bisher ein holpriges Börsenjahr ist…
Nicht vergessen, wir befinden uns in einem schwierigen Marktumfeld, was heute schiefgeht, kann morgen super funktionieren. Bei der Fehleranalyse muss dieser Faktor immer mit beachtet werden.
Der Hinweis zum Rollen war ja schon da, ich bin aber eher bei dir, dich an dein Regelwerk zu halten. Und da muss der Call halt mindestens den Einstand als Strike haben. Wenn die Prämie zu mau ist, sonst halt einfach mit längerer Laufzeit. Oder halt gar kein SC bis eine Erholung da war. (die charttechnisch sich anbahnen sollte)
Und wenn das UL dann langsam ins Geld dreht, kannst du immer noch rollen.
Hallo & Glückwunsch zu den ersten Fehlern – vor allem, weil Du kein Geld verbrannt hast.
Ich habe mir eine scharfe Trennung zwischen Optionengeschäften und Aktien angewöhnt, d.h. mir ist bei meinem Optionsgeschäften das Aktienrisikio (Einbuchen) zu groß. 3M z.B ist zwar ein Super-Wert, aber kann evtl. noch lange unter 111 USD bleiben…
Ich setze daher auch nicht auf die Wheel-Strategie sondern aufs Rollen. Hier gibt es ganz interessante Rettungsstrategien (ganz „extrem“ z.B. Position verdoppeln) und man kommt aus den Trades oft einfacher & billiger raus als mit eingebuchter Aktie.
Happy Trading, weiterhin !!
@Guido
den Spruch kannte ich nun tatsächlich nicht
@Thomas
ich halte mich nicht wirklich für schlauer als andere und ich glaube ein Element des Blogs ist ja auch das ich meine Fuck Ups erzähle und mich nicht besser darstelle als ich bin
@Rhag
wir sehen wie lange das funktioniert .. bin manchmal doch bauchgetrieben
@Stefan
Aufgeschrieben sind die .. nur mit dem dran Erinnern haperts
@Finanznomade & @Patric
ja .. beim MMM dachte ich nicht mehr, dass er Freitag noch die 105 schafft sonst hätte ich gerollt .. aber ich muss mir Regeln fürs Rollen machen .. den XSP habe ich gedanklich aufgebeben und wollte ihn los werden (weg ist weg)
aber ganz konkret weiß ich wie rollen funktioniert und wie ich es anwende und plane es auch zu tun
@FreiOhneLimit
sich selbst reflektieren ist nicht immer leicht .. aber ihr helft mir ja dabei mit euren Kommentaren
@Ncio
ja ich brauche ein Setup für solche Zustände und auch dafür eine Regel ..
@HHB
werde mich weiter ins Rollen einlesen und sehen wie ich das dann für mich verwende in der Zukunft 😉