Im August habe ich begonnen Optionen zu verkaufen.
Ich handle mit einem Depot in welches ich 60k Euro einbezahlt habe.
Davon sind 58k Euro in USD getauscht, da ich aktuell nur Optionen auf Aktien der NYSE und des NASDAQ handle. Durch nicht so ganz optimale Zeitpunkte beim Tausch von Euro in USD sitze ich alleine auf etwa 2000 Euro Währungsverlusten. (1 USD war letztes Jahr zeitweise bei 1,03 Euro und aktuell bei etwa 93 Euro Cent).
Im März habe ich dann nen kleinen Clusterfuck verursacht.
Wie lief es nun im April und im Mai?
Naja .. etwas besser.
Im April konnte ich 1.243 USD Prämien kassieren. Allerdings wurden mir Skyworks, Qualcomm, Archer Daniels und Blackstone angedient (SWKS, QCOM, ADM, BX). Alle vier konnte ich bisher auch nicht los werden. Sprich meine Covered Calls verfallen aktuell immer wieder.
Leider sind die Kurse von SWKS, QCOM und ADM so stark gefallen, dass ich kaum einen Covered Call mit ordentlicher Prämie auf meinen ursprünglichen Strike verkaufen kann:
- QCOM: Strike 121 USD, Aktueller Kurs: 110 USD
- SWKS: Strike 112 USD, Aktueller Kurs: 105 USD
- ADM: Strike 79 USD, Aktueller Kurs: 72 USD
Das heißt, entweder ich sitze das aus, oder ich verkaufe Covered Calls auf Kurse die unter meinem Einstand liegen. Natürlich möchte ich nicht, dass diese Calls ausgeübt werden denn das würde zu einem unwiederbringlichen Verlust führen.
Darum muss ich rollen.
Beispiel:
Als SWKS bei etwa 97 USD stand habe ich einen Covered Call mit kurzer Laufzeit auf 100 USD verkauft. Dann hat sich SWKS auf die 100 USD zubewegt und ich wollte die Aktien natürlich nicht zu dem Kurs abgeben. Darum habe ich den Call zurück gekauft.
Der Trade alleine betrachtet war ein Verlust: +35 USD für den Verkauf des Calls, – 124 USD für den Rückkauf macht einen Verlust von 89 USD.
Allerdings habe ich gleich danach wieder einen Covered Call mit höherem Strike (107 USD) verkauft und habe dafür 135 USD Prämie kassiert. Macht also unter dem Strich einen Gewinn von 46 USD.
Das selbe Spiel betreibe ich mit ADM und QCOM bis die hoffentlich wieder die Strike Preise erreichen zu denen ich damals die Puts verkauft habe.
Das mach ich schon den ganzen Mai und konnte in diesem Monat insgesamt 1.000 USD Prämien kassieren.
Einen effektiven Verlust wie im März musste ich nicht realisieren .. allerdings sitze ich natürlich aktuell auf Buchverlusten.
Ich werde weiter berichten was damit passiert.
Das Depot hat aktuell einen Liquidationswert von 62.000 Euro.
Das heißt, effektiv habe ich in 10 Monaten 2.000 Euro verdient. Das ist eine magere Rendite von 3,3%.
Hält man mir die Währungseffekte zu Gute wären es 4.000 Euro. Das wären dann 6,6% Rendite.
Ignorieren wir (in guter Hoffnung) die aktuellen Buchverluste kann man grob nochmal 2.000 Euro dazu rechnen .. dann wäre es eine Rendite von 10%.
Bisher kassierte Prämien, abzüglich zurück gekaufter Calls und den Fehler aus März: 5.500 USD
Alles was in den letzten zwei Monaten passiert ist lag für mich im Bereich meiner Erwartungen .. also mir war klar, dass ich irgendwann auch mal rollen muss. Der Aufwand ist dann höher, da man natürlich regelmäßig den Kurs beobachten muss.
Immerhin habe ich meine Fehler aus März nicht wiederholt 😉
Alle Beiträge zum Thema Optionshandel
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Kommt mir alles sehr bekannt vor mit den Einbuchungen und dem Rollen….
Meine Rendite ist zwar etwas besser, steht aber in keinem Verhältnis zum Aufwand.
Ich werde daher diese Baustelle nach drei Jahren spätestens Ende 2023 schließen.
Sieht doch grundsätzlich ganz gut aus bei dir
Du hast deine ersten Optionen schon erfolgreich gerollt.
Jetzt brauchst du nur noch Geduld und Disziplin, das weiterhin so durchzuziehen.
Du kannst es ja mal zum Vergleich anders rechnen:
Was für eine Rendite hättest du denn, wenn du die eingebuchten Aktien einfach direkt für Buy & Hold gekauft hättest?
Sicherlich eine viel schlechtere…
Daher sollte man auch nur Optionen auf Werte verkaufen, die man auch so im Depot haben wollen würde.
Eins noch zum Zeitaufwand: Nach ein bisschen Übung reichen dir täglich so 5 Minuten, um die Kurse deiner Basiswerte zu checken und zu entscheiden, ob du rollen musst.
Ein Rollvorgang kann dann (bei entsprechender Vorbereitung) innerhalb weniger Minuten abgeschlossen sein. Das kommt nur darauf an, ob du gleich zum Marktkurs rollen willst, oder noch bisschen mehr Credit rausschinden willst.
Anschließend ca. 5-10 Minuten, um wieder neue Rollvorgänge vorzubereiten. Fertig.
Eventuell noch 10 Minuten, um neue Optionen zu finden, falls dir die alten wertlos verfallen sind.
Macht bei mir in der Woche gesamt zwischen 1-3 Stunden.
Liebe Grüße,
DerFinanznomade
Danke für den Bericht. Das ist wieder ein weiterer Datenpunkt für mich das dieses Thema sich unter Berücksichtigung des Zeitaufwand nicht wirklich lohnt. Man muss ja nicht nur die Ausführung der Trades betrachten, sondern auch die ganzen Recherchen, Einarbeitung etc..
Mein Kommentar als außenstehender:
Ich mache auch nach längerem Lesen dieses Blogs keinen Optionshandel (danke für die Transparenz), es bestätigt eher meine Vermutungen.
Folgendes: Wenn man mal das ganze Brimborium drumherum weg läßt und nach dem Blackboxverfahren sieht, was ist vorn reingesteckt worden und was kommt hinten aus der Box raus:
So sehe ich 60 000 Start rein und derzeit 62 000 Liquidationswert raus. (Handelskosten für Ausstieg?) das ist +2000 gesamt, d.h. 200 pro Monat und wieviel Stunden hast Du pro Monat dafür gearbeitet? Wie hoch ist der Stundenlohn?
Wenn Du die 60 000 NUR mit Dividenden liegenlassen hättest, hättest Du bei 3% Dividende in 10 Monaten ( ohne Arbeitsaufwand) 1500 gehabt. Also 150 pro Monat.
Schlechter Stundensatz, weil die Differenz zwischen 150 pro Monat ohne Arbeit und 200 mit Arbeit pro Monat liegt, das sind
50 pro Monat.
Was ist, wenn Dir in diesem Jahr nochmal so was im März passiert, Potential für unvorhergesehene Volatilität in beide Richtungen ist reichlich vorhanden,
bist Du dann bei Plus Minus Null ?
Qualcomm, Skyworks Solution, und ADM würde ich behalten,
ggf nachkaufen (Long und halten)
Blackstone ist massiv in Immobilien festgefressen und hat Probleme mit Abwertungen in geschlossenen Fonds und die Investoren wollen raus.
Die würde ich abstoßen.
Grüße
Danke für die transparente Darstellung. Optionen haben mich auch immer interessiert, um neben den ETF Sparplänen ein bisschen Nervenkitzel zu haben. Zuletzt habe ich mit Bonuszertifiaten experimentiert. Das scheint mir einfacher und mit weniger Aufwand verbunden zu sein.
Vielen Dank für den Einblick!
Es wird immer von 5 Minuten am Tag gesprochen. Aber letztendlich beschäftigt einen doch das Thema rund um die Uhr.
Bisher hat mich das Thema des nicht steuereinfachen Auslandsbrokers abgeschreckt. Seit der Einschränkung bezüglich der ausländischen Wertpapierkäufe ist das Thema für mich durch.
Mein Zeitaufwand für Optionen beträgt derzeit lediglich 30 Minuten für die (sonntägliche) Vorauswahl und 10 Minuten pro Tag für Planung, Positionseröffnung oder vorzeitige Schließung. Alles eine Frage der Methode.
Insgesamt kann man sich bei dem o.g. Ergebnis entscheiden, ob man an seiner Methode arbeiten möchte, oder einfach die Finger davon lässt. Ich empfehle den schweren Weg.