Dividenden Blog

10. Oktober 2019

Dividenden vs. Kursgewinne

Auf einigen Blogs und in diversen Kommentarspalten ließt man ab und zu, dass die Dividendenstrategie mehr oder weniger Selbstbetrug ist. Die Firmen die Dividenden zahlen fehlt das Geld, sie können weniger investieren. Kurse steigen weniger, da weniger „Mehrwert“ erzeugt wird. Dividenden müssen versteuert werden, Kursgewinne usw. nur wenn die Aktien verkauft werden.

Manche Menschen argumentieren, dass viele Firmen ihre Dividendenausschüttungen teilweise aus der Substanz bezahlen und ich mehr oder weniger meine Ausschüttungen durch sinkende Kurse selbst bezahle ..

Und so weiter …

Kann sein, kann auch nicht sein.

Es gibt Firmen, die keine Dividenden zahlen deren Kurs fällt.
Es gibt Firmen, die Dividenden zahlen deren Kurs steigt.

Und ebenso auch andersrum.

Kursgewinne bzw. Kursverluste sind nicht planbar.
Dividenden bis zu einem gewissen Maße schon. (Aristokraten)

Kursgewinne sind Buchwerte.
Dividenden sind Bargeld.

Ein Tenbagger kann morgen massiv abschmieren und meine schönen Buchgewinne vernichten .. Beispiele gibt es genug (Solar, GT Advanced usw.)
Die gezahlte Dividende kann mir keiner mehr wegnehmen.

Ich kann aus dem Cashflow der Dividenden mir selbst eine Art Rente bezahlen und muss keine Aktien verkaufen.

Ich muss mir nur darum Gedanken machen ob die Firma nachhaltig wirtschaftet und nicht an die Substanz geht und eben nicht wann vielleicht der beste Verkaufszeitpunkt nach einer Kursrally ist.

Heutige Dividenden sind für mich der Spatz in der Hand.
Zukünftige Kursgewinne die Taube auf dem Dach.



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Kommentare:

  1. Fuseboroto

    Hi,
    sehe ich genauso. Irgendwann wissen Unternehmen auch gar nicht mehr wohin mit dem Geld. Siehe Apple. Da ist es besser einen Teil des Geldes an die Besitzer des Unternehmens auszuzahlen. Außerdem finde ich Dividenden schlicht motivierend. Kursgewinne können auch ganz schnell wieder verpuffen.

    Gruß
    Fuseboroto

  2. Dirk

    Bin da ganz klar Pro Dividendenstrategie eingestellt.
    Den entscheidenden Vorteil sehe ich darin, dass man in jungen Jahren die Dividenden in beliebige andere Werte reinvestiert und später, bei größerem Depotbestand, die Ausschüttungen eine schöne Zusatzrente darstellen – ohne das Depot großartig umzuschichten oder die Strategie neu ausrichten zu müssen.
    Letztlich kann ich selbst entscheiden, was ich mit meinen Dividenden anfange, ob und wie ich diese investiere.

  3. Pepsi

    Ein kluger Investor hat mal gesagt „Die Dividende die ausgeschüttet wird ist Geld mit dem das Management schon mal keinen Unfug mehr machen kann“.
    Ist etwas platt ausgedrückt, aber nicht unwahr. Es kommt aber auf die einzelnen Unternehmen oder Branchen an und natürlich auf die eigene Strategie.

    Da fällt mir doch ein Witz ein:
    Ein Gemeindemitglied kommt zum Rabbi und klagt gegen seinen Nachbarn.
    Der Rabbi hört aufmerksam zu und erklärt dann: „Du hast völlig recht“. Bald danach kommt der beschuldigte Nachbar und klagt seinerseits über den ersten Nachbarn. Der Rabbi hört wieder zu und sagt: „Du hast ganz recht“. Die Frau des Rabbis hat das mit angehört, und als sie alleine sind sagt sie vorwurfsvoll zu ihrem Mann: „Jetzt hast Du beiden Recht gegeben, das geht doch nicht!“ Darauf der Rabbi: „Da haste auch wieder Recht.“

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