Dividenden Blog

3. Februar 2021

Rentenpunkte & Dividenden & F.I.R.E.

Bei Georg im Blog gab es von User Joerg berechtigte Kritik ob man (m)eine Dividendenstrategie nach Georgs Simulation durchrechnen kann.

Jede Kritik und andere Betrachtungsweise ist mir willkommen. Ich bin nicht Einstein und selbst der war nicht unfehlbar und wenn ich hier schon rumtröte wie Benjamin Blümchen muss ich eure Meinungen auch aushalten 🙂

Darum .. gerne Stresstest, Fragen, Ideen, Anmerkungen.

Ich habe mein einfaches Spread aus diesem Beitrag etwas abgeändert:

Neue Eckpunkte:

  • nur noch 3% Deport Zuwachs pro Jahr (Dividendenstrategie ist einer thesaurierenden ETF Strategie unterlegen, die ETFs dürften aber auch mehr als 4% schaffen)
  • nur noch 1% Entnahme pro Jahr (anstatt 4%)
  • dafür meine aktuellen Brutto-Dividenden / Jahr .. ca. 22.000 bis 23.000 Euro
  • keine Verringerung der der Entnahme bei Rentenbeginn
  • Dividendenwachstum von 0,5% Jahr
  • nur 0,5% pro Jahr da ich ja trotzdem Aktien verkaufe und die Dividenden dadurch marginal sinken (absolut)
  • mein gemitteltes Dividendenwachstum lag die letzten Jahre bei ca. 2%

Die Berechnung:



Fazit:

  • auf dem Papier sieht das nun besser aus als eine reine Entnahmestrategie, da es zu keinem Kapitalverzehr kommt
  • am Ende bleibt weit mehr übrig
  • kein Rentencut wie im Beispiel davor
  • FIRE?


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Kommentare:

  1. Kuma

    Das Renditeproblem haben wir ja ein paar Artikel vorher schon etwas intensiver betrachtet. Es gibt dafür ja „einfache“ Lösungen.
    (A) Du könntest anfangen in ETFs umzuschichten. Die verkaufen sich auch viel emotionsloser in der Entnahmephase. Für meinen Fall strebe ich das für die Entnahmephase an, um nicht nachdenken zu müssen, was ich verkaufe. Alles was bisher keine hohen Kursgewinne erbracht hat, kann aus steuerlicher Sicht doch wunderbar umgeschichtet werden. Damit sorgst Du auch für etwas Kehraus.
    (B) Du schaust wo es Wachstum gibt und sammelst weitere gute (und damit höher bewertete) Unternehmen ein. Übrigens, Glückwunsch zum Kauf von MSFT und AAPL. Ein Tech-Anteil von 30 % des Depots sollte es schon mindestens sein. (Techanteile: S&P500 24%, Nasdaq 100 44%)

    Mit Deiner neuen Tabelle rechnest Du Dir die Welt viel schöner, weil Du unter dem Strich, die Gesamtrendite Deines Depots kräftig erhöht hast, anstatt – wie beabsichtigt – sie zu senken.
    Du gehst oben davon aus, dass Du Dividenden in Höhe von etwa 3,8% entnehmen kannst (die ja ein Teil der Performance sind) und zusätzlich das Depot noch um 3% steigt. Das macht dann ja fast 7% Gesamtrendite anstatt der vorher realistischen 4 % Nettorendite.

    Für Dein Entnahmeplan ist es völlig unerheblich, ob Du nur Dividenden aus dem Depot nimmst oder Aktienverkäufe tätigst. Auch für das Depot als solches und seine Performance ist das egal. Im Übrigen ist nichts so schnell gestrichen wie eine Dividende. Ich würde dabei bleiben, rein mit einem prozentualen Wertzuwachs zu rechnen und einer Entnahme in Höhe des tatsächlichen Bedarfs.

    Warum Du überhaupt Dir die Freiheit herbeirechnen willst, weiß ich nicht. Selbst ohne Rendite könntest Du wohl die Zeit bis zum Erbe überbrücken und dann käme ausreichend neues Geld rein, wenn Du das Haus verkaufst. Du bist aus meiner Sicht in jedem Fall völlig unabhängig vom Angestelltendasein. Darüber muss man keine Doktorarbeit schreiben.

  2. Kassenwart

    Hallo,

    wie heißt es immer so schön: Prognosen sind schwierig, vor allem dann, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen.
    Ich habe auch eine solche Tabelle. Wahrscheinlich nicht ganz so ausgefuchst was Rentenfaktoren und dergleichen betrifft.
    Darüber mache ich mir Gedanken, wenn ich kurz vor dem Ziel bin (also in etwa so wie Du *s*).

    Bei mir ist das Modell (in einem zweiten Tabellenblatt) eine Riesen-Matrix, die unter anderem die Verzinsung der reinvestierten Dividenden berechnet. (Ich habe keine Formel gefunden, die das korrekt berechnet.)
    Das ganze summiere ich dann im Hauptblatt auf Monats- und Jahresebene unter verschiedenen Szenarien:
    – gleichbleibende konstante Sparrate + reinvestierte Dividenden
    – gleichbleibende konstante Sparrate + reinvestierte Dividenden + moderate Einbeziehung Wertpapierkredit
    – Simulation beider Szenarien nach Anpassung auf das IST

    Für mich ist nicht wirklich entscheidend wie passgenau die Prognose ist, sondern vielmehr, dass man überhaupt solche Überlegungen anstellt und sie regelmäßig mit der realen Entwicklung abgleicht.

    Erstens ergeben sich daraus die Zielsetzungen für die Zwischenetappen, zweitens ein Gefühl dafür, was überhaupt realistisch zu erreichen ist.

    Ob ich nun am Ende ein Jahr länger oder weniger Arbeiten muss, macht doch keinen echten Unterschied.
    Wirklich aufhören wird eh kaum jemand.

    Schließlich ist meine wesentliche Erkenntnis der vergangenen beiden Jahre, dass es ohnehin schneller geht, als geplant und erwartet.

    Viele Grüße
    der Kassenwart

  3. Michi

    Wenn Du keinen Bock mehr auf deinen Job hast und dir nicht sicher bist, ob das Geld bis zur Rente und in der Rente reicht, dann kündige doch deinen Hauptjob und such dir dann einen Job, der dir einfach nur Spaß macht. Der bringt zwar bedeutend weniger Geld, aber vielleicht deckst du damit noch ein paar Jahr deine Fixkosten. Z.B. Fahrer für Bäckereiauslieferungen oder wenns Coronabedingt wieder erlaubt ist, z.B. Saisonjobs beim Dt. Alpenverein ( Servicekraft auf einer Berghütte bei freier Übernachtung und Verpflegung ) oder Platzwart bei deinem Sportverein, oder arbeite als Aushilfe in einem Fahrradladen ( Du bist doch begeisterter Radler ).
    So hast Du noch ein paar Einnahmen und dein Depot kann trotzdem noch ein paar Jahr wachsen, bevor du alles an den Nagel hängst.
    So habe ich das zumindest mal irgendwann vor…

  4. Kiev

    Hier ist ein Beispiel für günstige Unterkünfte in schöner Umgebung:
    https://www-reisereporter-de.cdn.ampproject.org/v/s/www.reisereporter.de/amp/artikel/13008-italien-1-euro-haeuser-plus-25-000-euro-fuer-renovierung-troina?amp_js_v=a6&amp_gsa=1&usqp=mq331AQFKAGwASA%3D#aoh=16124372342304&csi=0&referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&amp_tf=Von%20%251%24s&ampshare=https%3A%2F%2Fwww.reisereporter.de%2Fartikel%2F13008-italien-1-euro-haeuser-plus-25-000-euro-fuer-renovierung-troina

    Vielleicht gibt es so etwas auch in Portugal. Da könntest Du Dein Depot auf ETF ohne Kosten und Steuern umstellen. Dann würdr die Anlage komplett stressfrei laufen.
    Einnahmen hast Du eh ausreichend über Deine Nebeneinkünfte. Außerdem umgehst Du die Krankenkassenbeiträge und VB erdienst zusätzlich Geld.

    Du könntest auch eine kleine Gesellschaft Gründen und Dir ein kleines Gehalt zahlen, dass die Krankenkassenbeiträge umgeht. So kannst Du auch ein Vermögen aufbauen, dass Du Dir mit kleinen Gehalt langsam auszahlt. Auch wenn Du nicht mehr arbeitest…

  5. Pepsi

    Vielleicht eine überflüssige Frage, aber ich habe keine Lust die ganzen Kommentare zu durchforsten: Warum rechnest Du mit nur 1,4% Inflation?
    Von den Zentralbanken „gewollt“ sind etwa 2%, 3% finden sie aber auch noch nicht schlimm. Mir ist durchaus klar das wir diese „gewünschte“ Inflation jetzt nicht haben, aber was die Zentralbank will kriegt sie auch irgendwann. Selbst Helmut Schmidt, der im Alter mehr verehrt wurde als zu seiner aktiven Zeit als Politiker, soll mal gesagt haben „besser 5% Inflation als 5% Arbeitslose“.
    Grundsätzlich glaube ich das Deine Rechnung aufgeht, ich glaube nur das Du die Wertentwicklung, wie auch die Inflationsentwicklung unterschätzt. Das gleicht sich dann aber wieder aus – fast 🙂

  6. Mad

    @Pepsi

    die durchschnittliche Inflation in D lag zwischen 2000 und 2020 bei 1,4% .. darum habe ich den Wert genommen

  7. tobiwankenobi

    Hallo Mad,

    mir ist noch ein „Fehler“ bei der Besteuerung aufgefallen. Weiß nicht ob das ggf. woanders schon einmal gesagt wurde.

    – Der Dividenden-Anteil wird zu 100% mit 25% versteuert. –> Das ist richtig.
    – Der 1% Entnahme-Anteil aus dem Depot wird aber nur teilweise besteuert. Der eingezahlte Beitrag ist aktuell steuerfrei, nur die Kursgewinne sind zu versteuern.

    Macht im Endergebnis in deinem Szenario nicht viel aus, da die Dividenden den Entnahmebetrag deutlich übersteigen. Andere haben aber vielleicht eine andere Depotzusammensetzung/ Entnahmeaufteilung, da sollte man es beachten.
    Ansonsten würde ich persönlich auch von +2% Inflation ausgehen.

    Gruß,
    tobiwankenobi

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