Dividenden Blog

3. Dezember 2018

Ein klitzekleiner Vorteil der Dividendenstrategie?

Die letzten Monate an den Aktienmärkten waren volatil.
Hier der Chart des S&P 500 aus den letzen 6 Monaten:

In Zahlen ausgedrückt bedeutete das für mein Depot: Schwankungen von etwa 35.000 Euro zwischen Anfang Oktober und heute.

Im Gegensatz zu anderen hat mich das kalt gelassen. Ich bin stiller Mitleser in einigen Facebook Gruppen und auch dort waren einige Menschen eher unentspannt. Ein Freund beschwor an einem Tag den totalen Crash und das Ende während er 3 Tage später zum All-In aufgerufen hat. Ich habe nicht mal in mein Depot geschaut.

Nervös war ich zu keiner Zeit und Tagesentwicklungen an den Märkten beobachte ich seit Jahren nicht mehr.

Im Gegenteil ich habe brav nachgekauft und in den letzen 2 Monaten für 15.000 Euro Aktien ins Depot geschaufelt.

War das der richtige Zeitpunkt?

Keine Ahnung .. ist mir auch egal.
Ich hätte auch gekauft wenn die Märkte gecrasht wären und auch wenn die Märkte neue Höchststände erreicht hätten.

Warum?

Ich rechne mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 5% in meinem Depot. Wenn ich also für 15.000 Euro Aktien kaufe steigert das meine Dividendeneinnahmen um 750 Euro im Jahr. Lege ich diese 15.000 Euro nicht an verdienen sie nix. Das fände ich dann beunruhigend.

Ja .. aber was ist mit den Kursen?

Was soll damit sein? Die schwanken halt. Das tun sie immer. Der größte Flop im Depot ist L Brands, da stehe ich heute mit 36% im Minus. Zahlen trotzdem Dividende. Der Star ist heute Oneok, da sind wir 150% im Plus. Und die zahlen auch Dividende. Verkaufen werde ich beide nicht.

Denn ich finde beide Unternehmen gut.

Gut bedeutet: Sie erfüllen meine Voraussetzungen für ein Investment. Warum sollte ich eine Aktie verkaufen oder kaufen nur weil die Märkte etwas tun das ich nicht wirklich durchschauen kann. Ich kaufe ja keine Märkte sondern investiere in Unternehmen.

Die ETF Fraktion sagt dazu: Stockpicking

Und einige halten es nicht gerade für schlau .. weil ich nachweislich den Markt nicht schlagen kann (bzw. die Chancen dazu gering sind) .. aja ETFs habe ich auch.

Dazu kann ich dann nur anmerken:

Ich bin nie angetreten um den Markt zu schlagen.
Mir reicht mein kleiner Cashflow.

Trotzdem:
Die gewichtete Performance meines Depots im Jahr 2018 lag bei knapp über 6% (ohne Dividenden), die des S&P 500 bei 4,25% und ich habe noch 13.000 Netto Dividenden kassiert. Haue ich die Dividenden oben drauf liege ich bei über 10%.

Das Depot in den roten oder den schwarzen Zahlen?

Scheißegal.

Ich will in unterbewertete Firmen investieren die nachweislich und Stand heute ihre Dividenden regelmäßig steigern, die ein solides Geschäftsmodell haben und Geld verdienen. Und im Idealfall will ich keine meiner Aktien je wieder verkaufen. Wieso sollte ich auch? Sofern sich die oben genannten Voraussetzungen nicht verändern wäre das maximal doof.

Und wenn die nun keine Dividenden mehr bezahlen?

Fliegen sie aus dem Depot. Egal wie der Kurs ist.

Ich halte Aktien von knapp 70 Firmen. Keine davon hat mehr als 2% Depotanteil (gemessen auf den Kaufwert). Da es höchst unwahrscheinlich ist, dass alle davon morgen den Laden dicht machen kann ich mit dem „Einzelrisiko“ leben.

Regelmäßiger und realisierter Cashflow schlägt für mich persönlich jeden theoretischen Kursgewinn.

Vor allem .. ich hab jetzt schon keine Idee wann der beste Kaufzeitpunkt ist .. woher sollte ich dann zum Geier wissen wann ich am besten verkaufe?

Und der Vorteil?

  • Kohle: angelegt
  • Dividenden: Girokonto
  • Kursschwankungen: war was?
  • Schlaf: gut
  • Bedürfnis etwas „tun“ zu müssen: ZERO


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Kommentare:

  1. Joerg

    Vom Pirat zum Patriot!?
    Danke, du zahlst wenigstens jaehrlich ohne Not 4.500 EUR Steuern aus Kapitaleinkuenften!
    Tendenz: jaehrlich steigend. Wir brauchen mehr davon in D 😉
    Das was du zahlst, muss schon ich nicht zahlen – hoffentlich – oder?
    LG The Saurie.r

  2. Matthias

    Hey Jörg,

    ne .. deins geht oben drauf 😉

    Viele Grüße,
    Matthias

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