Dividenden Blog

26. Juli 2020

Dividendenstrategie und Corona

Zwei mal im Jahr prüfe ich die erhaltenen und prognostizierten Dividenden. Die Idee dahinter: prüfen ob Dividenden wachsen, stagnieren und gar sinken.

Das dies dieses Jahr eher Ernüchterung mit sich bringen wird war spätestens seit der Zunahme der weltweiten Coronafälle klar.

Aber wie schaut es nun wirklich aus?

Ich habe 80 Dividendenzahler im Depot.

  • drei haben die Dividenden komplett gestrichen: Aurelius, MPH Health Care, Taylor Wimpey
  • weitere 11 haben die Dividende im Vergleich zu den Ausschüttungen 2019 gesenkt: zwischen -2% und -73%
  • weitere 11 halten die Dividende stabil aber erhöhen nicht (< +1%)
  • 55 erhöhen aktuell auch die Dividenden in 2020 (> +1%)

Meine Netto Dividenenprognose für 2020 war nördlich von 18.000 Euro. Diese muss ich nun korrigieren. Zum einen ist der Dollar aktuell schwächer gegenüber dem Euro was mich (sollte das so bleiben) um etwa 800 Euro zurücksetzt.

Die gesenkten bzw. gestrichenen Dividenden können durch die Steigerungen leider nicht aufgefangen werden und machen nochmal etwa 1200 Euro aus.

Statt > 18.000 Euro netto werde ich wahrscheinlich nur > 16.000 Euro Dividenden in 2020 kassieren.

Warum fangen die Steigerungen die Senkungen und Ausfälle nicht auf?

Ich habe eine Mischung aus eher soliden Dividendenaristokraten und einigen riskanteren Hochdividendenzahlern im Depot. Die Hochdividendenzahler lagen in den vergangenen Jahren bei Dividendenrenditen von über 5% bzw. meist über 7,5% bis 12%. Und hauptsächlich die sind es nun die die Zahlungen massiv kürzen oder ganz Einstellen.

Das Risiko war mir bewusst, es ärgert mich nicht sonderlich und auch sonst habe ich keine schlaflosen Nächte deswegen.

Die Konsequenz?

MPH und Aurelius fliegen aus dem Depot. Taylor Wimpey schaue ich mir noch eine Weile an, weil ich die fundamental gut finde.

Dann werde ich mich wahrscheinlich noch von Service Properties Trust und dem Global X SuperDividend ETF trennen.

Außerdem schwöre ich mir (wie immer nach solchen Aktionen) solidere Investments zu tätigen und drauf zu achten mehr Qualität (gute, solide Geschäftsmodelle) als Quantität (hohe Dividendenrenditen) zu kaufen.



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Kommentare:

  1. Vroma

    Hi Mad,

    nach meiner Umstellung von ETF auf Einzelaktien, bin ich ganz zufrieden mit einer „World-ETF“ Performance + stabile Dividenendenrendite im 2% Bereich. Der Dollarkurs ist bei US-lastigkeit natürlich reudig…

    Hier nun meine eigentliche Frage an Dich: Warum machst Du Dich nicht einfach locker? Du bist finanziell doch schon safe. Warum kaufst Du nicht Wachstumsbuden mit 1-3% Rendite? Du denkst Du kannst nicht schwimmen, dabei müsstest Du nicht mal strampeln wenn Du ins Wasser fällst, sondern würdest von alleine oben treiben 😉

    Ich will jetzt endlich einen Bärenmarkt, oder besser ein „verlorenes Jahrzehnt“. Dann brauch ich in 15 Jahren auch nicht mehr strampeln =)

    Grüße Vroma

  2. Mad

    Hallo Vroma,

    danke für die Reflektion .. mir fällt es oft schwer mich selbst von außen zu betrachten .. klar untergehen würde ich wahrscheinlich nicht … aber ich fühle diese Sicherheit oft einfach nicht .. und frag nicht warum .. ich hab keine Ahnung.

    Viele Grüße
    Matthias

  3. Vroma

    Naja, warum ist eigentlich klar. Du hast da mal bei der Arbeit ein Trauma kassiert. Aber schauen wir mal auf die Fakten:

    1. Dach über dem Kopf ist sicher.
    2. Depoterträge reichen um Deine Lebenshaltungskosten zu bestreiten.
    3. Weitere Passive Einkommen durch Deine Programmierkunst um Koks&Nutten zu bezahlen.
    4. Aktuell genügend Cash um allein davon 2 Jahre zu leben (zur Not ohne K&N!).
    5. Währendessen füllt ein massiver Cashflow weiterhin Deine Pfründe.

    Ich bitte Dich mir ein reales Bedrohungsszenario zu nennen, welches so richtig an Deinem Fundament rüttelt.

    Hau rein 🙂

  4. Mad

    Ja Vroma .. faktisch alles richtig .. an nem guten Tag sehe ich das genau so.

    An nem schlechten Tag:

    1. Märkte brechen zusammen, Dividenden sinken massiv, Apokalypse
    2. Meine SEO Tools braucht/will keiner mehr, die Einnahmen sinken, Apokalypse
    3. Krieg, Dürre, Pandemie, die Weltordnung ändert sich, Apokalypse
    4. Alternativ jede weitere Beschreibung eines Horrorszenarios

    Und JA du hast Recht … alles das ist extrem unrealistisch .. alles das bedeutet nicht das Ende … wenn man im Tal steht gehts wieder aufwärts …

    Und an einem guten Tag stimme ich dir zu .. an einem schlechten halte ich dich für einen Schwindler und meine Realität für den einzigen Fakt der zählt

    Ich kann das reflektieren und manchmal auch dagegen ankämpfen … das ist immerhin schon etwas

  5. Vroma

    Hmm… ich denke ich kann Dich beruhigen. Im Falle eines Horrorszenarios bringt Dir Dein Depot gar nichts. Egal wie groß es ist… Dann zählt, ob Du gut schießen kannst um Deinen Acker zu verteidigen 😉
    Im Falle von Krieg kannst Du Dein Depot mit in ein anderes Land nehmen. Mit Immobilien wäre das ein bisschen schwieriger. Die Weltordnung ändert sich nie. NIE! Geld regiert die Welt, in welcher politischen Form auch immer 😉

    Wenn Dich aber die Sache so dermaßen quält würde ich das Gespräch mit einem Psychologen suchen. Falls Angst Dein Verhalten bestimmt.

  6. Pepsi

    An Herrn Mad

    „An einem schlechten Tag halte ich meine Realität für die Einzige die zählt“ – mit solchen Aussagen fordert man alte Zyniker heraus, das weißt Du schon?
    Daran gemessen habe ich meistens schlechte Tage, aber meine Realitäten sind besser als Deine!
    Eine meiner heutigen SuperDuper Realitäten. Herr Torsten Tiedt hat TSMC analysiert und meine Realitäten bestätigt, von denen ich aber sowieso überzeugt bin.

    Scherz beiseite, ich nehme jetzt mal deine 1, 2, 3 Liste auseinander, obwohl es mich eigentlich gar nichts angeht:

    1. Märkte brechen ein…
    Wäre ja nicht das erste Mal. Wie lief es denn die letzten Male ab? Nicht schön, aber wir werden es überleben.

    2. Mein SEO will keiner…
    Keine Ahnung was SEO ist, aber ich halte das für sehr unwahrscheinlich. Btw, schonmal auf Münchhausen Syndrom untersucht worden?

    3. Krieg, Dürre ….
    Krieg – wird heute anders geführt als im letzten Jahrhundert, keiner ballert Dir in Mitteleuropa mit der Panzerfaust deine Bikes weg, das wird jetzt in Syrien erledigt.
    Dürre – ich glaube an den Klimawandel, aber nix genaues weiß man nie nicht. Ich bleibe mal in Mitteleuropa und beobachte die Sache.
    Pandemie – schwupsdiwups da ist sie schon. Es werden noch mehr kommen. Gewöhnen wir uns daran. Stell Dir vor wir wären jetzt in USA. Scheiße, geht’s uns gut!
    Weltordnung – beständig ist nur die Veränderung. Schau dir mal die Hellenen im Geschichtsbuch an und Griechenland heute. Das blüht uns auch noch, bessere Nachrichten habe ich leider nicht. Beachte aber die Timeline.
    Apokalypse – findet höchstens in Deinen Musikvideos statt, probiers mal mit Roy Black *wegduck*.

    4. Weitere…Da gibt es noch viele: Der Himmel könnte mir auf den Kopf fallen, der Zaubertrank geht aus, Guardians 3 wird nicht fertiggestellt,
    der Kojote erwischt den Roadrunner, Bier gibt es nur noch auf Bezugsschein, ….. *kreisch* Ich darf gar nicht daran denken!

    Geld macht nicht glücklich, sondern gibt Sicherheit.
    Sicher bist Du!
    Jetzt werde glücklich!
    Wenn Dir dazu ein Bike und Bier reicht – Klasse! Wenn Du meinst dass Du dazu K&N brauchst – so sei es( aber ich habe gehört das es nicht zielführend ist)!

  7. Carpediem

    Hallo Mad,
    ich könnte jetzt anfangen die von „Pepsi“ weiterzuführen. Außer bisschen schmunzeln wird es nicht viel bringen.
    Aber meine beiden Vorredner haben schon recht mit allem.
    Daher möchte ich nur ganz kurz auf die Fakten schauen.
    Dort, wo du jetzt stehst, wollen viele irgendwan mal hin. Sei es mit 40 oder 50 oder 60 oder sogar 70 Jahren.
    Ambitionen und Ziele setzt man sich viele, aber fakt ist nun mal, dass nur wenige dahin kommen werden jemals
    in ihrem Leben.
    Und daher mache dir nur Sorgen, wenn wirklich die „Apokalypse“ (egal in welcher Form) kommen sollte laut dem Motto:
    Befor du rausgehst, schaue aus dem Fenster und entscheide, ob du einen Regenschirm mitnehemen willst oder nicht.
    Die ganze Nacht darüber im Bett nachzudenken, ob du am nächsten Morgen einen Regenschirm brauchst oder nicht, bringt nichts!!!

    Hoffe, ich konnte einen kleinen Denkanstoss mit meinem Komentar bewirken.

    Bis Denn

  8. Mad

    @Vroma, Pepsi und Carpediem

    Danke für den Realitätsabgleich .. ich weiß eure Kommentare zu schätzen!

    Vielleicht noch als Hinweis woher das kommt .. bei mir wurde vor 15 Jahren eine Generalisierte Angststörung diagnostiziert (https://de.wikipedia.org/wiki/Generalisierte_Angstst%C3%B6rung). Die ist manchmal lau wie ein Lüftchen und manchmal (besonders wenn ich tagelang schlecht schlafe) heftig wie ein Sturm.

    Ich bin mir dessen bewusst .. bin und war in Behandlung und habe schon viel dazu gelernt .. 😉

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