Ich war etwa 10 Jahre harter Apple Fanboy: iPods, iPhones, iMacs, MacBooks usw. ich hatte Dutzende. Am Ende habe ich sicher einen fünfstelligen Betrag nach Cupertino überwiesen.
Nun habe ich nur noch Apple Aktien.
Brüche bekam die Liebe vor etwa 4 Jahren. Von der Firma hatte ich ein neues MacBookPro mit Touchbar und Butterfly Tastatur bekommen und nach vier Wochen fingen die Tasten an zu klemmen.
Mit grenzenlosem Optimismus machte ich mich dran den Problem auf dem Grund zu gehen und es zu fixen. Dabei hatte ich aber nicht mit Apple gerechnet. Durch das Entfernen der Taste aus dem Keyboard zerstört man mit hoher Wahrscheinlichkeit den kompletten Mechanismus (was mir nicht bewusst war). Nix mit Taste rausfummeln, säubern, Taste reinklicken (wie man es halt kannte).
Okay .. mein Fehler.
Zum Apple Laden gelatscht, Problem geschildert, Kostenvoranschlag bekommen.
Zack: 480 Euro.
Grund: Das ganze Topcase (inklusive Akku) muss getauscht werden, da es nicht vorgesehen ist „nur“ die Tastatur zu reparieren.
Obwohl es ein Firmenlaptop ist, die Firma die Rechnung bezahlt hat usw. war ich so pissed, dass ich mir am selben Tag einen Dell XPS bestellt habe und fortan beschlossen habe mein Geld nicht mehr an Apple zu überweisen.
Right To Repair
Es ist bei diesem MacBook Modell nicht möglich es selbst zu reparieren. Ich kann nicht mal ne neue Tastaturmatte (wie bei Lenovo etc.) kaufen und es fixen. So eine Tastatur kostet in der Regel 40 – 80 Euro, was für mich okay gewesen wäre.
Das finde ich scheiße.
Dinge gehen kaputt, am Dell ist irgendwann ein Scharnier gebrochen. Ich konnte für 70 Euro ein neues Ersatzteil kaufen und mit etwas Fingerspitzengefühl das Gerät in einer Stunde selbst reparieren. Meine Herdplatte ist gebrochen (Ceranfeld) .. für 100 Euro bekomme ich ein Neues, baue die Heizschleifen ein und gut ist. Ich könnte ne ganze Weile so weiter machen ..
Reparieren ist nachhaltig, es schont die Umwelt und es schont meinen Geldbeutel.
Apple hat in einer der letzten Keynotes nen extra Part für CO2 und Nachhaltigkeit drin gehabt. Hilft mir aber alles nix wenn Geräte nach kurzer Zeit Elektroschrott sind weil sie sich eben nicht fixen lassen.
Und derzeit wird das nur noch schlimmer.
Bei den M1 Geräten ist die SSD auf dem Mainboard verlötet, genau so wie der RAM. Upgrades fallen also schon mal unter den Tisch. Aber eine Festplatte (egal ob HDD oder SSD) ist ein Verschleißteil. Eine SSD übersteht eine bestimmte Anzahl von Schreib- und Lesezyklen bevor sie anfängt kaputt zu gehen. Hast du nun wenig RAM schreibt die Kiste eine Swap Datei auf die SSD (also viel schreiben und lesen) .. ja und jetzt rate mal was gerade mit neuen M1 Geräten passiert.
Da sich die SSD nicht tauschen lässt musst du das Mainboard ersetzen. Denke mal da wird nichts unter 500 Euro gehen während ne neue SSD für weniger als 100 Euro zu haben ist.
Den Fanboys wirds egal sein ..
Die Aktionäre freuen sich ..
Und Apple produziert massenhaft völlig vermeidbaren Elektroschrott.