Dividenden Blog

21. Juni 2019

Disguise – Antworten

Im letzten Beitrag sind ja einige Fragen aufgetaucht auf die ich gern eingehen würde.

Danke an Daniel, SeaPaddler, Gabriela, Maurice, Garnix, Nero, Robitobi und Blubber für die Kommentare und Denkanstöße

Die Frage nach der Krankenversicherung:

Ich kann mich freiwillig gesetztlich versichern. Die Beitragsbemessung erfolgt auf meine „Einnahmen“ beträgt aber mindestens ca. 160 Euro / Monat. Würde ich z.b. 1500 netto an Dividenden einnehmen wären das je nach KV ca. 230 Euro. Unter der Voraussetzung, das ich keine weiteren Einnahmen habe. Nich ideal da das Geld natürlich fehlt aber durchaus machbar und mehr oder weniger berücksichtigt.

Wie steht’s um die Wohnsituation? Wie würdest du mit Mietsteigerungen umgehen?

Ich wohne mietfrei und zahle nur Nebenkosten und habe nicht vor das zu ändern.

Reicht die Kohle für den neuen Lebensstil – so mit reisen?

Ja .. 2-3 Urlaube passen pro Jahr ins Budget, da keine Miete.

Was machst du, wenn die nächste Lebensabschnittspartnerin Drillinge bekommt? Kommst du wieder in den Job rein?

Die verkaufe ich bei Ebay .. ääähm .. natürlich nicht. Dann ist das so und ich muss wohl Kohle ranschaffen.

Aktuell finde ich Jobs .. ich bin SEO (Suchmaschinen Optimierer), Frontend Entwickler und Backend Entwickler.
Wie das in 10 Jahren aussieht weiß keiner. Habe aber auch keine Probleme bei McDonalds Burger zu braten.

Gibt es sonst Personen, die du ggf. gerne irgendwann finanziell unterstützen würdest (Eltern)?

Glück gehabt .. beide ehemalige Beamte aus dem gehobenen Dienst. Vater Staat zahlt da üppige Pensionen.

Gibt es sonst größere Anschaffungen, die unerwartet oder geplant abgedeckt werden müssen – Auto oder sowas?

Jep, da ich auf dem Land wohne wäre alle 10 Jahre mal ein Auto fällig … grob kalkuliert mit 10k.
Oder ich nehm Papas Benz wenn er es nicht mitbekommt ..

Besteht die Möglichkeit, ein Sabbatical mit dem aktuellen Arbeitgeber auszuhandeln, um erstmal zu „üben“?

Ja, wahrscheinlich schon .. habe ich bisher nicht so wirklich drüber nachgedacht da ich Dinge gerne hart beende wenn ich was Neues mache.
Wäre aber sicher ne Option.

Wie kämst du psychisch klar, wenn dein Depot 50 % in die Knie geht?

Nicht angenehm aber ich kenne das .. war 2001 und 2008 investiert. Ist nicht schön .. aber ich bekomme keine Weinkrämpfe.

Anstelle des Sabbaticals alternativ erstmal radikal die Arbeitszeit reduzieren?

Hab ich drüber nachgedacht und scheint mir aktuell eine Möglichkeit zu sein. Aktuell überlege ich mir noch wie genau das aussehen kann und wie ich das platziere.

zu Blubbers: Absolute Sicherheit ist leider grad ausverkauft.

Das ist richtig. Keine Ahnung was in 10 Jahren ist. Ist auch nicht wichtig. Ich bin flexibel genug mich anzupassen und ggf. wieder einen Job anzunehmen oder zu versuchen auf anderem Weg Geld zu verdienen.

Zu der Entnahme die konservativ mit 2% kalkuliere kommen ja noch die Nettodividenden. Die wegen der Entnahme im idealfall gleich bleiben durch Steigerungen oder leicht sinken. Also die Entnahme muss ich versteuern. Die Dividenden sind schon versteuert.

Die Rentenansprüche lasse ich komplett außer acht. Das dauert noch 26 Jahre und wir werden sehen was da dann übrig bleibt.

Wenn ich die Nebeneinkünfte aktuell dazu rechne wäre das alles ein no-brainer. Da hätte ich schon vor 4 Jahren ernsthaft drüber nachdenken können ob ich die Angestellten Tätigkeit an den Nagel hänge.

Aber irgendwas (in meinem Kopf) hindert mich da zu sehr drauf zu vertrauen.

Ich denke derzeit einfach drauf rum und bin wirklich über alle Meinungen und Aspekte dankbar.

Aktuell ist mein Plan die 500k Depotwert vollzumachen aber eher darum das ich mal in nen Club komme (Comdirect First) .. ist mir zwar wurscht .. aber ich freue mich schon die Hotline zu trollen. Hon Circle Member bei der Lufthansa wäre mir zwar lieber aber das wird wohl nichts mehr.



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Kommentare:

  1. Blubber

    Hallo Matthias,

    ich teile dein Vertrauen darauf nicht, dass Dividendenzahlungen über Krisen erhaben sind. Was ich meinte ist: 3% Dividenden netto plus 2% Entnahme (nebenbei: beides inflationsangepasst?) ergeben so 5-6% „Entnahme“ im Total Return Sinne, was ziemlich viel ist (im Vergleich zu den üblichen 3-4%). Also entweder ist das erheblich risikobehaftet oder bist besonders genial investiert (mag so sein, mir selbst traue ich das jedenfalls nicht zu). Leseempfehlung für eine vielleicht neue Sicht auf deine Finanzen: The Ultimate Guide to Safe Withdrawal Rates von Early Retirement Now. Ist meiner Meinung nach die Zeit wert, das aufmerksam zu lesen – gerade, wenn du konkret überlegst, dein Depot zu deiner Haupteinnahmequelle zu machen.

    1500 netto im Monat mietfrei halte ich übrigens für sehr reichlich. Ist halt eine Frage des Lebensstils.

    Zur Krankenversicherung gehört meinem Verständnis nach praktisch fest die Pflegeversicherung dazu. Ergibt zusammen je nach Krankenkasse mindestens ca. 190 im Monat (rund 18+% von mindestens 1038). Andererseits werden diese Ausgaben vom zu versteuernden Einkommen abgezogen. (Dank sog. Günstigerprüfung auch bei Kapitaleinkünften relevant, wenn sonst kein / nur geringes Einkommen vorhanden mit Grenzsteuersatz unter 25%.) Disclaimer: bin lediglich interessierter Laie.

    Die Nebeneinnahmen sehe ich als Diversifikation. Ebenso wie die Bereitschaft, im Burgerladen anzuschaffen. Und da das in sehr fortgeschrittenem Alter irgendwann nicht mehr geht, erwähnte ich die gesetzliche Rente.

    Wesentlich wichtiger als diese Feinheiten dürfte aber sein:
    Was machst du mit der ganzen freien Zeit? Wieso denkst du, dass dein Leben dann besser wird? Was hängt alles Positives an deinem Job, z.B. (manche) Kollegen, Sense of Accomplishment, Struktur, Prestige, Ego, …? Halten dich nur Angst oder willkürliche Ziele (500k) in deinem Job? One More Year Syndrome?
    Weitere Stichworte: positive Psychologie, Self Determination Theorie, IKIGAI, Science of Well-Being, Literatur zur Psychologie beim Übergang in die klassische Rente.

    Ein gradueller Ausstieg aus dem Vollzeitjob könnte eine feine Sache sein. Sabbatical ist vermutlich eher dann ideal, wenn die Puste grad aus ist, aber die Zahlen noch nicht stimmen. Teilzeit könnte gut sein, wenn du mit deinem Job an sich gut auskommst und sonst keine Projekte am Start hast (egal, ob bezahlt).

    Am Ende des Tages ist die Entscheidung, wann genau man seine Sachen packt und weiterzieht, wachsweich und willkürlich. Willkommen auf der dunklen Seite der Freiheit? 😉

    Schönes Wochenende!

  2. Matthias

    Vielen Dank Blubber für deine diversen Inspirationen und Facetten die ich teilweise und vielleicht auch in der Tiefe noch nicht so bedacht habe.

    Ich glaube nicht das ich genialer als andere investiert bin 🙂 .. darum werde ich mir The Ultimate Guide to Safe Withdrawal Rates in den nächsten Tagen genauer durchlesen.

    Ich denke seit Tagen über das nach was du und andere hier kommentiert haben und das ist genau das was ich wollte .. über meine eigene Filterblase hinaussehen und ein paar Denkanstöße bekommen.

    Darum nochmal danke für deine ausführlichen Kommentare 😉

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