Dividenden Blog

30. Juni 2018

Anatomie eines Burnouts

Erst mal definiere ich Burnout für mich:

Ein Zustand in dem keine Lebensfreude mehr herrscht, man sich maßlos überfordert fühlt, jede kleinste Aufgabe zu einem unüberbrückbaren Hindernis wird und man emotional so angegriffen ist, dass schon die kleinste Kritik zu einem Nervenzusammenbruch führt. Im Grunde ist man arbeitsunfähig, hat Lust auf exakt nichts und vegetiert vor sich hin. Ruhe und Entspannung findet man aber nicht, weil das Karussell der negativen Gedanken gerade Freifahrten raushaut. Hier die Definition in der Wikipedia.

Ich hatte bisher Drei davon.

Den Ersten habe ich nicht kommen sehen, den Zweiten schon .. aber ich wollte es nicht wahrhaben und beim Dritten .. das weiß ich noch nicht so genau .. werde noch etwas drüber nachdenken müssen.

Ich erzähle mal von meinem zweiten Burnout. Der war so vor 7 Jahren (alle diese Phasen hatte ich übrigens immer im Juli, wahrscheinlich schreibe ich das hier auch als netten Reminder an mich selbst).

Vorab .. es tauchen Personen auf .. allerdings gebe ich, ganz ausdrücklich, KEINER dieser Personen eine Schuld daran. Auch nicht dem Job oder der Firma.

Damals habe ich als Frontend Entwickler bei nem großen Telco gearbeitet. Der Job machte Spaß, die Kollegen waren cool .. alles eigentlich gut. In den Wochen vor dem Burnout fühlte ich mich aber schon „edgy“ .. meine Gelassenheit war weg, ich hatte oft schlecht geschlafen und vieles was einem eigentlich nichts ausmacht stresste mich.

Beispiel:

Die Ex-Freundin wollte nach New York fliegen .. eigentlich cool .. für mich war der Gedanke daran purer Stress ich konnte das einfach nicht verarbeiten und mich schon gar nicht darauf freuen. Es hat mich komplett überfordert.

Und dann nahmen die Dinge im Job ihren Lauf ..

Ausgangssituation:

  • ein Vorgesetzter verspricht seinem Vorstand in genau vier Wochen eine für Smartphones optimierte Website mit Bestellfunktion zu bauen
  • das sollte ein eigenständiger Webshop werden .. vorhandene Basis für das Projekt: NULL, NADA
  • wird hatten KEIN mobile Framework welches uns die Bausteine bereit gestellt hätte, wir mussten alles selbst von Grund auf neu bauen
  • dann hieß es: Matthias mach mal (als Lead Entwickler)
  • ich hatte das Projekt NICHT geschätzt und war wie so oft zu optimistisch es in der Zeit hinzubekommen
  • also legte ich los

Protagonisten:

  • ein Vorgesetzter mit wenig emotionaler Intelligenz
  • eine Projektmanagerin die nur darauf bedacht war, dass sie gut dasteht
  • ein Frontend Kollege den man wohl mit „leicht cholerisch“ beschreiben könnte
  • ein Backend Kollege der zu verkopft an die Sache ran gegangen ist und auf den wir oft warten mussten
  • ich, der es irgendwie hinbekommen wollte

Verlauf am Anfang:

  • nach ca. 2 Wochen stand (wenn ich ehrlich bin) fest, dass wir das in der Zeit nicht schaffen (also die Entwickler wussten das)
  • das haben wir „locker“ auch an Projektmanager und Vorgesetzten kommuniziert
  • von denen hieß es nur: Das müsst ihr aber schaffen!
  • wir drei Entwickler setzten und zusammen und schauten wo wir Zeit sparen können
  • haben beschlossen wir versuchen es einfach

Verlauf dritte Woche, Freitag:

  • am Ende von Woche drei war es klar das wir es nicht hinbekommen, das war ein Freitag
  • Frontend Kollege rastet aus wenn man ihn nur gefragt hat wann Feature X fertig ist
  • Backend Kollege brauchte weit länger vom Feature Y zu bauen
  • Projektmanagerin fällt auf, dass wir noch Feature Z brauchen (war nie gebrieft)
  • Projektmanagerin steht da und fragt ob wir nun fertig wären, ich: NEIN und das wird auch nichts, sie rennt direkt zum Vorgesetzten
  • Vorgesetzter stürmt ins Büro und fragt was sooo lange dauert, kann er sich nicht vorstellen das man für X und Y so lange braucht
  • Feature Z würde ja auch schnell machbar sein
  • außerdem: „Die Deadline kann unter keinem Umständen verschoben werden, Termin ist so nach oben kommuniziert“
  • ich: Mensch, Horst (Name geändert) ich erzähle hier seit 2 Wochen das es schwierig wird den Termin zu halten
  • er: Dein Problem, ich dachte ihr schafft das, ich hätte das ja in 2 Wochen locker hinbekommen (sinngemäß)
  • musste schlucken und bin erst mal heim gefahren, ich war so durch das ich sowieso nichts mehr hinbekommen hätte

Wochenende, Samstag und Sonntag:

  • kann keinen klaren Gedanken fassen, schreibe lange Mail an Vorgesetzten was aus meiner Sicht schief gelaufen ist (ne Antwort bekam ich nie)
  • baue zuhause noch Feature Z damit wir kommenden Montag Zeit sparen
  • schlafe quasi nicht, suche sämtliche Schuld bei mir
  • denke ich werde dann sowieso entlassen wenn das Projekt schief läuft
  • Sonntag Abend bin ich so erschöpft, dass ich ein paar Stunden Schlaf finde

Verlauf vierte Woche, Montag:

  • wache mit Panik und Angst auf
  • fahre in die Firma, habe massiv Puls, Panik und Angst nehmen zu
  • in der Firma merke ich schnell, dass ich ABSOLUT GAR NICHTS auf die Reihe bekomme
  • ich bin zu nervös, zu aufgekratzt, zu angstvoll
  • kurz gesagt ich bin durch .. ich bin nicht mehr arbeitsfähig
  • daraufhin melde ich mich krank, manche noch eine saubere Übergabe und fahre zum Arzt
  • beschreibe dem Arzt die Situation und der schreibt mich erst mal drei Wochen krank
  • und by the way .. danke für die Erfindung von Beruhigungsmitteln
  • die nächsten zwei Wochen schlafe ich quasi durch

Interpretation:

Ich war vor dem Projekt schon psychisch leicht angegriffen .. das Projekt hat mich dann aber über die Kante geschubst. Der Todesstoß war mehr oder weniger die Aussage des Vorgesetzten (Dein Problem, ich dachte ihr schafft das, ich hätte das ja in 2 Wochen locker hinbekommen). Bei mir kam das eher so an: Er hat mir unterstellt das wir uns nicht richtig bemüht hätten, er hat an meinem Einsatz und meiner Arbeit gezweifelt. Das ich in den Wochen davor echt alles gegeben hatte sah er nicht. Das hat mich massiv verunsichert.

Ein weiterer Punkt .. wir waren kein Team .. besonders Vorgesetzter und Projektmanager haben im Grunde nur Druck auf die Entwickler ausgeübt aber nicht unterstützt. Keiner ist zum Vorstand gegangen und hat um eine zusätzliche Woche gebeten (Projekt war nicht zeitkritisch). Keiner hat sich vor uns gestellt. Keiner hat gesagt: Hey lasst es uns versuchen, wenn es nicht klappt stirbt auch keiner. Ich hatte immer das Gefühl es gibt massiv Ärger wenn wir die Deadline reißen.

Allerdings war das oben beschriebene am Ende nur die Spitze des Eisberges. Ich hatte in den Wochen zuvor schon viele Überstunden geschoben, wenig Erholung gehabt, war (aus meiner Sicht) dauerhaftem Druck ausgesetzt usw.

Die Hauptangst war Versagensangst und die eher irrationale Angst, dass man mich auf die Straße setzt und in der Folge Existenzangst (über die ich ja schon geschrieben habe).

Was hat das nun alles wieder mit Kohle und finanzieller Freiheit zu tun:

Einmal mehr wurde mir klar: Du brauchst FUCK YOU Money. Viel davon. Dann haben die keinen Hebel mehr um in mir Existenzangst auszulösen.

Und das Projekt:

Soweit ich weiß wurden dann zwei Freelancer engagiert, da die Abteilung sowieso komplett ausgebucht war. Die Freelancer haben dann weitere vier Wochen gebraucht um den Shop fertig zu bauen.

Disclaimer

Das war meine Sicht der Ereignisse vor 7 Jahren. Beteiligte mögen das komplett anders gesehen haben. Aber so kam es bei mir an. Und wie gesagt, auch wenn es möglicherweise etwas vorwurfsvoll formuliert ist, das war mein Empfinden in dieser Zeit, und ich mache KEINEM BETEILIGTEN einen Vorwurf (auch keine Kritik). Mit den meisten war ich in den Jahren danach Bierchen trinken oder grillen.



Alle Beiträge zum Thema Finanzielle Freiheit

Kommentare:

  1. Torsten

    Alter, mach diesen Monat bloß nicht schlapp. Ich zähle auf dich. Und glaube ja nicht, dass du dich vor mir hinter deinem FU-Money verstecken kannst!

    Lieben Gruß und für diese Nacht einen langen, erholsamen Schlaf 🙂

  2. mad

    Ha .. ich habe es nicht vor. Allerdings ist ja auch noch nicht Juli 😀

  3. Garnix

    Hi.

    Danke für die Einblicke. Nur mal so als Gegengedanke: ist es nicht absolut menschlich, normal und GESUND, auf diese Rahmenbedingungen genau so zu reagieren? Wie müsste man denn gestrickt sein, wenn man sich problemlos so überfahren lässt? Wenn du mich fragst, sind die ganzen „Lotus“-Effekt-Bücher und Yoga-AtmeDenStressWegSeiEntspanntUndBleibeBeiDirUndTrinkeEinenTee-Ansätze maximal bescheuert und problemverstärkend. Wer will und kann den ernsthaft seelenruhig mit geisteskranken Arschlöchern arbeiten und abends alles abstreifen und seelenruhig schlafen? Aus meiner Sicht können das nur Psychopathen. Schön und gut, wenn man bei sich anfängt und versucht, Probleme zu lösen. Aber der Anspruch, alle extrinsischen Kackumstände wegzuatmen und bei sich zu bleiben, kann meines Erachtens und langfristig nur in der Depression enden, weil es einfach unmöglich ist und keine Sau kann.

    Viele Grüße
    Garnix

  4. Tom

    Du willst das drei Mal durchmachen? Hast Du denn nichts gelernt? Das Projekt wurde vier Wochen später fertig und niemanden hat es gejuckt.
    Am Ende ist es doch ganz einfach: entweder opferst Du Dich für die Firma, bis zum Zusammenbruch (und niemand wird es dir ernsthaft danken!). Oder Du lernst das Nein-Sagen. Und wenn Du das erstmal gelernt hast, wirst Du merken, dass gute Leute nicht so schnell rausgeschmissen werden. Und die Welt geht nicht unter, wenn Deadline gerissen werden. Viele Vorgesetzte sehen ihr Aufgabe darin, dir weiß zu machen, dass die Deadline „tötlich“ ist. Ist sie aber nie. Und es ist ganz verblüffend welche Lösungswege plötzlich möglich werden, wenn man erstmal Nein sagt. Das soll nicht heißen, dass man zum Querulanten wird. Aber gute Leute zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie manchmal Nein sagen.

  5. Pascal Weichert

    Ich sehe sehr große Parallelen.
    Bei uns auch IT/Marketing. Meine Vorgesetzte hatte den Hang immer alle zusammen zu schreien. Auch wenn es gut war. Ich habe lange gebraucht um zu Checken, dass es nicht darum ging, das wir die Arbeit schlecht gemacht hatten, sondern, dass sie der „Hengst“ unternehmung war.
    Genauso wie mein Elternhaus, die sehr bedacht waren mit sehr viel Druck mich zum Weiterstudieren zu Motivieren. Ich fand die Uni einfach net cool.

    Ende der Geschichte vor 2 Monaten habe ich einen Schlussstrich gezogen (bei meinen Eltern schon früher). Gefühlt habe ich mich genauso wie oben beschrieben. Ich wollte mich direkt wieder bewerben und Gas geben. Habe schließlich große Ziele. Habe mir aber gesagt, das ich eine Pause brauche und die dank F u money auch einlegen kann 🙂

    Ich sehe vieles von dem „Du musst dich gut fühlen“ + Psychologen sehr kritisch. Stell dir vor du bist in einem Güllefass. Sie zeigen dir, wie man sich im Fass voller Gülle gut fühlen wird. Keiner davon wird dir zeigen wie man das Gülllefaß verlässt.

    Aber schön zu hören, dass ich nicht der einzige bin, der diese Erfahrungen gemacht hat. Auch wenn’s unschön ist :/

    Gruß,

    Pascal

  6. mad

    @Garnix

    das sehe ich nun mit Abstand ebenfalls so. Aber ich kenne diverse Leute die in ihren Job kein Stück „emotional investiert“ sind. Die lässt sowas wirklich kalt. Und wenn du in der Situation steckst, dir die Erfahrung das Selbstvertrauen oder das Selbstbewusstsein fehlt suchst du den Fehler immer erst bei dir. (Zumindest bin ich so gestrickt) .. ist einerseits gut weil du dich reflektierst kann aber dann Burn Out oder Depressionen verstärken wenn du die falschen Schlüsse ziehst.

  7. mad

    @Tom

    von Wollen kann keine rede sein .. ich habe drei Phasen gehabt in denen ich mich rausnehmen musste. Alle drei hatten andere Vorzeichen bzw. Umgebungsparameter. Und du hast Recht .. wenn du gefestigt bist, dein Selbstbewusstsein keine Kratzer hat usw. solltest du selbst merken, dass hier was schief läuft und es eben nicht an dir liegt.
    Das war mir allerdings damals nicht möglich .. ich war so im Glauben das ich versagt habe, dass normale Selbstreflexion nicht mehr funktioniert hat

  8. mad

    @Pascal

    du hast Recht .. es ist aber oft schwer das „Güllefass“ zu erkennen. Deine Kollegen halten es ja auch aus. Bei mir ist das Problem, dass ich in den Phasen meinem Buchgefühl misstraue. Also eigentlich weiß ich tief in mir, dass ich da raus muss .. dann kommt aber der Gedanke ob ich der Realität auch wirklich trauen kann .. und ich bleibe im Fass sitzen.

    Ich finde gut, dass du es für dich erkannt hast und einen Schlussstrich gezogen hast!

  9. Pascal Weichert

    MAD wir sind wirklich ähnlich gestrickt. Ich wusste auch nicht wo der Hase begraben lag. Deshalb habe ich es mir als Ziel gemacht dieses herauszufinden. Darum habe ich dieses Jahr den Kontakt zu meinem Umfeld für eine gewisse Zeit eingestellt und beobachtet wie ich mich danach fühle. Mir ist aufgefallen, das ich viele Subtrahierer in meinem Umfeld hatte und mein Selbstbewusstsein durch meine wenigen Erfolgserlebnise des Letzten Jahres mächtig einen weg bekommen hatte.
    – Störquellen müssen eliminiert werden – Daraus folgert, dass ich jetzt jeden Abend den Tag mit etwas Schönen beende. Was mir außerdem sehr geholfen hat war wieder Sport zu machen. Weil man dabei automatisch Erfolgserlebnisse hat. Das ist super 🙂

    Der (Denk)Fehler liegt meistens 1. Bei sich selbst oder 2. In dem Umfeld. Da sich Menschen häufig in gleichen Kreisen bewegen.
    Kleines Beispiel „Ich kann nicht an der Börse investieren“ oder „Die kann ich nicht ansprechen“ sind Negative Glaubenssätze, meist für Prokrastination oder aus Angst gebildet. Genauso wie „ich suche den Fehler immer bei mir selbst, habe nicht genug Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen deswegen kann ich es nicht angehen“, für Wenig Selbstbewusstsein bist du dir darüber aber sehr gut bewusst 😀 Egal ob es die Börse eine Immobile, Frauenansprechen oder das Selbstvertrauen ist, alles die gleichen Prinzipien 🙂

    Wir können gerne eine How-to-Change Challenge machen in der wir unsere Herausforderung und die damit einhergehende Veränderung dokumentieren. Ich glaube das dieses wie veränderen wir uns, sehr viel her macht und sehr interessant für viele Leser ist. (Das wollte ich auf meinen Blog machen, dann kam die DSGVO )

    Gruß,
    Pascal

  10. mad

    @Pascal

    Schade das du deinen Blog abgeschaltet hast .. wir hätten den schon DSGVO konform hinbekommen 😉

    Die Subtrahierer nenne ich Energiefresser .. das sind Menschen die mich auslaugen. Zeit mit denen zu Verbringen führt bei mir zu einem Gefühl der Erschöpfung .. und ich habe sie auch so weit es geht verbannt. Sport hilft mir ebenso .. wie du schon sagst .. nach dem Sport fühlt man sich gut und hat ein Erfolgserlebnis weil man etwas für sich getan hat.

    Das mit dem Selbstbewusstsein musste ich allerdings erst hart lernen .. und manchmal falle ich immer noch in alte Denkmuster zurück und suche Fehler wieder bei mir. Es fällt mir nachwievor nicht wirklich leicht eine solche Situation objektiv zu betrachten (wenn ich es für mich selbst tun muss), wenn ich sowas für andere Menschen betrachte fällt mir es viel leichter.

    Die How-To-Change Idee gefällt mir .. wie wollen wir das machen?

  11. Ex-Studentin

    3 x Burnout.. ich drücke die Daumen, dass es keinen 4. gibt. Arbeitest du derzeit unter ähnlichen Rahmenbedingungen? Ich stelle mir Burnout sehr schwierig vor. Ich bin nun seit über einem Jahr non stop krank. Körperlich, psychisch. Arbeite trotzdem brav weiter, immerhin mit weniger Stunden. Trotzdem bin ich mit meinen jungen 25 Jahren gesundheitlich an meinem bisherigen Tiefpunkt und wäre gerne wieder so fit wie vor 4 Jahren. Irgendwie müsste ich mal unbezahlten Urlaub nehmen und einfach alles vergessen. Selbst mit dem Ansammeln von FUCK YOU-Money setzt du dich unter Druck. Eigentlich sollte man sich eine Pause gönnen und ein paar 1000 Euro für einen schönen Urlaub ausgeben. Pass auf dich auf. Keiner dankt einem, wenn man seine Gesundheit opfert. Ganz im Gegenteil.

  12. mad

    Hi Jenny,

    Nein ich arbeite mittlerweile unter komplett anderen Rahmenbedingungen. Ich musste mehr oder weniger aus der toxischen Umgebung raus und mir einen Job suchen wo ich keinen Druck habe (außer den den ich mir selbst mache). Ich arbeite nun in einem positiven Umfeld mit Menschen die nicht an meinem Selbstbewusstsein kratzen. Das Ansammeln von Fuck You Money hat mich selbst nicht unter Druck gesetzt. Es war ein Ziel .. aber nie auf Teufel komm raus. Es gab Jahre wo mein Depot in 12 Monaten keinen Cent gewachsen ist.

    Früher habe ich auch gedacht „ich muss mal raus“ .. Urlaub .. Auszeit. Das hat mir immer nur temporär geholfen. Sobald du wieder in das Umfeld zurückkehrst das dich auslaugt kommen auch die alten Symptome wieder. Viel mehr würde ich überlegen oder ausprobieren was dich glücklicher macht. Es gibt auch Jobs die viel zurück geben oder die einem einen Sinn vermitteln.

    Seit dem ich FY Money habe .. und theoretisch nicht mehr arbeiten muss .. ist viel Last un Druck von mir abgefallen. Den Job den ich jetzt mache würde ich in ähnlicher Weise auch machen wenn ich nicht angestellt wäre .. aber halt für mich.

    Ich mache kaum Überstunden und hab viel Zeit Sport zu machen .. vor etwa 3 Jahren habe ich meine Ernhährung umgestellt und esse nahezu keinen Scheiss mehr. Ich fühle mich körperlich so gut wie schon lange nicht mehr. Ich genehmige mir Pausen und Ruhezeiten wenn ich erschöpft bin .. ohne zu denken „Eigentlich müsste ich ja noch das und jenes tun“.

    Mit 25 hatte ich meinen ersten Burn Out .. und dann folgte mehr oder weniger eine Odysee über 10 Jahre .. bis ich langsam lernte auf mich, auf meinen Bauch, auf Signale zu hören und Dinge anzugehen und zu ändern .. seit 5 Jahren klappt das mit zunehmender Zeit immer besser. Ich bin sicher nicht frei von negativen Einflüssen .. aber ich kann die Vorzeichen erkennen und regieren.

    Vielleicht am Ende .. eine körperliche und psychische Erschöpfung kann durchaus mal vorkommen. Wenn sich das aber über Monate manifestiert .. dann empfehle ich Dir das zu hinterfragen, dir vielleicht Hilfe zu suchen oder mit Menschen in deinem Umfeld darüber zu sprechen .. es ist nicht normal. Und leider bleibt man wie der Frosch im wärmer werdenden Kochtopf sitzen und merkt es oft erst wenn es schon fast zu spät ist.

  13. Pascal Weichert

    Sehr gut das es dir gefällt 🙂

    Was wir machen könnten:

    Problemstellung:
    Was für ein Problem? (Ist Analyse)
    Woher kommt es?
    Welchen Zweck hatte diese Verhaltensweise vorher?
    + Formulierung des Sollzustandes

    Versuch der Problemlösung:
    Was haben wir ausprobiert, was hat geklappt was hat nicht so gut geklappt? Welche Lösung haben wir gefunden? Wie sind wir auf die Lösung gekommen?

    Eine Gewohnheit zu etablieren benötigt idr. einen Monat. Deshalb würde ich es in 3 Monatsblöcken aufteilen (90 Tage).
    —-
    Beispiel für meine nächste Challenge wäre (Kurzform):

    Schüchternheit überwinden. Ich bin schüchtern mega schüchtern, typisch Nerd. Im Business Bereich bin ich zwar sehr Extrovertiert, weil ich hierbei eine Aufgabe erfülle aber wenn es um Mich geht bin ich extrem schüchtern. Ich will besser auf Menschen zugehen können ohne Angst zu haben. Die ein oder andere Dame ohne Angst ansprechen können usw.

    Schüchternheit ist ein Schutzmechanismus, der uns früher von dem Ausstoßen aus der Gruppe bewahren wollte. (Hier kommen noch ein Paar mehr Sätze hinein die es tiefergehend erläutern. Weil nur wenn man das Warum und woher kennt kann man es ändern 🙂 (zumindest fällt es einem dann leichter)

    Problemlösung: (Gesonderter Artikel)
    Hier würde ich dann schreiben was ich gemacht habe, wie oft ich einen Korb bekommen habe. Welche Kniffe mir sehr gut geholfen haben.

    Wenn wir damit fertig sind kommt das nächste Problemchen (wäre bei mir Porn). In kleinen Schritten zum Erfolg 🙂

    Vorteile:
    – Wir verpflichten uns damit gegenüber deinen Lesern uns auch zu ändern. Ist ein Positiver ansporn.
    – Du machst es nicht alleine ich mach es nicht alleine, auch wenn wir vlt. an unterschiedlichen Problemstellungen arbeiten
    – Durch die Artikel erweitern wir unser Hintergrundwissen in dem Bereich der Psychologie, da wir uns wirklich damit beschäftigt haben. Eigenverantwortung heißt auch in der Psychologie das Zauberwort 🙂
    – Ich merke oft, dass ich zu mir selbst nicht ehrlich bin, (deshalb auch der Blog) zu anderen versuche ich dies aber zu wahren 🙂 Mir würde es sehr helfen 🙂

  14. mad

    @Pascal

    hört sich auf jeden Fall nach einem spannenden Experiment an .. willst du das hier dann als Gastartikel veröffentlichen?
    Können wir gerne machen .. wenn du magst kannst du ja mal etwas vorbereiten?

  15. Pascal Weichert

    @mad
    Jo ist vorbereitet. Wie soll ich es dir am besten schicken?

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